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K A P I T E L 9

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Zur selben Zeit räkelte sich Anna in ihrem Bett. Sie schlug die Augen auf, drehte sich zur Seite und musste feststellen, dass Martin, der seit mehreren Jahren in Norwegen unter dem Namen Niels-Erland Eriksen lebte, schon aufgestanden war. Geschirrklappern und ein köstlicher Duft von frisch gebackenen Brötchen wehte zart herüber.

Wehmütig dachte sie daran, dass die kurze Auszeit, die sie sich vor ein paar Tagen von ihrer Mission gegönnt hatte, heute zu Ende sein würde. Sie wäre gern noch einmal in seinen Armen aufgewacht und hätte sich zu gern noch einmal eingekuschelt – vielleicht auch noch ein bisschen mehr.

Beide hatten es immer gewusst – und sie hatte es ihm ja auch schon vor ihrer Liaison mehrfach gesagt: Ihren Beruf als Agentin des BKA konnte sie nicht einfach so aufgeben. Und sie wollte es auch nicht. Und so gab es immer nur – manchmal sehr kurze, manchmal auch längere – Phasen glücklichen Zusammenlebens.

Es half nichts. Sie schwang sich aus dem Bett, hauchte ihm im Vorübergehen einen Kuss auf die Wange und verschwand im Bad.

Zurück am Frühstückstisch machte sie sich über ein Brötchen und die extrem süße Erdbeermarmelade her. Als sie den zweiten Bissen im Mund hatte, fiel ihr auf, wie ernst und still Martin da saß und nichts aß. Sie legte die angebissene Brötchenhälfte auf ihren Teller und sah ihn fragend an.

„Agnes ist hier in Trondheim“, sagte er nur.

„Wo hast du sie gesehen?“

„Sie war gestern nachmittag in der Stabkirche.“

„Und? Hat sie dich gesehen?“

„Ich weiß es nicht genau. Ich war draußen und sie kam gerade aus der Kirche. Sie sah in meine Richtung und rief irgend etwas. Ich konnte sie nicht hören, weil die Glocken gerade läuteten. Ich bin so schnell wie möglich um die Ecke verschwunden.“

„Ich kümmere mich drum“, sagte Anna. „Wenn sie in Trondheim abgestiegen sein sollte, werde ich sie schnell finden. Und wenn sie mit der Hurtigruten unterwegs ist, ist sie heute auf hoher See.“

„Und was ist mit deiner Verabredung auf Spitzbergen?“

„Ich werde eine Nachricht schicken, dass ich noch in Trondheim Vorermittlungen betreiben muss. Mach' dir keine Sorgen – und gehe heute erstmal nicht raus.“

„Aye aye Sir“, sagte Martin grinsend und nahm sich nun doch ein Brötchen. „Aber morgen muss ich zum Hafen. Bin mit einem Kunden verabredet.“

„Dann sei aber bitte vorsichtig.“

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