Читать книгу Schwarzwald - FernSichten und EinSichten während einer Wanderung über den Westweg und den Ostweg - Malte Kerber - Страница 16

Über sieben Tausender …

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Um ehrlich über den Westweg zu kommen, musst du nicht über sieben Brücken gehen. Aber ersteigen musst du mindestens sieben Berge, die höher als 1000 Meter sind. Mindestens! Nur zum Vergleich: Der Brockengipfel im Harz mit seinen 1142 Metern ist nicht, wie viele annehmen, der höchste Berg der deutschen Mittelgebirge. Diesen Titel nimmt der Feldberg im Schwarzwald mit seinen 1493 Metern für sich in Anspruch. Und der steht nicht wie der Brocken allein in seinem Gebirge herum. Ist nicht ganz berechtigt, meine Ironie! Auch der Brocken hat Gipfelnachbarn. Nur eben nicht so hohe wie der Feldberg. Willst du westwegwärts über den Schwarzwald wandern, dann warten auf dich unter anderem:

der Seekopf ^ 1001 Meter ~ die Badener Höhe ^ 1002 Meter ~ der Hochkopf ^ 1036 Meter ~ der Ochsenstall ^ 1036 Meter ~ die Hornisgrinde ^ 1166 Meter ~ der Schliffkopf ^ 1055 Meter ~ die Blindenhöhe ^ 1005 Meter ~ die Martinskapelle ^ 1090 Meter ~ der Brend ^ 1149 Meter ~ die Heubacher Höhe ^ 1055 Meter ~ die Kalte Herberge ^ 1029 Meter ~ das Lachsenhäusle ^ 1068 Meter ~ das Ruheckle ^ 1045 Meter ~ der Doldenbühl ^ 1075 Meter ~ die Weißtannenhöhe ^ 1192 Meter ~ die Kesslerhöhe ^ 1017 Meter ~ der Grüblesattel ^ 1300 Meter ~ der Stübenwasen ^ 1386 Meter ~ der Notschrei-Pass ^ 1121 Meter ~ das Wiedener Eck ^ 1035 Meter ~ die Krinne ^ 1117 Meter ~ der Belchen ^ 1414 Meter ~ der Stühle ^ 1043 Meter ~ der Hochblauen ^ 1167 Meter …

und eben nicht zu vergessen: der Feldberg ^ 1142 Meter!

Das sind die wichtigsten Westweg-Gipfel. Wir sind sie gegangen. Berge und Höhen sind aber nicht nur zu ersteigen, sondern du musst sie auch wieder abwärts gehen. Und das schmerzt meist mehr und ist anstrengender, als wenn du aufwärts steigst. Auf dem Ostweg stellen sich dir nicht so viele Gipfel in deinen Wanderweg, aber auch hier musst du manch anstrengende Steigung bewältigen.

Übrigens: Ich könnte schon wieder ins romantisierende Nachdenken geraten. Diesmal über den einen oder anderen Namen der Berge und Gipfel und Pässe. Auch sie sind im Schwarzwald oft sehr phantasieanregend. Verleiten zum Nachdenken, warum sie denn ihren Namen erhalten haben. Ich könnte zum Beispiel eine kleine Geschichte darüber erzählen, warum der Gebirgspass zwischen dem Dreisamtal in der weiteren Umgebung von Freiburg im Norden und dem oberen Wiesental im Süden den Namen „Notschrei“ bekommen hat. Wir querten den Pass auf unserem Westweg. Ein freundlicher Schwarzwälder klärte uns darüber auf.

Als ich das erste Mal auf der Wanderkarte auf den Notschrei-Pass stieß, dachte ich: schweres Wetter … Schneesturm … Gewitter … Wanderer verunglückt … Hilferufe … Schreie … wundersame Rettung …Tod …? Stimmt alles nicht!

Der Name hat einen handfesten nachgewiesenen regionalgeschichtlichen Untergrund. Die genaue Geschichte erzähle ich nicht, denn sonst kämen wir bei all dem Geschichtenerzählen nie zum Ziel unserer Wanderung bzw. zur letzten Seite unseres Büchleins. Wer sie genau und spannend berichtet habe möchte, der sollte im „Waldhotel Notschrei“ nachfragen. Das liegt direkt an der Passhöhe. Der Chef des Hauses schilderte uns detailliert und historisch absolut korrekt die Geschichte, wie der Pass und in der Folge sein Hotel zu ihren so geheimnisvollen Namen gekommen waren.

Ein etwa zwei Meter hoher steinerner Obelisk kündet ebenfalls von den Vorgängen um die Namensgebung. Er steht am Straßenrand auf dem Scheitel des Passes. Wer also dort vorbeikommt, vielleicht als zünftiger Wanderer, der kann … Vorausgesetzt, dass er erfahren möchte, was es denn mit dem „Notschrei“ auf sich hat.

Schwarzwald - FernSichten und EinSichten während einer Wanderung über den Westweg und den Ostweg

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