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Einleitung

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Dieser Datensatz könnte das Eichmaß für eine Einleitung darstellen, wesentliche Teile des behandelten Motivs dagegen sind den unten zugeordneten Formulierungen zu entnehmen.

1 Eine Überbewertung, plakative Auslegung und extravagante Darbietung der Frage nach dem eigenen ›ich‹ wurden aus pragmatischen Gründen nicht in Erwägung gezogen, das längst absehbar unlösbare Problem als Vorbeurteilung der Niederschrift mit auf den Weg zu geben, empfiehlt sich bei authentischen Untersuchungen nicht.

2 In den letzten Jahren sind unzählige Publikationen mit meist spektakulären Titeln über die Frage nach dem ›ich‹ auf den Markt gekommen, deren Seriosität aus guten Gründen anzuzweifeln ist. Sie stellen den Leser mit teilweise esoterischen Themen, Andeutungen und durch nichts zu beweisende Thesen vor die Situation, dass die Lektüre des Buchproduktes von Nutzen sei. Deren Marketing erweckt den Anschein, veritable unumstößliche Postulate zu veröffentlichen. Bei diesen Erzeugnissen ist die merkantile Absicht eindeutig und der Erfolg gibt den Herausgebern de facto Recht. Eine Abgrenzung zu solchen dubiosen Modi ist mit vorliegendem Manuskript beabsichtigt.

3 Nicht alle Fragen zu dieser Materie konnten an Beispielen erfasst werden, zu umfangreich ist das bekannte Material. Daher sind Quellen, die nicht für Jedermann erreichbar sind, unbeachtet geblieben.

Heureka ist die als allgemein bekannt vorauszusetzende Kunde des griechischen Mathematikers und Mechanikers Archimedes (285-212?v.?Chr.), der aus den öffentlichen Thermen, angeblich hüllenlos, doch vermutlich hat er sich trotz Eile der Überbringung seines frohen Erweises an den Satrapen Dionysos in Syrakus auf dem Wege zum Palast von seinem Sklaven die Tunika über die Schulter hängen lassen. – Der Ausgang des Kuriosums ist populär, aktuelle Lehrbücher der Physik berichten darüber bis in die Gegenwart.

Ob nun Heureka‹ als Arbeitstitel dem seriösen Anliegen der aufgeworfenen Frage nach dem ›ich‹ angepasst ist? Jedenfalls hat der Autor diese Abhandlung mit – ›Heureka, ich habe es gefunden‹ – als vorläufigen Titel begleitet.

Für interessierte geneigte Bücherfreunde hat der Verfasser den Versuch einer Beantwortung auf die heutzutage regelmäßig stereotyp von Pseudowissenschaftlern in der Öffentlichkeit gestellte Frage: ›Wer bin ich?‹, korrumpiert, um damit zu annoncieren: ›Sie haben des Pudels Kern nicht gefunden.‹

Warum ergibt sich die Frage nach dem ›wer bin ich? derzeit erneut und nachhaltig?

Es sieht so aus, als sei das Menetekel des Heerführers Belisar (505-565 v. Chr.) mit seiner wohl erstmalig prononcierten Frage infolge des Vernunft und Einsicht gebietenden Orakels von Delphi, ehe es den weiteren Verlauf der Buchseiten füllt, nun zu seinem vorzeitigen Ende geführt wird. Denn auch der Heerführer stellte an die Ratgeberin Pythia allegorisch die Frage nach dem eigenen ›ich‹, wie so manch anderer Autor in folgender Anmerkung für seine Ansichten deputiert wird. Vornehmlich sind es Philosophen, die sich seit altersher mit dieser Mission befassen, sie stellen die Mehrzahl der hier zitierten Wissenden rund um das ›ich‹ dar.

Wer bin ›ich‹? Diese vermeintlich einfache wie allgemein gültige, wie angeblich zulässige Frage nach den letzten Dingen des Seins zu platzieren, ist so vermessen, wie die theoretische Anfechtbarkeit des Einblicks in die Grundstrukturen allen Lebens auf diesem unserem schönen blauen Planeten. Dies ist ebenso anmaßend, wie die Tiefen und Ungewissheiten aller Lebensfunken in Frage zu stellen.

Den aktuellen angeblich fortschrittlichen Multi-Tendenzen entsprechend, sind es Kohorten vorgeblicher Philosophen, die mit seniler Schlauheit befassten Weltverbesserern und Glücksbringern, uns mit unverständlichen Wortsalatrabatten als ideenreiche Fantasten glauben machen wollen, sie wüssten, woher oder wohin der schmale Saumpfad den Menschen drängt. Sie seien im Besitz der unfehlbaren Wahrheit der Schöpfung. Aber sind wir es nicht gewohnt, inmitten von Chauvinisten zu leben?

Intellektuelle repräsentative Strukturen verzweifeln heute am gesunden Logos, unter der dominanten Diktatur der Halbgebildeten, unter dem degoutierten Einfluss des Strukturwandels der weltlichen Gesamtheit, und nicht minder unter dem Anspruch der Massenmedien. – Die Halbbildung beschäftigt sogar Wilhelm Raabe, (1831-1910) wahrscheinlich echauffiert ihn dieser Zustand bei seinen Zeitgenossen:

» Erkenntnis macht frei, Bildung fesselt, Halbbildung stürzt in Sklaverei. «

Diese alles umkehrende Einflussnahme auf atavistische Lebensformen ist wesentlich dramatischer erfolgt, als der Philosoph der Frankfurter Schule, Jürgen Habermas (*1929) einen Anhaltspunkt im Jahre 1961 dazu haben konnte. Er, wie geradeso als Modell von Heinrich Böll (1917-1985), Ingeborg Bachmann (1926-1973) oder Max Frisch (1911-1999), um nur drei der damaligen bekannten deutschsprachigen und besonders einfallsreichen Literaten zu benennen, hatten bevorzugt überaus interessierte Leser, und nicht, wie Heutige sich bezeichnen belieben, User.

Der Unterschied zu den Kriterien der sanften Intellektuellen in unserer gewandelten Welt besteht nun darin, dass jeder einen Blog im www. (World-wide-web) platzieren kann und sich aus selbst zugestandenem Gnadenakt erweislich als Scharfsinniger, Zurechnungsfähiger und manchmal als Sponsor mit seinen meist eher peinlichen persönlichen Auftritten weltweit erleben kann. Als Hintertreppenphilosoph maßt er sich an, nicht nur das Rad der Geschichte, sondern nebenher den Reif der Philosophie in eine andere, ihm genehme Richtung zu lenken, oder es gar neu erfinden zu wollen.

Will der Verstandesbegabte nicht zum Zaungast unaufrichtigen Geschehens werden, muss er riskieren, sein Renommee in der Medienöffentlichkeit als nicht unantastbar gelten zu lassen.

»Normale Zeiten sind schlechte Zeiten für Intellektuelle«, schreibt der deutsche Professor und Wissenschaftler, der zuletzt in England lebende Lord Ralf Dahrendorf (1929-2009). Er ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes am Band und nach Auffassung des Ministerpräsidenten von NRW Johannes Rau (1931-2006) Deutschlands wichtigster politischer Denker.

Dürfen wir seiner Lordschaft für das Weiterlesen ein sonniges Bonmot hinzufügen, dessen Urheberschaft leider nicht mehr erinnerlich ist:

»Der Geistliche steht morgens früh auf und dankt dem Schöpfer für einen weiteren Tag auf dieser wohlgeordneten Erde. Der Journalist dagegen ist dankbar für die Schlechtigkeit der Welt mit ihren Konflikten und Sünden.«

Daher scheint es geboten, dass feinspürige Disputanten und politische Entscheidungsträger gegen möchtegern Gebildete mit ihrem zur Schau getragenen ›ich‹-Komplex Paroli bieten.

Die Frage nach den letzten Dingen des Seins zu stellen, speziell an dieser Stelle primär die, ›wer bin ich?‹, ist genauso überheblich, wie der Einfluss von verblendeten, oder berufsmäßigen, demnach finanziell abhängigen Fantasten. Der aktuellen Unkultur nach sind es Zusammenballungen von smarten Weltverbesserern, die auf die seit Jahrtausenden bohrende Frage, die momentan nicht repliziert werden konnte, vorgeben, eine plausible Antwort parat zu haben. Jedoch können sie natur- und erfahrungsgemäß keine evidente Auslegung bieten, wie im Verlauf des Inhaltes zu beobachten ist.

Disziplinen der ›ich‹-Betrachtung, wie ohnedies in kommenden Kapiteln demonstriert, sind mannigfaltiger Natur. Eine Zusammenfassung der unterschiedlichen Aneinanderreihungen versuchen wir darin aufzuzeigen.

Die hauptsächlich in dieser Veranschaulichung involvierten Überbringer der Denkarbeit um das Ego – das ›ich‹ des Individuums – sind verzeichnet, um sie als Einstieg, Erläuterung und mit einem roten Faden der Niederschrift anzudienen.

Förderlich und von großem Gewicht wären obendrein Erhebungen in den markanten und aufschlussreichen Domänen von Religion und Literatur, die ein unglaublich weites Feld von Darstellungen zu Tage fördern könnten. Diese Wissensgebiete sind indes so umfangreich, dass man sie weder erfassen noch signieren kann. Lediglich werden einige Sektoren außerhalb der Philosophie zur Sprache kommen.

In dem benannten Ressort Philosophie sind beispielhafte Hintergründe der ›ich‹-Frage offenbart. Aus der kaum zu erschöpfenden Stofflichkeit der allgemeinen und philosophischen Charakteristiken können erwiesenermaßen lediglich einige wenige, mutmaßlich signifikante Aspekte vermittelt werden, die wohl für das Ganze stehen, aber pauschal zu ansehnlicheren Detailermittlungen anregen sollen.

Hierzu wird der Wiss- und Lernbegierige veranlasst, um neben dem leicht erkennbaren umfangreichen Hauptbestandteil des Grundgedankens ›ich‹ Einsicht in die Entfaltungsmöglichkeiten zu nehmen und klassischen Gewinn in herrschenden und kulturellen Einstellungen zu intensivieren und zu erhalten. Da die insgesamt so unermesslich zahlreichen Betrachtungsweisen für die Beantwortung der Frage nach dem ›wer bin ich?‹ relevant sind, kann der nachkommende Wortlaut nur einen begrenzten Querschnitt der möglichen Varianten einräumen.

AN DIESER STELLE SOLLTE DIE FREUNDLICHE AUFFORDERUNG AN DIE LESERSCHAFT IMPLIZIERT WERDEN, AM KRITISCHEN FORUM ANTEIL ZU NEHMEN UM AUSSTEHENDE FRAGEN ZU DEN ESISTIERENDEN AUFZEICHNUNGEN ZU STELLEN UND ZU DISKUTIEREN.

Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung

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