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K A P I T E L 8

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KKzA Röhling nahm den Hörer ab. Frau Peters war am Apparat. „Der Chef möchte Sie sehen. Sofort! Und bringen Sie Ihr iPad mit.“ Bevor Röhling etwas sagen konnte, hatte sie schon aufgelegt. Nur fünf Minuten später fand er sich im Vorzimmer bei Frau Peters ein. Sie bedeutete ihm wortlos, er möge Platz nehmen.

Nachdem er zehn Minuten taten- und kommunikationslos da gesessen hatte, räusperte er sich vernehmlich. Er wollte gerade sagen, dass sich ihm die Eilbedürftigkeit seines Erscheinens nicht so recht erschließe, als sich die Tür öffnete und EKHK Singer ihn hereinbat.

„Nehmen Sie Platz. Tut mir leid, dass Sie warten mussten. Hatte noch ein dringendes Telefonat mit dem Innenminister in unserer Olden-Geschichte.“

Röhling setzte sich und wartete, was da kommen sollte.

„Die Norweger sind nicht leicht zu händeln, musste ich feststellen. Sie wollen weder ein Foto noch sonstige Erkenntnisse herausgeben, wenn wir nicht offenlegen, was das BKA dort oben so treibt. Kann man ja irgendwie verstehen. Ich habe aber angeboten, durch einen unserer Mitarbeiter die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Natürlich nur mit dem Plazet der dortigen und hiesigen Regierung. Das ist geklärt.“

„Darf ich fragen, wie diese Unterstützung im Einzelnen aussehen soll“ ließ sich Röhling vernehmen.

„Nun, es geht lediglich darum, dass unser Mitarbeiter vor Ort Einsicht in die dortige Ermittlungsakte Zug um Zug gegen Offenlegung des Inhalts des Chips erhält. Und…“ fügte Singer hinzu, „...natürlich auch tatsächliche Ermittlungen vor Ort anstellt.“

„Verzeihen Sie, Si …, äh, ...Chef, mir erschließt sich nicht ganz, weshalb dieser Zug-Um-Zug-Austausch nicht auch ohne Anwesenheit vor Ort erfolgen kann.“

Singer schaute den jungen Kollegen eher amüsiert als genervt direkt an. „Nun, es liegt nicht in meiner Absicht, den Kollegen in Olden tatsächlich den Inhalt des Chips zu offenbaren. Ein Chip ist wie der andere. Unser Abgesandter wird in einem geeigneten Moment einen noch zu präparierenden gleichartigen Chip austauschen. Die darauf enthaltenen Informationen werden allgemein und ermittlungstechnisch unbrauchbar sein.“

Röhling fragte sich, weshalb der Chef ihm das erzählte. Die Antwort kam prompt.

„Sie fragen sich sicher, weshalb ich das mit Ihnen erörtere. Nun (Singer leitete seine Erklärungen offenbar gern so ein), Sie haben sich in Ihrer bisherigen Laufbahn als situativ flexibel erwiesen. Sie sprechen ausgezeichnet englisch, gut schwedisch und mittelmäßig norwegisch. Sie sind als Hobby-Illusionist sehr geschickt mit den Händen und fantasievoll in der Herangehensweise bei zu bearbeitenden Fällen. Ich gehe davon aus, dass Sie sich zutrauen, einen schönen Spielfall für den Chip zu erfinden, vor Ort den Austausch vorzunehmen und rauszukriegen, was tatsächlich mit unserer Agentin 7301 los ist.“

„Aber Sir, ich soll tatsächlich… ich bin doch noch unerfahren ...“

Singer schnitt ihm das Wort ab. „Sie werden das so machen, wie ich gesagt habe. Wenn Sie den letztgenannten Punkt geklärt haben, kommen Sie zurück. Alles Weitere werde ich dann mit 7301 klären.“

Singer nahm einen dünnen Hefter und reichte ihn an Röhling.

„Und nun an die Arbeit. Hier drin ist eine kurze Zusammenfassung des Casus, in dem 7301 unterwegs ist. Machen Sie eine vom Tatsächlichen ablenkende Geschichte draus. Der äußerlich identische Chip ist vorn in der Hülle. Good Luck.“

Na immerhin lässt er sich jetzt doch auf Anglizismen ein“, dachte Röhling beim Rausgehen.

Singer sah ihm nach. So ganz wohl war ihm nicht bei dem Gedanken, den jungen Mitarbeiter in dieses Abenteuer zu schicken. Am Liebsten hätte er selbst vor Ort nach dem rechten gesehen.

Er wird es packen“, beruhigte er sich. Und er dachte an Anna. Wie es ihr wohl gerade erging?

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