Читать книгу PERSEUS Pyramid - Manfred Rehor - Страница 6
ОглавлениеKapitel 3
Granger Tschad kannte die Raumhäfen von Dutzenden bewohnter Welten in der Perseus-Kolonie. Deshalb konnte er schon aus einigen Kilometern Höhe einschätzen, was dort unter ihm lag. Diese überdimensionierte Anlage wurde nur wenig genutzt. Der Platz reichte für mehrere große Kampfschiffe, aber es waren nur einige Dutzend Orbitalshuttles zu sehen. Außerdem ein paar Schiffe mittlerer Größe für interplanetaren Verkehr, wie sie für das Einsammeln automatisch abgebauter Rohstoffe von Asteroiden genutzt wurden. Sie waren robust, hatten große Frachträume, eigneten sich aber nicht für interstellare Flüge. Sie verfügten nicht über Hypersprungantriebe.
Onistar war ein typischer Provinzplanet, der einmal Großes vorgehabt hatte. Die Infrastruktur reichte aus für die Zentralwelt eines kleinen Sternenreichs. Doch hier lebten nur zwei Milliarden Menschen, ziemlich isoliert bis auf ein paar Handelsschiffe, die Lebensnotwendiges lieferten. Konnte das so stimmen? Granger hatte ein ungutes Gefühl. Er übersah etwas.
Das Shuttle setzte auf und die KI an Bord bat Granger, es zu verlassen und zum Terminal Eins zu gehen. Es folgte eine umständliche Wegbeschreibung, die überflüssig war, weil er das Gebäude mit den riesigen Lettern ‚Terminal Eins‘ auf dem Dach schon von weitem sehen konnte. Daneben stand das Terminal Zwei, mehr gab es nicht. Alle anderen Bauwerke in der Umgebung des Landefelds schienen Lagerhallen und Hangar zu sein, wobei keines durch besondere Größe auffiel.
Ein warmer Windhauch begrüßte ihn, als er die Rampe hinunter ging. Die Luft roch nach Natur, nach Blüten und Gräsern, nicht nach Technik und Großstadt. Das war ungewöhnlich für eine Anlage dieses Typs, aber vielleicht legten die Bewohner von Onistar Wert auf eine besonders saubere Umwelt.
Weit und breit war kein anderer Mensch zu sehen. Trotzdem fühlte sich Granger unwohl und unter Beobachtung, als er die fünfhundert Meter über die leere Fläche auf das Terminalgebäude zuging. Dort angekommen öffnete sich eine weite Flügeltür für ihn. Er ging hinein und stand vor einem Abfertigungsschalter, wie er für eine dichtbesiedelte Welt mit regem interstellarem Flugverkehr angemessen gewesen wäre.
Immerhin erwartet ihn jemand auf der anderen Seite des Schalters. „Willkommen auf Onistar“, sagte der Mann in Uniform. „Bitte treten Sie durch die Sicherheitsschleuse dort drüben und kommen dann auf der anderen Seite zu mir. Vielen Dank.“
Granger befolgte die Anweisung. Die Sicherheitsschleuse war ein kleiner Raum zwischen zwei Glastüren. Es erfolgten keinerlei erkennbare Überprüfungen in den wenigen Sekunden, bevor die zweite Tür sich öffnete. Granger kannte einige Welten, die solche Apparate verwendeten, um das Einschmuggeln von Drogen und Waffen zu verhindern. Die dabei eingesetzte Technik war meist leicht zu überlisten. Es handelte sich eher um Geräte zur Beruhigung der einheimischen Bevölkerung als um etwas, das Schmugglern gefährlich werden konnte.
Schließlich stand er vor dem Uniformierten, der ihn misstrauisch musterte. „Wer sind Sie?“
„Mein Name ist Granger Tschad. Ich bin selbständiger Trader und komme aus der Perseus-Kolonie. Mein Schiff ist die Adausy.“
„Gut zu wissen“, behauptete der Mann. „Grund der Reise? Geplante Dauer des Aufenthalts?“
„Versteht sich das nicht von selbst?“, fragte Granger zurück. „Ich komme, um nach ein paar einträglichen Transportaufträgen zu suchen. Ich bleibe, bis ich entweder lohnende Fracht habe oder bis ich weiß, wo ich die bekommen kann.“
„Ich notiere als Grund der Reise ‚Handelsgeschäfte‘ und als Dauer ‚unbestimmt‘. Haben Sie einen Leumund auf Onistar oder wie gedenken Sie ihren Aufenthalt zu finanzieren?“
„Ich nehme an, die auf Gaia übliche Währung ist hier nicht gültig. Aber ich habe einige Rohstoffe an Bord meines Schiffes, die ich zu einem guten Preis zu verkaufen gedenke.“
„Rohstoffe welcher Art?“
„Seltene Erden und einige quantenelektronische Komponenten, wie sie für den Bau von Computern erforderlich sind.“
Dem verblüfften Blick des Uniformierten entnahm Granger, dass nichts davon auf dieser Welt einen besonderen Wert hatte. Deshalb spielte er seinen Trumpf aus: „Nicht zu vergessen: Ich verfüge über einen gewissen Vorrat an unbenutzten Hypersprungkristallen.“
Solche Kristalle waren selten und für die interstellare Raumfahrt unverzichtbar. Es gab im Perseus-Arm der Galaxis nur ein einziges bekanntes Vorkommen. Das befand sich auf dem Planeten Chenderra, wo man neue Kristalle herstellen und verbrauchte regenerieren konnte. Die Menschheit ebenso wie die H’Ruun betrieben daher ihre Raumschiffe hauptsächlich mit Hyperkristallen, die zu Abermillionen in Vorratslagern der längst ausgestorbenen Rasse der Yarra-chi gefunden worden waren.
Abseits gelegene Welten wie Onistar konnten eigentlich nur über die Kristalle verfügen, die einst ihre Siedler mitgebracht hatten. Daher sollte deren Wert enorm sein.
Doch der Beamten enttäuschte Grangers Hoffnung. „Ich kenne den aktuellen Preis nicht. Aber man wird Sie gerne im Ausrüstungslager C darüber informieren. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Fremde, die ihren eigenen Lebensunterhalt nicht sicherstellen können, auf Onistar nicht willkommen sind.“
„Ich habe nicht vor, zu betteln oder mich auf die Sozialleistungen für Bedürftige zu verlassen“, fuhr Granger den Mann an. „Wo genau ist dieses Ausrüstungslager?“
Der Beamte zeigte ihm den Weg und Granger marschierte los. Wieder ging er über menschenleere Flächen auf Gebäude zu, die zu klein dimensioniert waren für einen Raumhafen dieser Größe.
Im Lager wurde er nicht von einem Menschen angesprochen, sondern von einer KI. „Man hat mir mitgeteilt, dass Sie Hypersprungkristalle zum Verkauf anbieten“, sagte eine Maschinenstimme, als Granger im offenen Eingangstor stand und sich umsah.
„Das ist richtig“, antwortete er. „Was bekomme ich für einhundert Kristalle der Standardgröße, alle unbenutzt?“
„Fünftausend Credits“, kam sofort die Antwort.
„Da ich die Kaufkraft dieser Währung nicht kenne, sagt mir das nichts. Was sind fünftausend Credits wert?“
„Es entspricht etwa dem Jahreseinkommen eines Arbeitnehmers.“
Granger schnappte nach Luft. „So wenig?“, rief er. Auf Gaia hätte er vom Verkauf der Kristalle mehrere Jahre wie ein König leben können.
Die Maschinenstimme blieb neutral, als sie sagte: „Falls Sie verkaufen wollen, schicken wir ein Shuttle mit entsprechenden Strahlenschutzeinrichtungen zu ihrem Schiff hoch. Falls nicht, klären Sie bitte mit dem Beamten der Einreisebehörde, wie Sie Ihren Lebensunterhalt anderweitig decken wollen.“
Granger überlegte. „Ich bin davon ausgegangen, dass auf Onistar eine gewisse Knappheit an Kristallen herrscht. Der Preis müsste wesentlich höher liegen“, sagte er.
„Von einer Knappheit ist mir nichts bekannt. Der Ihnen genannte Betrag setzt sich zusammen aus den Kosten für die Herstellung der Kristalle und ihren Transport nach Onistar sowie den Gewinnspannen der dabei beteiligten Produzenten und Transporteure. Fünfzig Credits pro Stück ist ein allgemein akzeptiertes Preisniveau.“
Die Herstellung von Kristallen! Diese Information fuhr wie ein Blitz durch Granger. Konnte es wirklich sein, dass man auf einer dieser abgelegenen Welten eine Möglichkeit kannte, Kristalle zu produzieren? Dann wäre die von solchem strategischem Wert, dass binnen Kürze die gesamte Flotte von Gaia in ihrem Orbit erscheinen würde. Denn die Existenzfähigkeit der ganzen Perseus-Kolonie beruhte bisher auf der Kristallproduktion auf Chenderra. Und die Erde und all ihre Kolonialplaneten im Orion-Arm der Milchstraße verfügten über keine einzige Möglichkeit, Kristalle herzustellen. Sie befanden sich in einem aussichtslosen Abwehrkampf gegen die Scarabs, während ihre Flotte wegen des Kristallmangels kaum noch flugfähig war.
Die KI unterbrach seine hektischen Gedanken: „Ich warte auf Ihre Antwort.“
„Ich verkaufe“, sagte Granger halb betäubt von den Konsequenzen, die sich hier abzeichneten.
„Ein entsprechend ausgestattetes Transportshuttle ist startbereit. Wollen Sie mit zu Ihrem Schiff hochfliegen und die Übergabe der Ladung veranlassen?“
„Selbstverständlich“, stammelte er.
Mundor war eine saubere Großstadt, die einen gewissen Wohlstand ausstrahlte. Breite Straßen verbanden Wohnbezirke, zwischen denen weite Grünflächen lagen. Granger blickte aus den Fenstern des Gleiters, der in zehn Metern Höhe dahin schwebte. Hoch genug, um die Menschen in den Straßen nicht zu stören, aber so niedrig, dass man alles wunderbar erkennen konnte.
Nirgendwo entdeckte er Spuren von Verfall oder auch nur der Vernachlässigung von Gebäuden und Infrastruktur. Die Menschen wirkten nicht unbedingt glücklich, aber zufrieden mit sich und der Welt. Er sah weder Bettler noch Polizisten, aber überraschend viele Kinder im Straßenbild. Ladengeschäfte im Erdgeschoss der Häuser wiesen auf einen gut entwickelten Einzelhandel hin, doch nichts wirkte protzig.
„Ist dies das Zentrum von Mundor?“, fragte er die Steuerung des automatischen Gleiters, den er am Raumhafen gemietet hatte.
„Das Einkaufsviertel“, antwortete die Maschine. „Möchten Sie den Regierungsbezirk und die zentralen Wohngebiete ebenfalls sehen?“
„Ja. Wie viele Menschen leben hier?“
„Im Stadtkern eine Million. Weitere sieben Millionen in den umgebenden Bezirken.“
„Wächst die Stadt?“
„Die Infrastruktur wird derzeit ausgebaut, um dem Bedarf von zwanzig Millionen Bürgern zu genügen. Ein Teil des erwarteten Zuwachses beruht auf Zuzug aus ländlichen Regionen. Außerdem liegt die Geburtenrate bei fünf Kindern pro Paar.“
„Erstaunlich. Für diese hohe Zahl sind wiederum vergleichsweise wenige Kinder in den Straßen unterwegs.“
„Sie sind um diese Zeit in den Bildungseinrichtungen und werden später die Sportstätten in den Grüngebieten nutzen. Es entspricht den hiesigen Gewohnheiten, Kinder und Jugendliche wie Erwachsene zu behandeln. Sie haben einen Tagesplan wie jeder andere Bürger auch.“
Sogar die Wohngebiete, die zum Stadtzentrum gehörten, waren weitläufig und grün. Sie wirkten eher wie Vororte.
Das Regierungsviertel entsprach schon eher dem, was Granger erwartete. Hochhäuser in einheitlichem, fantasielosem Stil beherrschten dieses Viertel, obwohl auch hier für Grün zwischen den Blocks gesorgt war.
Ein überraschter Ausruf entfuhr ihm, als der Gleiter um eines der höchsten Gebäude bog und unvermittelt ein großes, künstlerisch gestaltetes Parkgelände vor ihm lag. Im Zentrum des Parks stand ein Bauwerk, das einem Palast glich, wie er ihn von Bildern der alten Erde kannte. Das Stichwort Barock fiel ihm dazu ein, ohne dass er direkt etwas damit verbinden konnte.
„Was ist das?“, fragte er.
„Die Residenz des Regenten“, antwortete der Gleiter. „Es ist nicht gestattet, näher heranzufliegen. Dieses Gebäude ist das Zentrum der Regierung von Onistar.“
„Ein Regent also. Wird er gewählt?“
„Nein. Das Parlament ernennt ihn auf Lebenszeit.“
„Interessant. Aber das Parlament und die Regierung werden gewählt.“
„Das ist richtig. Die Mitglieder des Parlaments werden von den Abgesandten der Wohnbezirke ermittelt. Auf jeweils Hunderttausend Bürger kommt ein Abgesandter. Diese nutzen ihr Stimmrecht, um zweihundert Parlamentarier zu wählen, die aus ihren Reihen die zehn Regierungsmitglieder benennen.“
„Also so etwas wie eine indirekte Demokratie. Wie oft finden diese Wahlen statt?“
„Ein neuer Parlamentarier oder ein neues Regierungsmitglied wird nur bestimmt, wenn der Vorgänger verstirbt. Die Abgesandten haben eine Amtszeit von zehn Jahren, werden aber in aller Regel wiedergewählt, solange sie leben.“
„Seltsames System. Es wird Abend. Gibt es ein gutes Hotel in der Stadt, in dem auch Trader absteigen?“
„Raumfahrer bleiben für gewöhnlich in Ballay’s Hotel, das zum Raumhafen gehört. Soll ich Sie dorthin zurückbringen?“
„Ja, aber auf einer anderen Route. Ich will mehr von der Stadt kennenlernen.“ Granger lehnte sich zurück und überlegte, ob er das gut finden sollte, was er gesehen und gehört hatte, oder doch irgendwie beängstigend.
In der Ferne sah Granger vor dem farbenprächtigen Hintergrund des Sonnenuntergangs ein Transportshuttle, das einen Container aus dem Orbit herunterbrachte. Vermutlich kam es von der WaggaOne. Dieses Verfahren wurde hier also genauso angewandt wie auf den Planeten der Perseus-Kolonie. Der Raumhafen lag aber weitgehend im Dunkeln. Nur ein kleiner Bereich war erleuchtet, nämlich in der Umgebung des Terminals Eins und einer Lagerhalle. Die war vermutlich der Bestimmungsort des Containers.
Der Gleiter setzte ihn vor einem Gebäude ab, das nur ein paar Hundert Schritte vom Eingang des Raumhafens entfernt war. Das Schild mit der Aufschrift Ballay’s Hotel war erst aus der Nähe zu erkennen.
Der Empfang im Hotel war vollautomatisiert. Granger bekam unverzüglich ein Zimmer und die Zusicherung, dass alle Gleiterflüge innerhalb der Stadt für ihn als Gast kostenlos seien. Dann ging er in die Bar und sah sich um. Ein Dutzend Personen hielten sich in dem großen Raum auf. Leise Unterhaltungsmusik sorgte dafür, dass die Gespräche untereinander nicht die anderen Gäste belästigten.
Am Tresen saßen zwei Frauen: Miriam Goldner und eine attraktive junge Person, die überraschend viel Selbstbewusstsein ausstrahlte.
„Granger Tschad!“, rief Miriam und lenkte so die Aufmerksamkeit aller auf ihn. „Setz dich zu uns. Schön, dass wir uns jetzt persönlich treffen. Ich hätte dich größer geschätzt, aber auf dem Bildschirm des Funkgeräts kann man das ja nicht erkennen. Das ist Shylah, sie lebt hier in Mundor und arbeitet in einer Behörde.“
Miriam rutschte auf den nächsten Barhocker, sodass sich Granger zwischen die beiden Frauen setzen konnte. Er fragte als erstes, ob es auf Onistar ein gutes Bier gebe.
Es wurde ihm serviert - von einem menschlichen Barkeeper, was Granger inzwischen für etwas Besonderes erachtete auf dieser Welt - und der Smalltalk begann.
Wie zu erwarten, bestritt Miriam den Großteil des Gesprächs. Sie betonte ein ums andere Mal, was für ein sonderbarer Zufall es war, dass der ersten Besucher von Gaia seit Jahrzehnten ausgerechnet ihrer WaggaOne begegnete. Shylah hörte schweigend zu und musterte Granger, der beim zweiten Bier war, bevor er zu Wort kam.
„Mein Schiff ist von einer neuen Bauart, die besonders auf Langstrecken optimiert ist“, erklärte er und behauptete wider besseres Wissen: „Es kann also sein, dass künftig häufiger Trader aus der Perseus-Kolonie kommen.“
„Aber mit was wollen denn all diese Leute Handel treiben?“, rief Miriam.
„Das ist eine der Fragen, die es zu klären gilt. Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen, einen kompletten Container von dieser Biersorte zu kaufen.“
„Mit einem Container voll kann ich dir nicht dienen, aber ein paar Hektoliter auf den üblichen Transportpaletten habe ich an Bord der WaggaOne. Ich werde sie dir als Warenprobe auf die Adausy schicken. Vielleicht kommen wir ins Geschäft.“
Granger strahlte. „Wunderbar! So gefällt mir das Handeln. Aber wie steht die Regierung von Onistar zu der Frage interstellarer Handelsbeziehungen? Ich habe den Eindruck, Kontakt zur Perseus-Kolonie sei nicht unbedingt erwünscht hier.“
„Ach, was!“ Miriam hob belehrend den Zeigefinger. Sie war bereits angetrunken, weil sie kleine Cocktails mit offenbar hohem Alkoholgehalt trank. „Wenn auf diese Art Waren zu uns kommen, die es hier nicht gibt, wird niemand etwas dagegen haben. Oder sehe ich das falsch, Shylah?“
„Ich mag es nicht, wenn man mich am Tresen zu beruflichen Dingen befragt“, antwortete die junge Frau. „Dafür habe ich ein Büro. Mich interessiert im Moment viel mehr, ob du morgen Abend mit mir in das Konzert gehst, Miriam.“
Verzweiflung imitierend verdrehte Miriam die Augen und hob die Hände. „So ist sie nun mal, Granger. Denkt immer nur ans Vergnügen. Aber was soll ich sagen, sie arbeitet hart genug, das muss man ihr lassen, und hat es schon weit gebracht.“
Sie beugte sich vor, als würde sie nun ein Geheimnis verraten. „Unsere Shylah ist nämlich im Handelsministerium, und zwar ist sie Referentin direkt in der Residenz des Regenten!“
Das überraschte Granger, denn es hörte sich nach einer hohen Funktion im Zentrum der Macht an. So jemand saß mit Tradern und Arbeitern an einer Bar eines billigen Hotels?
Shylah musterte ihn, als könne sie seine Gedanken lesen. „Miriam und ich kennen uns schon eine Weile. Diese Bar ist der beste Ort, um sich mit ihr zu treffen, wenn sie auf Onistar ist. Aber sie hat Recht, wir sollten uns über die Möglichkeit von Handelsgeschäften zwischen der Perseus-Kolonie und unserer Welt unterhalten. Ich lasse Ihnen morgen einen Termin übermitteln.“
„Ihr könntet euch wenigstens Duzen!“, rief Miriam und begann, lang und breit davon zu erzählen, wie sie vor Jahren Shylah kennengelernt hatte.