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Es wurde ein schwerer Tag. Am schwersten vielleicht für Tapio. Zuerst erfuhr er, daß Vater tot war. Und dann mußte er ganz allein den weiten Weg über den See zurücklegen, um Hilfe zu holen.

Aber auch für Anneli wurde der Tag schwer. Sie litt unter Tapios Trauer. Und es bedrückte sie, daß sie es nicht wagen konnte, sich an seiner Stelle auf den Weg zu machen.

Das Boot lag schwankend und unsicher im Wasser, und die Fahrt über den See konnte gefährlich werden. Dort, wo Anneli und Tapio das Heu nach Hause befördert hatten, war das Wasser seicht gewesen. Aber jetzt mußte Tapio direkt über den See paddeln, und dort war das Wasser sehr tief.

Anneli begleitete den Jungen ans Ufer, wo ihr Strickzeug seit gestern liegengeblieben war. Das Wollknäuel war auf den Grund gesunken und sah aus wie ein grauer Stein. Tapios Angelleine hing über einem Weidenstrauch. Tapio sah die Leine an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Waren sie tatsächlich erst gestern hier gesessen und hatten dem Hecht aufgelauert? Es kam ihm vor, als wäre das in einer anderen Zeit geschehen.

Anneli steckte Tapio ein Stück Brot in die Tasche. Er rührte es nicht an. Nie mehr würde er Hunger verspüren. Steif wie eine Puppe stakte er das schwankende Boot durchs Schilf und auf den See hinaus. Dort setzte er sich hin und begann zu paddeln.

Anneli blieb am Strand stehen und verfolgte seine Fahrt mit ängstlichen Blicken. Warum rief sie ihm nicht zu, daß er wenden solle? Sie hätte seinen Platz einnehmen und sich selbst auf den Weg machen sollen.

Aber nein! Das wagte sie nicht. Niemand durfte erfahren, daß sie hier oben war. Nicht einmal jetzt.

Als Tapio hinter einer Landzunge verschwunden war, kehrte sie zum Haus zurück. Es gab dort viel zu tun.

Die Hexentochter

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