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Mit 40 Jahren ist Mohammed Prophet

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Mit 40 Jahren ist er, der die Frauen, das Gebet und das Parfum liebt, ein reicher Mann, dank einer erfolgreichen Verbindung, die er mit seiner ersten Ehefrau Chadidscha eingegangen ist. Umhüllt von ihrer Zuneigung, genießt er einen beneidenswerten gesellschaftlichen Status und kann sich schließlich seinen spirituellen Rückzügen widmen, einer Beschäftigung, die er über alles liebt. Wenn er an die 40 Jahre seines bisherigen Lebens denkt, sieht Mohammed ausschließlich seinen Eifer, hart zu arbeiten und sich stetig zu verbessern. Er musste unzählige Male unter freiem Himmel schlafen, der Kälte und dem Hunger ausgesetzt. Er kannte Entbehrung und Einsamkeit, doch beides machte ihm keine Angst mehr. Wenn er Chadidschas Karawanen bis nach Syrien führte, war seine einzige Sorge, in die Hände von Wegelagerern zu fallen, die ihn seiner Gewinne berauben würden. Unverrichteter Dinge nach Mekka zurückzukehren – was für eine unheilvolle Aussicht! Und schließlich galt es, auf die Gesundheit der Tiere zu achten, darauf, dass sie nicht überanstrengt und damit unbrauchbar wurden. Neben dieser Verantwortung war es die stetige Wachsamkeit, die ihn am meisten forderte und erschöpfte. Um mit dem Dünkel der materiellen Welt zu brechen, hatte Mohammed die Gewohnheit angenommen, in einer Grotte namens Hira zu meditieren, die einige Kabellängen von Mekka entfernt lag. Dieses große Bedürfnis nach Einsamkeit war eine Art Suche nach dem Absoluten, nach einem Ort der religiösen Einkehr.

Während eines dieser spirituellen Rückzüge (chilwa), um die Monate der Hundstage herum, erhielt Mohammed zum ersten Mal Besuch von einem Engel. Es handelt sich um den Erzengel Gabriel, der von ihm verlangte zu lesen. „Aber was soll ich lesen?“, fragte Mohammed, der als Kameltreiber weder lesen noch schreiben konnte. Er hatte nichts gelernt, was über das gängige Wissen seiner Zeit hinausging, das ihn die Hauslehrer und Lehrherren in seinem Stamm gelehrt hatten. Dieses Wissen war von mündlicher Überlieferung geprägt und hatte die großen Familien und die Mächtigen zum Inhalt. Überdies stammte Mohammed aus einem eher bescheidenen Clan, trotz des prestigeträchtigen Namens des Stammes der Quraisch, dem er angehörte.

Der Erzengel forderte ihn erneut auf:

Trag vor im Namen deines Herrn, der erschaffen hat, den Menschen aus einem Embryo erschaffen hat.

Trag vor! Dein Herr ist edelmütig wie niemand auf der Welt, der den Gebrauch des Schreibrohrs gelehrt hat, den Menschen gelehrt hat, was er nicht wusste (Sure 96, 1–5).

Dies war der erste der Koranverse, die ihm im Verlauf der kommenden 22 Jahre offenbart wurden, zwischen 610 und 632: Hier nahm die Verkündigung ihren Anfang.

Bei seiner Rückkehr nach Mekka konnte Mohammed die Last dieser Erfahrung nicht allein tragen – eine solch einzigartige, flammende Offenbarung konnte er nicht verschweigen. Also öffnete er sich gegenüber seiner Frau, die, wie es heißt, ihm sofort glaubte und damit zur ersten Muslimin der Geschichte wurde. Die Transformation Mohammeds begann. Mit der Zeit stellte sich die Mission als schwierig heraus, denn Mohammed eröffnete einen neuen Horizont, der der beduinischen Mentalität fundamental widersprach, die aus Aberglaube und Magie bestand und durch die Dschinn genährt wurde. Einer Mentalität, die in diesem Teil der Erde seit Anbeginn der Zeiten verbreitet war. Welch ein Schock!

Bald nach Chadidscha glaubten zwei wichtige Persönlichkeiten an ihn: Ali, sein Cousin, und Abu Bakr, der Vater seiner zukünftigen Frau Aischa. Diesem ersten Kreis schlossen sich bald die engste Familie und Schwiegerfamilie an, weitere Cousins, entfernte Verwandte. Die Gruppe der ersten Konvertiten erweiterte sich in beachtlicher Weise. Jeden Tag kamen Verstoßene aus allen Ecken Mekkas und seiner Umgebung hinzu, manchmal Einzelne, die aus der Klassengesellschaft ausgeschlossen worden waren, z.B. befreite Sklaven, wie es bei Bilal, dem ersten Muezzin, der Fall ist, oder bei Zaid, der Mohammeds Sekretär wurde. Aber auch nach ein paar Monaten lag die Zahl der ersten Glaubensanhänger bei nicht mehr als 100.

Mohammed preist den Islam. Er sagt zu seinen Anhängern: „Hört meine Botschaft, es ist die des einzigen Gottes.“ Er sagt weiter: „Mein Gott ist ein Gott des Friedens und der Toleranz. Er hat für Euch die Erde und den Himmel bereitet. Er lädt Euch ein, an Ihn zu glauben. Denn im Jenseits richtet Ihr Euch entweder zum Paradies oder zur Hölle. Eine schreckliche Strafe erwartet die Ungläubigen.“ Auch beim Begriff des Islam ist er unerschöpflich. Mohammed entdeckt darin drei Sinnrichtungen: salam (sei gegrüßt!), islam (Unterwerfung unter Gott mit Inbrunst und Überzeugung) und aslama (die Waffen niederlegen). Man dürfe sich nicht ohne Wissen unterwerfen, sagt er schließlich zu ihnen, noch viel weniger ohne Glauben. Muslim zu sein erfordere echte Zustimmung des Gläubigen, kein heuchlerisches Gehabe. Man müsse in allen Dingen aufrichtig sein und mit einer Absichtserklärung (niya) beginnen, die der Grundstein jedes Glaubens sei.

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