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Kapitel 6

„Ein H’Ruun?“, fragte Shylah scharf. „Bist du sicher?“

„Ziemlich“, antwortete Granger. „Er sieht so aus und zeigt Anzeichen von Intelligenz. Außerdem baut er aus Plastikteilen Gebilde zusammen, die wie die Raumfahrzeuge eines Konglomerats aussehen. Das mag Zufall sein, aber ich glaube nicht daran.“

„Wenn er der Einzige seiner Art hier auf Onistar ist, kann er nicht intelligent sein. Die Gruppe fehlt ihm.“ Shylah lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück und dachte nach.

Granger war gleich am Morgen zu ihr ins Büro gekommen, um zu berichten, was er während des Diners erlebt hatte. Nun sah er die junge Frau erstaunt an.

„Woher weißt du so gut über die H’Ruun Bescheid?“, fragte er. „Ich hatte gestern den Eindruck, auf dieser Welt seien sie in Vergessenheit geraten.“

„Ich versuche, mich auf dem Laufenden zu halten“, wich Shylah aus. „Wie ist das mit dem Gedächtnis dieser Wesen? Ich meine, wenn sie nicht intelligent sind, weil sich nicht genügend Artgenossen in der Nähe befinden, dürfte das doch keine Auswirkung auf ihr Wissen haben. Sie können vorübergehend nicht darauf zugreifen, aber sobald alles wieder normal ist, muss das Wissen wieder da sein. Sonst hätten sie nie eine Zivilisation aufbauen können.“

„Wird wohl so sein. Aber warum interessiert dich das?“

„Wenn das Gedächtnis eines H’Ruun unbewusst weiter funktioniert, während er vorübergehend seine Intelligenz verliert, dann ...“ Shylah unterbrach sich, dachte einen Moment nach, und lächelte. „Dann könnte er zum Beispiel etwas, das er gehört hat, nachträglich auch verstehen.“

„Du meinst, er speichert alles ab und kann sich später daran erinnern?“

„Macht doch Sinn. Die Evolution bevorzugt nun einmal Lebewesen, die so viele Erfahrungen wie möglich nutzen.“

„Noch einmal die Frage: Warum interessiert dich das?“

„Weil der H’Ruun womöglich seit Monaten immer wieder all den hohen Entscheidungsträgern vorgeführt wird. Die halten ihn für ein Tier und reden völlig offen in seiner Gegenwart. Er könnte eine Menge von dem gehört haben, was im innersten Zirkel der Macht abläuft.“

„Du meinst, im Kreis der wenigen Menschen, die Zugang zu der seltsamen Pyramide haben.“

„Du hast also auch schon davon gehört! Ja, genau darum geht es mir.“

Granger musterte sie mit neuem Interesse. Hatte er sich in ihr getäuscht? War sie vielleicht sogar eine von denen, die ihn hierher geschickt hatten?

„Ich arbeite für Gaia“, bestätigte Shylah seinen Verdacht. „Man hat dir sicherlich gesagt, dass auf manchen Planeten Agenten eingeschleust wurden. Leider haben die meisten ihre Zielwelt nicht erreicht.“

„Bis eben warst du mir sympathisch“, brummte Granger.

„Das klingt, als seiest du nicht freiwillig hier. Hat man dich zu der Reise gezwungen? Mach dir nichts draus. Das ist nicht unüblich. Es gibt Aufträge, die niemand freiwillig annimmt.“

Granger überlegte, ob er ihr von dem Rauschgift erzählen sollte, das man ihm untergeschoben hatte, ließ es dann aber. Er hatte keinen Beweis dafür, dass Shylah die Wahrheit sagte. Genauso gut wie eine Spionin Gaias konnte sie Mitarbeiterin des Geheimdienstes von Onistar sein - oder beides. „Willst du damit andeuten, dass man dich auch gezwungen hat, hier Agentin zu sein?“

„Nein, mich treiben die Neugierde, die Abenteuerlust und natürlich die Aussicht auf eine dicke Prämie. Ich wollte mich dir gegenüber schon am ersten Tag zu erkennen geben, aber die Gelegenheit war nicht günstig.“

„Erstaunlich, dass du es zu einer Position hier im Zentrum der Verwaltung gebracht hast.“

„Man hat eben nicht die Dümmste für diese Mission ausgewählt“, entgegneten Shylah schnippisch.

„Habe ich auch nicht vermutet. Aber wie kannst du sicher sein, dass hier drinnen nicht jedes Wort abgehört wird, das wir sprechen?“

„Die Technik auf Onistar ist nicht ganz so fortschrittlich wie die in der Perseus-Kolonie. Ich habe ein paar kleine Geräte hier hereingeschmuggelt, die zuverlässig jeden Versuch anzeigen würden, mir nachzuspionieren. Außerdem entspricht das nicht der Mentalität des Regenten und der anderen Bürokraten. Sie halten sich für so überlegen, dass sie sich nicht vorstellen können, hintergangen zu werden.“

„Solche Herrscher bleiben meist nicht lange an der Macht.“

„Wenn sie Gegner haben. Aber du machst dir keine Vorstellung davon, wie gutmütig und leichtgläubig die Bevölkerung ist. Eine Herde Schafe, die dankbar ist, einen Schäfer zu haben, der sich um alle Probleme kümmert. Falls du den Vergleich verstehst.“

„Was ich gestern erlebt habe, glich dem Empfang am Hof eines Königs, wie man sie in der Urzeit der Erde kannte.“

„Man hat hier so eine Art Aristokratie eingeführt, aber niemand findet etwas dabei. Zurück zum Thema: Was hältst du von meiner Idee über den H’Ruun?“

„Wenn du ihn als Informationsquelle nutzen willst, musst du ihn erst befreien und dann intelligent machen. Beides dürfte schwierig sein.“

„Warum? Wo einer ist, sind meist viele in der Nähe, das liegt in ihrem Naturell. Irgendwo in den umgebenden Sonnensystemen hält sich ein Konglomerat versteckt. Ich nehme an, er war als Scout oder Kurier unterwegs und ist durch einen bösen Zufall in Gefangenschaft geraten.“

Granger erklärte ihr, dass es im Perseus-Arm der Milchstraße keine Konglomerate mehr gab. Die Einzelheiten über den Rückzug der H’Ruun behielt er für sich, weil alles, was mit Uruvela zusammenhing, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Er wusste nicht, inwieweit die Agentin eingeweiht war in diese Vorgänge.

„Das bedeutet, er ist alleine“, schloss Granger. „Wobei es mir nicht einleuchtet, dass seine Artgenossen ihn nicht befreit haben, bevor ihr Konglomerat verschwand. Jeder H’Ruun kann auf magische Weise Verbindung zu allen anderen aufnehmen. Etwas stimmt hier nicht. Und er hat kein Metallkästchen am Kopf, wie es üblich ist, wenn einzelne oder kleine Gruppen unterwegs sind.“

„Ein Metallkästchen?“ Shylah beugte sich interessiert vor. „Erklär mir das.“

Nachdem Granger ihr auch davon berichtet hatte, sprang die junge Frau auf. „Das ist die Lösung für unsere Probleme! Wir müssen den H’Ruun nur mit einem Computer koppeln. Wenn wir seinen Kopf mit Elektroden ausstatten, sollte das sogar der KI deines Schiffes gelingen.“

„Wir haben den H’Ruun nicht hier und wir sind nicht auf meinem Schiff“, beschwichtigte Granger sie.

„Beides lässt sich ändern. Die Wesen, die sich der Regent für solche Vorführungen hält, sind in einem unterirdischen Komplex untergebracht.“

„Im Keller?“

„Es ist mehr als ein Keller. Die Residenz reicht viele Stockwerke tief in den Boden. Dort unten befinden sich die Energieversorgung, Computeranlagen und Vorratsräume. Du glaubst nicht, welche Mengen an exklusiven Speisen und Getränken man in den vornehmen Kreisen verzehrt. Und dort ist eben auch so eine Art Zoo.“

„Du willst einfach hinunter gehen, den Käfig des H’Ruun aufschließen und mit ihm zum Raumhafen spazieren?“

„Was spricht dagegen?“, fragte Shylah keck zurück. „So etwas hat noch nie jemand getan. Auf Onistar gibt es keine Verbrechen - deshalb gibt es auch so gut wie keine Polizei und keine Vorkehrungen gegen Diebstahl.“

„Erstaunlich. Und Letzteres gilt auch für die Residenz?“

„Vielleicht gibt es Schlösser an Türen zu wichtigen Bereichen. Aber mehr nicht. Hör zu, wir werden es jetzt sofort tun! Alles, was wir brauchen, ist eine gute Ausrede. Könnte sein, dass man uns fragt, wen oder was wir suchen.“

„Und wir brauchen eine Möglichkeit, den H’Ruun mit nach oben zu bringen. Möglicherweise ist er in seinem eingeschränkten Zustand nicht davon begeistert, mit Menschen mitzugehen. Und man wird uns erst recht fragen, was wir vorhaben, wenn man uns mit ihm sieht.“

„Du kannst einem die ganze Freude verderben!“, rief Shylah und tat für einen Moment so, als würde sie schmollen. „Wir brauchen also einen Plan und Hilfsmittel.“

„Einschließlich einer Möglichkeit, den befreiten H’Ruun ungesehen zum Raumhafen zu bringen. Da ich mit einem Shuttle auf die Oberfläche gekommen bin, habe ich hier nicht einmal ein Beiboot, um zurück zur Adausy zu fliegen.“

„Dann müssen wir Miriam einweihen. Sie weiß mehr über die Gegebenheiten am Raumhafen als sonst jemand.“

„Mitwisser sind immer eine zusätzliche Gefahr“, warnte Granger.

„Nichts auf Onistar ist gefährlich. Da schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass man uns für ein paar Wochen in eine Pflegeanstalt für psychisch gestörte Menschen einweist.“

„Wer ein Verbrechen begeht, gilt als psychisch gestört und wird behandelt?“

„So sagt man. Aber da es keine Verbrechen gibt, kann ich es nicht aus eigener Anschauung bestätigen.“

Die Flure waren mit Teppich ausgelegt, die Wände tapeziert und die Decken mit Stuck verziert. Granger fühlte sich schon deshalb wie ein Einbrecher, weil hier unten im Keller noch mehr Luxus herrschte als oben in den Verwaltungsräumen der Residenz.

In kurzen Abständen von einander hatte man Lampen angebracht, die eine fast gleichmäßige, angenehme Ausleuchtung sicherstellten. Die Türen, die von den Fluren abgingen, waren aus bearbeitetem Holz. Sie hatten Messingklinken und meist Metallschilder, auf denen Namen oder Hinweise standen.

Shylah ging voran. Sie bewegte sich so selbstbewusst, als gehöre sie hierher. Unter den Arm geklemmt trug sie eine Mappe, wie man sie innerhalb der Residenz benutzte, um wichtige Nachrichten weiterzugeben. Alles, was dem Regenten und seinen engsten Mitarbeitern vorgelegt wurde, musste ausgedruckt sein. Man liebte es in diesen Kreisen nicht, vor einem Computer zu sitzen.

Shylah hatte ein Schriftstück vorbereitet, das mit den Veranstaltungen und den Tieren zu tun hatte. Sollte sie gefragt werden, so würde sie behaupten, dass sie auf der Suche nach jemandem war, der sich damit auskannte.

Granger hielt Abstand zu ihr und drehte sich immer wieder um. Er konnte nicht glauben, dass sie weder bemerkt, noch durch Sicherheitskameras beobachtet wurden. So rückständig konnte man auf Onistar gar nicht sein. Oder stimmte es, dass keine Vorkehrungen gegen Eindringlinge existierten, weil es keine Verbrecher gab?

„Hier sind die Räume des Dienstpersonals und Lager für Möbel und so weiter“, sagte Shylah leise. „Ich glaube nicht, dass tagsüber jemand in diesen Gängen unterwegs ist. Wir befinden uns unter dem Westflügel des Gebäudes. Die Veranstaltungen, bei denen der Fürst exotische Wesen vorführen lässt, finden im Mittelbau statt. Da die Tiere per Aufzug hochgebracht werden, dürften sich dort die Käfige befinden, oder worin auch immer man sie hält. Also gehen wir an der nächsten Abzweigung nach rechts.“

Tatsächlich änderte sich dort die Ausstattung der Flure. Der Teppich wurde von einer robust wirkenden geflochtenen Matte abgelöst, die Wände waren geweißt und das Licht kam aus einfachen Leuchtbändern.

Schließlich standen die beiden vor einer Metalltür, der ersten, die sie sahen. Die sperrte den Flur ab und trug einen Warnhinweis, dass nur befugte Personen Zutritt hatten. Da auch hier kein Schloss vorhanden war, zog Shylah die Tür ein wenig auf, um einen Blick in den Raum dahinter zu werfen.

Das wurde ihr beinahe zum Verhängnis, denn von der anderen Seite kam ein Mann, der im selben Moment die Tür aufstieß. Shylah stolperte zurück, aber Granger bekam sie zu fassen und hielt sie fest, sodass sie nicht zu Boden fiel.

Der bullige, junge Mann, der nun vor ihnen stand, starrte sie böse an. Er schien nicht daran zu denken, dass er sich entschuldigen könnte. Stattdessen fragte er: „Was haben Sie hier zu suchen?“

„Mir ist nichts passiert, danke der Nachfrage“, antwortete Shylah spitz.

„Sie sind selber schuld, wenn ihnen die Tür an den Kopf knallt. Wozu gibt es das Warnschild? Also, was haben Sie hier zu suchen?“

Der Mann sah nicht übermäßig intelligent aus. Granger schätzte ihn als Helfer ein, nicht als Sachbearbeiter oder gar höheren Beamten.

Shylah schien derselben Ansicht zu sein, denn sie streckte dem Mann die Mappe entgegen: „Eine Anfrage von ganz oben wegen der Tiere, die bei Diners des Regenten vorgeführt werden. Persönlich zu übergeben an den Zuständigen. Aber in der Verwaltung scheint niemand zu wissen, wer hier unten überhaupt für etwas zuständig ist. Haben Sie eine Ahnung, wer gemeint sein könnte?“

Der Mann kratzte sich am Kopf und sah sich um, als hoffe er, jemand sei in der Nähe, der die Frage für ihn beantwortete. „Der Oberpfleger Sermauck vermutlich“, sagte er schließlich.

„Oberpfleger?“, rutschte es Granger heraus. „Was pflegt er denn?“

„Wer sind Sie?“, kam prompt die Gegenfrage. „Und warum sind Sie ...?“

„Er begleitet mich“, ging Shylah dazwischen. „Alleine wäre es mir zu unheimlich hier unten. Man trifft ja kaum einen Menschen. Also, Sermauck heißt der Pfleger?“

„Oberpfleger“, korrigierte der Mann. „Er pflegt die Tiere. Der Regent wünscht nicht, dass wir uns Wärter nennen. Das klingt nicht gut, hat er ausrichten lassen. Deshalb sind wir Pfleger.“

„Und wo sind die Tiere?“

„Wieso die Tiere? Sie wollen doch zum Oberpfleger.“

„Wenn ich schon mal hier bin, will ich natürlich auch diese Attraktionen sehen. Ich gehöre nicht zu dem erlauchten Kreis, der zu Diners eingeladen wird.“

„Also, die sind da drin.“ Der Mann zeigte auf die Tür, durch die er gekommen war. „Sermauck ist in seinem Büro, er muss einen Bericht schreiben, weil eines der Tiere verendet ist. Das Büro ist im nächsten Flur rechts, das dritte.“

„Dann werden wir ihn erst einmal nicht stören bei so einer wichtigen Arbeit, und uns die Tiere ansehen“, erklärte Shylah.

Der Mann zuckte mit den Schultern. „Aber nichts anfassen!“, warnte er. Dann ging er davon, ohne sich weiter um die Besucher zu kümmern.

Granger drückte die Tür auf. Dahinter befand sich ein riesiger, fast runder Raum. Seine Wände waren von einer grauen Substanz bedeckt, die er im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Aber ein leichtes Flimmern belehrte ihn, dass es sich um Energiefelder handelte, die gleichzeitig Licht absorbierten.

„Dahinter könnten die Tiere gehalten werden“, sagte Shylah, die sich umsah. Sie waren alleine hier. Auf der gegenüberliegenden Seite, gut vierzig Meter entfernt, gab es eine weitere Tür.

Granger zeigte auf eine ebenmäßig am Boden aufliegende, runde Plattform in der Mitte des Raums. „Das muss der Aufzug sein, mit dem man in den Festsaal kommt. Man kann vermutlich auch auf der Plattform ein Energiefeld erzeugen, zusammen mit einem Deflektorfeld. So gelangen die Tiere sicher und für die Zuschauer unsichtbar in den Vorführraum oben.“

„Dort drüben ist so etwas wie ein Leitstand. Schauen wir uns den einmal an.“

Kaum standen die beiden vor dem pultartigen Gebilde, schaltete sich ein 3D-Bildschirm ein, der in verkleinerter Form den Raum zeigte - und die Käfige hinter den Energiefeldern. Auch die Wesen, die dort gehalten wurden, konnte Granger erkennen. Manche bewegten sich, also schien es Kameras zu geben, um die Tiere zu beobachten.

„Da ist der H’Ruun!“, rief Granger und mäßigte gleich wieder seine Stimme. „Wie bekommen wir ihn heraus?“

Shylah berührte das 3D-Bild leicht mit dem Finger und an der Wand wurde an der entsprechenden Stelle das Energiefeld durchsichtig. Der H’Ruun lag in einer Ecke seines Gefängnisses. Er schien zu schlafen.

Nun erst erkannte Granger, dass der Boden der Zelle in etwa eineinhalb Meter Höhe begann. Darunter befanden sich Fächer, in denen verschiedene Gegenstände lagen. Plastikbehälter, die vielleicht Futter enthielten, sowie Gurte, medizinisch aussehende Instrumente und anderes.

Das Energiefeld bestand weiterhin, war aber nun durchsichtig - von beiden Seiten. Der H’Ruun schreckte hoch und bemerkte die Besucher. Er kam bis dicht an das Feld heran und musterte sie. Offenbar erkannte er trotz seiner reduzierten Intelligenz, dass er die beiden früher noch nicht hier gesehen hatte. Dann begann er, mit den Vorderläufen, die ähnlich vielseitig nutzbar waren wie menschliche Arme und Hände, am Boden seiner Zelle zu scharren, als wolle er ein Loch graben.

„So dumm kann er nicht sein, dass er nicht merken würde, wie fest das Material ist“, sagte Granger. „Entweder, er leidet an psychischen Ausfallerscheinungen wegen der Gefangenschaft, oder er will gar kein Loch graben.“

„Sondern?“

„Uns etwas zeigen“, antwortete Granger. Er ging in die Hocke und begann, die Gegenstände aus den Regalfächern unter der Zelle herauszunehmen. Hinter den Gurten, die vielleicht dazu dienten, den H’Ruun festgeschnallt aus der Zelle zum Aufzug zu bringen, befand sich eine Plastikbox. All er sie öffnete und hineinsah, wäre er beinahe nach hinten über gekippt. „Das Metallkästchen, das ihm Intelligenz verleiht!“, rief er.

Der H’Ruun hörte auf zu scharren und starrte Granger konzentriert an.

„Du weißt, dass du wieder ein intelligentes Lebewesen wirst, sobald du das hier trägst“, sagte Granger zu ihm, obwohl der Energieschirm offenbar keinen Schall durchließ. „Wir müssen nur deine Zelle öffnen und es dir an den Kopf setzen. Shylah?“

„Wenn die Steuerung der Anlage über das 3D-Bild erfolgt, genügt es vielleicht, dort etwas zu tun.“ Sie lief zurück zu dem Kontrollpult und streckte einen Finger mitten in die Abbildung. So berührte sie scheinbar den Energieschirm vor der Zelle des H’Ruun und zog ihn mit der Fingerspitze nach oben.

Es funktionierte. Der Energieschirm schaltete sich ab.

Im nächsten Moment sprang der H’Ruun heraus, landete direkt auf Granger und warf ihn um. Mit einer Vorderpfote griff er sich das Kästchen, setzte es sich hinter dem rechten Ohr an den Kopf und bellte kaum verständlich, aber in menschlicher Sprache: „Fliehen!“

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