Читать книгу PERSEUS Pyramid - Manfred Rehor - Страница 8

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Kapitel 5

„Die Pyramide ist das Symbol für Frieden und Freiheit von Onistar“, sagte der angetrunkene Staatssekretär. Er lehnte sich zu Granger hin, sodass der den nach Alkohol stinkenden Atem des Mannes einatmen musste, und fügte flüsternd hinzu: „Deshalb wird sie auch so gut versteckt!“

Granger drückte den Mann von sich weg. Überall im Festsaal waren Abbildungen von Pyramiden zu sehenden, und er hatte ihn danach gefragt, weil er mit jemandem ins Gespräch kommen wollte. Diese Pyramiden sahen alle gleich aus, sie waren nicht spitz, sondern stufenförmig und endeten oben in einer Art Plattform. Es hatte Granger nur interessiert, ob es dafür ein Vorbild gab. Vielleicht den Nachbau eines antikes Gebäudes von der Erde, ähnlich wie die Residenz, in der sie sich befanden.

Der Staatssekretär ließ sich nicht so einfach beiseiteschieben. Er griff nach Grangers Arm, um ihn zu sich zu ziehen. „Niemand darf die Pyramide sehen“, flüsterte er wichtigtuerisch. „Die meisten wissen nicht einmal, dass es sie wirklich gibt. Aber ich war schon in ihrer Nähe!“

„Kann man sie betreten?“, fragte Granger, der nun doch aufmerksam wurde.

„Wo denken Sie hin! Das hat noch keiner überlebt. Nur dem Regenten ist das gestattet. Ich durfte einmal seine Exzellenz dorthin begleiten, habe aber selbstverständlich draußen gewartet.“

„Daran sieht man, dass Sie in Ihrer Karriere auf dem Weg nach oben sind“, schmeichelte Granger. „Was macht denn seine Exzellenz in der Pyramide?“

„Er spricht nicht darüber. Aber es heißt, er suche dort nach Inspiration und meditiere, um Kraft für das Regentenamt zu sammeln.“

Granger hielt ein Glas mit einer leicht sprudelnden alkoholischen Flüssigkeit in der Hand, hatte aber bisher nur einmal daran genippt. Es war kein Bier, also mochte er es nicht. Der Staatssekretär dagegen winkte einem der Diener, um sich ein neues Glas geben zu lassen. Es war das dritte, seit er mit Granger sprach.

„Ich weiß mich in besseren Kreisen zu bewegen“, behauptete der Mann. „Das ist es, was zählt. Arbeiten kann jeder, aber sich benehmen? Das ist eine Kunst. Oh, jetzt beginnt das Unterhaltungsprogramm. Wir brauchen bessere Plätze, damit wir etwas sehen.“

Die rücksichtslose Art, mit der sich der Staatssekretär durch die Menge der anderen Gäste nach vorne drängelte, sprach nicht gerade für die von ihm behaupteten guten Manieren. Aber Granger blieb bei ihm und gelangte so in die vorderste Reihe der Neugierigen. Die drängten sich um einen etwa fünf Meter durchmessenden flirrenden Energieschirm, der mitten im Festsaal entstanden war. Der Schirm reichte vom Boden bis zur Decke und wurde von einem Dutzend Soldaten gesäumt, die verhinderten, dass die Gäste ihn versehentlich berührten.

Von Granger aus gesehen hinter dem durch das Schirmfeld abgetrennten Bereich saß der Regent auf einem an einen Thron erinnernden Sessel. Er war umgeben von einem Dutzend vornehm gekleideter Männer und Frauen. Im Laufe des inzwischen zwei Stunden dauernden Festes hatte er sich nicht um Granger gekümmert. Auch während des Essens war der Blick von Osinius nicht ein einziges Mal zu dem Gast aus der Perseus-Kolonie gewandert.

Shylahs Behauptung, es sei ungewöhnlich, als Fremder hier eingeladen zu werden, schien sich nicht zu bewahrheiten. Außer dem Staatssekretär kümmerte sich niemand um Granger.

Innerhalb des Energieschirms begann sich ein Spektakel aus Farben und Formen zu bilden, das sich im Takt der Musik bewegte. Eine Viertelstunde lang sah Granger sich das an und verstand nicht, was die anderen Gäste daran so faszinierte. Als der Regent mit einer schlaffen Geste begann, andeutungsweise zu klatschen, brandeten Applaus und bewundernde Rufe auf.

Granger zupfte am Ärmel des Staatssekretärs, bis der aufmerksam wurde, und fragte: „Was war an dieser Projektion so Besonderes?“

„Projektion?“, rief der Mann so laut, dass andere Gäste sich umdrehten. „Das war echt! Ein Lebewesen, das von einem Gasplaneten stammt. Man hat es vor einigen Jahren entdeckt und hierher gebracht. Der Schall der Musik, die wir gehört haben, wird in elektromagnetische Impulse umgewandelt und das Wesen verändert im Rhythmus seine Gestalt und Größe.“

„Ist es dressiert?“

„Nein, wie sollte man etwas dressieren, das nicht einmal ein Gehirn hat?“

Granger wollte zurückfragen, wie etwas ohne Gehirn leben und sich verändern konnte, aber er ließ es. Die nächste Attraktion begann.

Diesmal waren es zwei Menschen, die innerhalb des Kreises auftauchten. Wie sie dort hinein gelangten, war Granger ein Rätsel. Er fragte den Staatssekretär danach.

„Deflektorfelder, mein Lieber. Eine sündhaft teure Technologie, die sich nur der Regent zu seinem Vergnügen leisten kann. Ich bin einer der wenigen hier, die davon wissen. Die anderen halten das plötzliche Auftauchen der Tiere für einen Ausdruck der Willenskraft des Fürsten.“

„Wie das?“

„Nun, er wünscht sich eine bestimmte Vorführung - und im nächsten Moment beginnt sie. Dieses Gerücht wurde in die Welt gesetzt, um sein Ansehen zu steigern. Es gilt für die meisten Leute als die einzig mögliche Erklärung.“

„Aber Sie als Insider und der kommende Mann im Ministerium wissen selbstverständlich Bescheid über Deflektorfelder“, schmeichelte Granger wieder. „Auch über die bei der Pyramide?“

Es war ein Versuch, aber er traf ins Schwarze. Der Staatssekretär legte den Finger an den Mund und machte: „Pst!“ Dabei sah er sich mit großen Augen um, ob jemand etwas von diesem Gespräch mitbekam.

Aber die Zuschauer achteten nur auf die zwei Menschen innerhalb des Energieschirms. Es waren ein Mann und eine Frau, beide jung und nackt. Granger stellte sich auf eine wenige appetitliche sexuelle Vorführung ein, doch seine Vermutung war falsch. Denn den Gestalten begannen Kleider zu wachsen. Als würden sie aus der Haut kommen, legten sich eine Hose und ein Hemd um den Mann und eine Bluse und ein Kleid um die Frau. Genauso schnell verschwanden die Kleidungsstücke wieder und die beiden waren nackt.

„Was ist das?“, fragte Granger.

„Chamäliten. Das sind Tiere von einer Savannenwelt weit weg am äußeren Rand des Perseus-Arms. Sie können die verschiedensten Gestalten annehmen. Man hat ihnen vor der Vorführung Abbildungen nackter und angezogener Menschen gezeigt und nun spielen sie diese Bilder nach. Wobei sie nicht unterscheiden können, ob zum Beispiel die Kleidung zu einem Menschen gehört oder nicht.“

„Warum tun sie das?“

„Man sagt, auf ihrer Heimatwelt seien sie die bevorzugte Beute eines Raubtieres, das über keinen Geruchssinn verfügt. Es lässt sich durch die äußere Gestalt seiner Opfer täuschen. Die Wesen können sich auch in Büsche oder Gegenstände verwandeln, aber das ist für uns nicht so unterhaltsam wie die Verwandlung in Menschen.“

„Hat man sie auf ihre Intelligenz hin überprüft?“, fragte Granger. Es war eines der ältesten Gesetze der Raumfahrt, fremde Wesen nicht sofort als Tiere oder Pflanzen einzustufen. Erst musste mit Hilfe wissenschaftlicher Tests ausgeschlossen werden, dass sie über intelligentes Bewusstsein verfügten.

„Selbstverständlich!“, betonte der Staatssekretär. „Wir sind doch keine Barbaren.“

„Keinesfalls, das wollte ich auch nicht behaupten. Kommen noch weitere Vorführungen?“

„Das liegt im Ermessen des Regenten. Er scheint mir heute besonders aufgeräumt und nicht so ermüdet wie sonst nach einem Diner. Wir können uns also noch an weiteren Vorführungen erfreuen, nehme ich an.“

So war es. Attraktion nach Attraktion wurde vorgeführt. Aber immer nur, bis der Regent Beifall andeutete, dann applaudierten die Zuschauer und die Wesen verschwanden wieder. Da Granger nun wusste, dass ein Deflektorfeld ein- und ausgeschaltet wurde, sah er genauer hin. Offenbar brachte man die Tiere von unten in das Energiefeld. Es musste einen Aufzug geben, der ebenfalls vor Blicken geschützt war.

Anfangs war Granger fasziniert von den unterschiedlichen Lebensformen, die er hier zu sehen bekam. Etwas Ähnliches gab es auf keinem Planeten der Perseus-Kolonie. Vermutlich war es außerordentlich teuer, für jedes dieser Wesen die passenden Umweltbedingungen zu schaffen, um es am Leben zu erhalten. Der Regent musste über eine Art galaktischen Zoo verfügen.

Es gab schließlich nur noch schwachen Applaus, das Publikum war gesättigt. Ein kleines, weißes Etwas, das sich in Sekunden so oft vermehren konnte, dass es mit seinen Nachkommen das gesamte Volumen innerhalb des Energieschirms ausfüllte, fand kaum noch Aufmerksamkeit.

Auch Granger war in Gedanken woanders, als ein weiteres Wesen sichtbar wurde. Es war schwarz, hatte die Gestalt eines großen Hundes und überaus kräftige Hinterbeine. Zusammen mit diesem Wesen erschienen Plastikteile und es begann sofort, diese miteinander zu verbinden. Es stellte sich dabei auffallend geschickt an.

Die Konstruktionen, die es formte, hatten etwas, das Granger bekannt vorkam. Er starrte gedankenverloren die Kreatur an, als es ihn wie ein Blitz traf: Das war ein H’Ruun! Abgemagert und ohne die Ledergurte, die seine Artgenossen gewöhnlich um den Leib geschnallt trugen, aber doch unverkennbar.

Die Gebilde, die der H’Ruun zusammenbaute, ähnelten den Raumschiffen eines Konglomerats. Manche waren groß und quadratisch wie die Zentraleinheit, die man Nabe nannte. Andere kleiner und länglich wie Fregatten. Und es gab eine Struktur, die mit ein wenig Fantasie ein Frachtschiff mit Containern darstellte, die entlang einer Spindel angebracht waren.

Was ging hier vor? Granger rief sich alles in Erinnerung, was er über diese raumfahrende Rasse wusste. Es handelte sich um Kollektivwesen, deren Intelligenz davon abhing, dass möglichst viele ihrer Art in der Nähe befanden. Außerdem verfügten sie über eine gewisse angeborene Fähigkeit, auf magischem Wege miteinander Kontakt aufzunehmen, und das über viele hundert Lichtjahre hinweg. Ein einzelner H’Ruun wies nur eine geringe Intelligenz auf - außer er benutzte einen künstlichen Verstärker, den er als kleines Kästchen an seinem Kopf befestigte. Im Idealfall verband ihn dieses Gerät mit einem leistungsfähigen Computer, zum Beispiel der KI an Bord eines Raumschiffs. Dann war der H’Ruun hochintelligent.

Aber alle H’Ruun hatten sich in den Schutz Uruvelas geflüchtet. Sie hielten sich in einer magisch aufrecht erhaltenen Falte der Raumzeit auf, zu der es keinen Zugang gab. Das war der Stand der Kenntnis, über die man auf Gaia verfügte. Die H’Ruun selbst hatten gesagt, dass im Perseus-Arm keine Konglomerate mehr existierten.

Da die übrigen Gäste diese neue Attraktion langweilig fanden, konnte Granger sich weiter vordrängen. Direkt am Energieschirm versuchte er, einen genaueren Eindruck von dem Wesen zu bekommen. Die Wachsoldaten sahen ihn scharf an. Aber er hatte nicht vor, den Schirm zu berühren oder sonst eine Dummheit zu begehen, also wiesen sie ihn nicht zurück.

Ob der H’Ruun überhaupt erkennen konnte, was außerhalb seines Gefängnisses vor sich ging, war nicht klar. Er reagierte jedenfalls nicht auf Grangers Annäherung, sondern beschäftigte sich weiter mit den Spielsteinen. In seinen Augen war keine Spur von wachem Verstand zu erkennen, er schien wirklich ein Tier zu sein. Und doch war etwas Entschiedenes in den Bewegungen, mit denen er seine Modelle zusammensteckte.

Granger wandte sich an den Staatssekretär, der seine Aufmerksamkeit einer jungen Frau widmete, statt das Schauspiel hinter dem Energieschirm zu betrachten. „Darf man den Regenten ansprechen?“, fragte er.

Der Staatssekretär starrte ihn an und begann zu lachen. „Ich werde mich hüten“, sagte er und zwinkerte der jungen Frau zu. „Ich will ja Karriere machen. Aber wenn man nichts zu verlieren hat, warum nicht? Er hat noch keinen verschwinden lassen, der ihn belästigt.“

Granger nickte und drängte sich durch die Menge der Zuschauer um den Energieschirm herum auf die andere Seite des gesicherten Bereichs. Er kam bis auf wenigen Schritte an den Regenten heran. Den schien das Schauspiel des bastelnden Tieres zu langweilen, denn zum ersten Mal an diesem Abend wandte er den Kopf und blickte Granger an.

Einen Moment lang sahen sie sich gegenseitig in die Augen und Granger fragte sich, ob das Gehabe des Mannes nur Verstellung war, denn dessen Blick war wach und durchdringend. Dann hob der in einer kaum erkennbaren Geste die rechte Hand und winkte Granger zu sich.

Der folgte der Aufforderung und verbeugte sich.

„Wie gefällt Ihnen diese kleine Abendunterhaltung?“, fragte Osinius. „Sicherlich gibt es auf Gaia und den anderen Welten ungleich prächtigere Feste.“

„Keinesfalls, Exzellenz. Zumindest auf den Planeten, die ich persönlich besucht habe, kennt man nichts Vergleichbares.“

„Setzten Sie sich zu mir und erzählen Sie mir von diesen fernen Gegenden.“ Ein kurzes Fingerwackeln des Regenten, und der Mann zu seiner Rechten erhob sich und bot Granger mit einer Verbeugung den Sitzplatz an.

„Was interessiert Sie?“, fragte Granger, als er saß. Er wollte das Gespräch nicht sofort auf den H’Ruun bringen.

„Exotische Welten, seltsame Gebräuche, ungewöhnliche Lebewesen. Das Interessante, eben.“

„All das gibt es. Als Trader bin ich jedoch vor allem an Planeten interessiert, die bereits von Menschen besiedelt sind. Gewöhnlich findet vor der ersten Kolonisierungswelle eine mit hohem Aufwand betriebene Terraformung statt, bei der das Ökosystem und Teile der Planetenoberfläche umgewandelt werden. So wird sichergestellt, dass Menschen dort ungefährdet leben können.“

„Bekannt, bekannt“, sagte der Regent und gähnte. „Aber es gibt doch auch Gebiete, die nicht terraformt werden.“

„Ganz Recht“, bestätigte Granger und begann, Geschichten über einige der seltsamen Gegenden zu berichten, die er gesehen hatte. Geschickt erwähnte er dabei die H’Ruun, woraufhin der Regent erstaunt die Augenbrauen hob.

„Sind das nicht die Unwesen, die ganze Kolonialplaneten vernichten und das Wurmloch zum Orion-Arm der Galaxis zerstört haben?“

„Das hat sich beides als nicht richtig erwiesen, Exzellenz. Die H’Ruun sind genauso Opfer der hier im Perseus herrschenden Zustände wie wir Menschen. Deshalb kam es zu einer vorsichtigen Annäherung zwischen uns.“

„Und wie muss ich mir so einen H’Ruun vorstellen?“

Granger zeigte auf das Wesen hinter dem Energieschirm, das weiterhin eifrig Bausteine zu Formen zusammensteckte. „Wie diese Attraktion“, sagte er. „Das könnte dem Äußeren nach ein H’Ruun sein.“

„Ich bitte Sie, unterstellen Sie mir nicht, dass ich hier intelligente Lebewesen zur Schau stelle.“ Der Regent beugte sich zu Granger, der den Kopf senken musste, um die folgenden, leise gesprochenen Worte verstehen zu können: „Außer den herausgeputzten Dummköpfen hier um uns herum, versteht sich.“

Der Regent kicherte vernehmlich. Vielleicht über seinen eigenen Scherz, vielleicht über Grangers verblüfften Gesichtsausdruck.

„H’Ruun sind nur im Kollektiv oder unter Verwendung technischer Hilfsmittel intelligent, Exzellenz“, antwortete Granger ebenso leise. „Es kann durchaus sein, dass Ihren Wissenschaftlern ein schrecklicher Irrtum unterlaufen ist.“

„Das lässt sich feststellen.“ Osinius drehte den Kopf, soweit sein fetter Hals es zuließ, und winkte eine weiter hinten stehende Frau zu sich.

Sie kam, knickste und fragte: „Sie wünschen, Exzellenz?“

„Unser Gast hier behauptet, das Wesen dort drinnen sei womöglich intelligent. Lassen Sie es sich von ihm erklären.“

Auf der Stirn der Frau erschienen Zornesfalten und ihr Gesicht rötete sich. Sie war nach Grangers Einschätzung über siebzig, klein und wirkte ausgezehrt. Durchaus der Typ Mensch, den man sich als Wissenschaftlerin vorstellte.

Granger wiederholte, was er zum Regenten gesagt hatte, ohne mehr von seinem Wissen über die H’Ruun preiszugeben.

„Keinesfalls!“, zischte die Frau. „Wir haben modernste Untersuchungsmethoden angewandt. Dieses Tier verfügt über einige verblüffende Fähigkeiten, deshalb wird es ja hier vorgeführt. Aber es gibt keinerlei Hinweise auf intelligentes Bewusstsein. Obwohl ...“

„Ja?“, fragte der Regent.

„Es gibt einige Auffälligkeiten im Gehirn, die auf eine degenerative Veränderung hindeuten, wie es sie gerüchteweise auch bei Menschen vorkommt. Diese Veränderungen sollen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten einhergehen. Aber wir konnten keine Auswirkungen feststellen, die über die vorhandenen Untersuchungsergebnisse hinausgehen.“

„Die H’Ruun sind von Geburt an in gewissem Maß magisch begabt“, sagte Granger und bedauerte das im nächste Moment.

Der Mund der Wissenschaftlerin klappte auf, als wäre sie persönlich aufs Schwerste beleidigt worden. Der Regent ballte eine seiner fetten Hände zur Faust.

„Erwähnen Sie dieses Unwort nicht in meiner Gegenwart!“, forderte Osinius. „Aberglauben und pseudowissenschaftlichen Unfug schätzen wir hier auf Onistar nicht.“ An die Wissenschaftlerin gewandt ergänzte er: „Davon stand nichts in dem Bericht, den ich erhalten habe. Darüber wird noch zu reden sein.“

Die Frau verbeugte sich, warf Granger einen giftigen Blick zu und zog sich dann zurück.

„Die Vorstellung ist für heute beendet“, erklärte der Regent.

Jemand musste auf jedes seiner Worte achten, denn im selben Moment verschwanden der H’Ruun und seine Bauklötze. Eine Minute später fiel der Energieschirm in sich zusammen. Noch einmal gab es Applaus, offenbar als Dank an den Herrscher für dieses Schauspiel, dann fanden sich die Gäste zu kleinen Gruppen zusammen und plauderten.

„Auch wenn der Abend mit einem Missklang endet“, sagte Osinius lauter als bisher zu Granger, „muss ich zugeben, dass Sie eine Bereicherung für unseren kleinen Kreis sind. Wollen Sie für immer hierbleiben? Nirgendwo in der Galaxis können Sie so ruhig und gut versorgt leben wie auf Onistar.“

„Ich werde darüber nachdenken, Exzellenz“, antwortete Granger, dem vor Überraschung weiter nichts einfiel. Er verbeugte sich und verließ als einer der ersten den Festsaal.

PERSEUS Pyramid

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