Читать книгу PERSEUS Kristallmagie - Manfred Rehor - Страница 5
ОглавлениеKapitel 1
Die Frau war einen Kopf größer als Brendan, er musste zu ihr aufsehen. Mit einem Blick erfasste er ihr hageres Gesicht, die kühlen grauen Augen und die kleinen Falten in den Augenwinkeln. Sie war um die fünfzig Jahre alt und trug keine Uniform, sondern eine schlichte schwarze Kombination. Vermutlich war sie die Adjutantin eines hohen Offiziers.
Trotzdem fühlte Brendan sich eingeschüchtert. Er spürte, dass er wie ein gescholtener Junge vor ihr stand. Aber wie immer war er trotz dieser Einsicht nicht in der Lage, sein eigenes Verhalten zu ändern.
„Brendan Hollister?“, fragte die Frau.
„Der bin ich.“ Er nahm das Namensschild entgegen, das sie ihm hinhielt.
„Ich heiße Lydia Vendaar. Willkommen auf Gaia. Haben Sie die Erklärung über Geheimhaltung und Datenschutz unterzeichnet?“
Diese Frage ist überflüssig, dachte Brendan; wer die Erklärung nicht unterschreibt, kommt gar nicht hier herein. „Notgedrungen“, sagte er. „Sie liegt beim Empfang.“
„Gut. Kommen Sie mit.“
Brendan befestigte das Namensschild an der Brusttasche seiner Jacke. Von nun an würde die darin verborgene Mikrokamera alles aufzeichnen, was er während seines Aufenthalts im Hauptquartier der Raumflotte sagte oder tat. Die so gewonnenen Daten durften zehn Jahre lang gespeichert und für militärische Zwecke genutzt werden. So stand es in der Erklärung. Wobei das einer der unproblematischsten Punkte war.
Sollte er hier von militärischen Geheimnissen erfahren, die nicht für Zivilisten gedacht waren, so drohte ihm Schlimmeres. Der Generalstab hatte das Recht, die entsprechenden Gedächtnisareale in seinem Gehirn zu löschen. Eine Prozedur, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch viele private Erinnerungen und einen Teil der Persönlichkeit unrettbar zerstörte.
Brendan war nicht freiwillig hier und er hatte diese Erklärung auch nicht freiwillig unterschrieben. Doch es wäre lächerlich gewesen, sich bei einer Adjutantin darüber zu beschweren.
Lydia Vendaar führte ihn durch breite Gänge zu einem Aufzug. „Hatten Sie eine angenehme Reise?“, fragte sie beiläufig.
„Nein!“, stieß Brendan ruppiger hervor, als er es beabsichtigte. Small Talk war nicht seine Stärke, er wusste das. „Vor drei Monaten wurde Alkana von den H’Ruun vernichtet. Seitdem werde ich auf Kriegsschiffen von einem militärischen Stützpunkt zum nächsten gebracht, ohne zu erfahren, warum.“
„Sie werden es in wenigen Minuten wissen. Der Verlust des Planeten hat uns alle betroffen gemacht. Wieder sind mehr als eine Million unschuldiger Menschen bei einem Angriff gestorben. Haben Sie die Vernichtung Alkanas miterlebt?“
Brendan hatte nach der Zerstörung seines Heimatplaneten einige Wochen unter Schock gestanden. Zu seiner eigenen Überraschung stellte sich danach aber ein Gefühl der Erleichterung ein. Er hatte keine Verwandten mehr und nur wenige Freunde gehabt auf Alkana. Nun war er alle Bindungen seines früheren Lebens los. Dass er wegen dieses Gefühls unter einem schlechten Gewissen litt, brauchte aber weder diese Frau, noch sonst jemand zu wissen.
„Nein“, sagte er. „Ich kam wenige Tage nach dem Angriff von einer Reise zurück. Alkana war eine brennende Kugel im All. Wir dachten im ersten Moment, wir wären im falschen Sonnensystem herausgekommen.“
„Wir?“
„Mein Freund Koumeran Ahab und ich. Wir haben abgelegene Koloniewelten besucht. Ich will ein Buch darüber schreiben. Als wir aus dem Hyperraum kamen ...“
Erinnerungen an die schrecklichen Bilder stiegen in Brendan hoch. Er bekam kaum mit, wie Lydia Vendaar ihn in ein Büro führte. Hinter dem Schreibtisch saß eine junge Frau mit langen, schwarzen Haaren. Sie blickte ihm neugierig entgegen.
„Das ist Arianna Bold, meine Assistentin“, stellte Lydia Vendaar vor. „Ari, ich möchte in der nächsten Stunde nicht gestört werden.“
„Selbstverständlich.“
Durch eine Tür gelangten sie in ein weiteres, größeres Büro. Ein alter Holzschreibtisch dominierte den Raum. Ein Stapel Unterlagen - aus Papier! - und einige historisch wirkende Schreibutensilien lagen darauf.
„Nehmen Sie Platz“, sagte Lydia Vendaar.
Brendan sank auf den Besucherstuhl „Erfahre ich jetzt, warum man mich nach Gaia gebracht hat?“
„Ahnen Sie das nicht?“
„Nein! Ich weiß nichts über den Angriff auf Alkana. Geheimdienstler haben mich mehrfach befragt. Warum ich genau zu dem Zeitpunkt unterwegs gewesen sei und wo und so weiter. Als hätte ich meinen Heimatplaneten an die H’Ruun verraten und wäre dann rechtzeitig abgehauen.“
„Es gehört zu den Aufgaben des Geheimdienstes, misstrauisch zu sein.“
Lydia Vendaar sah mit gerunzelter Stirn auf Brendan herab, als sei er ein Problem, das sie lösen musste. Schließlich ging sie um den Schreibtisch herum und setzte sich.
Im ersten Moment glaubte Brendan, sie erlaube sich einen Scherz. Dann begriff er, dass sie selbst der hohe Militär war, der ihn nach Gaia beordert hatte.
Mit einem Lächeln, das in ihrem hageren Gesicht wenig vertrauenerweckend wirkte, schaltete sie die Rechnerverbindung ein. Projektoren bauten einen 3D-Bildschirm über dem Schreibtisch auf. Das Symbol der Raumstreitkräfte erschien und darunter in goldenen Buchstaben: Commander L. Vendaar.
„Ich habe Sie persönlich abgeholt, um mir einen unverfälschten ersten Eindruck zu verschaffen“, sagte sie.
Brendan verbuchte das als Beweis dafür, dass es mit seiner Menschenkenntnis nicht weit her war. Pampig sagte er: „Ist mir egal. Warum bin ich hier?“
„Wir sind auf der Suche nach jemandem mit einem gewissen Einfühlungsvermögen. Ideal wäre eine Person, die auch in entlegenen Gebieten der Perseuskolonie Nachforschungen anstellen kann, ohne als Spion zu gelten.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Beschreibung auf mich zutrifft.“
„Oh, doch! Von Ihrem Vater haben Sie ein Vermögen und ein Raumschiff geerbt. Anstatt zu studieren, fliegen sie seit drei Jahren von einem abgelegenen Planeten zum nächsten. Sie erzählen, dass Sie ein Buch über die Gesellschaftsformen in der Perseuskolonie schreiben wollen. Wo auch immer Sie mit Ihrem Raumschiff als Nächstes auftauchen, keiner wird sich darüber wundern.“
Brendan verstand. „Weil mich niemand für einen Spion hält, wollen Sie mich als Spion einsetzen.“
„Wir bitte Sie, sich auf einem interessanten Planeten einmal umzusehen. Mehr nicht.“
„Was ist daran interessant?“
„Auf Chenderra haben Siedler vor zwei Jahrhunderten eine Art Feudalherrschaft errichtet. Wie Sie wissen, gibt es auf unseren Kolonialplaneten die unterschiedlichsten Gesellschaftssysteme. Solange jeder Bewohner eines solchen Planeten diesen jederzeit verlassen darf, greift die Zentralregierung auf Gaia nicht ein. Das hat auch die Erde nicht getan, als noch Verbindung zu ihr bestand.“
„Religiöse Eiferer, magische Zirkel, Zurück-zur-Natur-Gesellschaften, androide Mensch-Maschine-Mischformen ...“
Brendans fehlendes Verständnis für Verrücktheiten dieser Art konterte Lydia Vendaar mit einem Schulterzucken: „Jeder hat das Recht, auf seine Art glücklich zu sein. Solange er andere dadurch nicht einschränkt.“
„Was ist an einer mittelalterlichen Feudalgesellschaft so wichtig, dass das Militär einen Spion hinschicken will?“
„Seit die Verbindung zur Erde vor fast fünfzig Jahren von den H’Ruun zerstört wurde, haben wir versucht, die Perseuskolonie so autark wie möglich zu machen. Auf vielen Gebieten ist uns das gelungen. Wir verfügen hier über die Vielfalt von mehreren Hundert besiedelten Planeten. Doch es gibt eine Ressource, für die wir bisher keinen Ersatz gefunden haben. Wir gehen sparsam mit ihr um, aber die Vorräte werden in naher Zukunft verbraucht sein.“
Brendan hatte von einer solchen Knappheit noch nichts gehört. Er folgerte, dass es sich um etwas nur für das Militär Wichtiges handelte. Seltene Metalle für den Bau von Raumschiffen, zum Beispiel. „Warum schicken Sie keine Prospektoren los, um nach Ersatz zu suchen?“, fragte er.
„Der Rohstoff ist selten und wir haben nicht die Möglichkeit, Tausende von unerforschten Planeten abzusuchen.“ Commander Vendaar beugte sich vor. „Aber das ist auch nicht erforderlich. Jemand verkauft das, was wir benötigen, auf dem Schwarzmarkt.“
Nun fügte sich für Brendan alles zu einem Bild zusammen. „Dieser Jemand lebt also auf dem feudal regierten Planeten. Warum bietet ihm Gaia nicht einfach einen besseren Preis, als er ihn auf dem Schwarzmarkt bekommt?“
„Der Mann heißt Gambarov und hat sich den Titel Fürst zugelegt. Er leugnet, über die erforderlichen Rohstoffe zu verfügen. Weitere Verhandlungen mit uns lehnt er rundheraus ab. Wir könnten den Planeten militärisch besetzen, aber das würde uns nichts nützen. Denn das Rohmaterial zu besitzen, löst nur die Hälfte des Problems.“
„Warum?“
„Wir wissen nicht, wie man es weiterverarbeitet.“
„Unmöglich! Wenn man das Material auf der Erde bearbeiten konnte, dann ist das Wissen darüber in den Datenbanken verzeichnet.“
„Richtig. Aber wir können die Produktionsanleitungen nicht umsetzen. Irgendetwas daran verstehen wir nicht. Das Verfahren erfordert komplexe, KI-gesteuerte Bearbeitungsschritte, die unvollständig dokumentiert wurden.“
„Zu komplex für unsere moderne Industrie - aber auf diesem rückständigen Planeten kann es jemand?“ Nun war Brendans Interesse geweckt.
„So scheint es. Es geht um das hier.“
Ein dreidimensionales Bild erschien über dem Schreibtisch. Es zeigte faustgroße Kristalle. Durch ihre feinst geschliffenen Facetten strahlte von innen heraus ein bläuliches Licht.
„Hyperkristalle“, sagte Brendan. „Man benötigt sie für den Bau von interstellaren Raumschiffen.“
„Man nennt sie auch magische Kristalle, weil bisher kein Physiker versteht, worauf ihre Funktionsweise beruht.“ Commander Vendaar beugte sich vor und sagte eindringlich: „Das ist der Rohstoff, der zur Neige geht. Ohne diese Kristalle gibt es keine Raumfahrt mehr zwischen den Welten der Perseuskolonie. Die menschliche Zivilisation in unserem Bereich der Milchstraße wäre am Ende.“
Es dauerte einen Moment, bis Brendan verstand. Keine Raumfahrt mehr zwischen den Sternensystemen! Keine Möglichkeit, die Angriffe der H’Ruun abzuwehren! Jeder besiedelte Planet wäre auf sich selbst gestellt - und damit verloren!
„Kristalle, die von Raumschiffen für interstellare Sprünge genutzt werden, sind Verschleißteile“, sagte er. „Nach einigen hundert Hypersprüngen muss man sie ersetzen. Wie lange reichen die Vorräte noch?“
„Zwei oder drei Jahre. Wir haben die Nutzung bisher nicht rationiert, um Panik zu vermeiden.“
„Auf der Erde gab es meines Wissens nie Engpässe.“
„Die Erde ist jetzt unerreichbar weit weg. Fünftausend Lichtjahre. Unsere Hypersprungtriebwerke reichen für einige Dutzend Lichtjahre, die interstellaren Funkverbindungen auch nicht viel weiter. Wir sind auf uns allein gestellt.“
„Die H’Ruun benutzen doch eine ähnliche Technologie wie wir. Man weiß das aus der Untersuchung von Raumschiffwracks. Könnten die Kristalle, die Fürst Gambarov auf dem Schwarzmarkt verkauft, von ihnen stammen?“
„Warum sollten unsere Feinde uns damit versorgen? Im Übrigen sind die Exopsychologen der Meinung, dass es bei einem Volk von Kollektivlebewesen wie den H’Ruun keine einzelnen intelligenten Verräter oder Schmuggler geben kann.“ Commander Vendaar schüttelte den Kopf. „Wer auch immer dahintersteckt: Es sind Menschen. Die einzige Spur, die wir haben, führt nach Chenderra.“
„Aber ...“
Vendaar unterbrach Brendan: „Reden wir über etwas Anderes: Geld! Nach dem Tod Ihres Vaters haben Sie Ihr ererbtes Vermögen auf Alkana angelegt. Sie haben sich nie um sichere Anlagemöglichkeiten gekümmert. Alkana ist zerstört, Ihr Vermögen verloren. Sie werden von nun an für Ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen.“
„Und Sie bieten mir einen Job als Spion auf einer unterentwickelten Welt an.“
„Richtig. Gegen gute Bezahlung. Außerdem bekommen Sie die Jool zurück, Ihr privates Raumschiff. Es ist Ihnen doch klar, dass der Unterhalt dieses Schiffes im Monat mehr kostet, als ein normaler Arbeitnehmer in einem Jahr verdient. Wir werden die Kosten für die Jool und die Mannschaft übernehmen - solange Sie für uns arbeiten.“
„Welche Mannschaft?“, fragte Brendan verblüfft.
„Ihr ehemaliger Bodyguard Koumeran Ahab. Er arbeitet doch seit dem Tod Ihres Vaters als Pilot für Sie.“
„Koumeran ist mein Freund.“
„Mag sein. Aber auch er ist auf ein regelmäßiges Einkommen angewiesen. Das können Sie ihm jetzt nicht mehr bieten. Wir schon.“
„Das ist Erpressung!“
Vendaar antwortete nicht. Sie sah Brendan erwartungsvoll an.
„Wenn die Situation so ist, wie Sie sie mir schildern, dann rechtfertigt das doch den Einsatz des Geheimdienstes und ausgebildeter Agenten“, sagte der schließlich, als ihm das Schweigen zu lange dauerte. „Warum ausgerechnet ich?“
„Hollister, ich habe Ihnen schon mehr militärische Geheimnisse anvertraut, als gut für Sie ist. Also: Sind Sie bereit, nach Chenderra zu fliegen?“
„Was ist, wenn ich nein sage?“
„Sie können Gaia als freier Mann verlassen. Wir bezahlen Ihnen sogar den Flug zu einem Planeten Ihrer Wahl. Allerdings ...“
Brendan ahnte, was jetzt kommen würde: die von ihm unterschriebene Erklärung. Trotzdem fragte er: „Was?“
„Bevor Sie dieses Gebäude verlassen, müssen wir Ihr Gedächtnis bereinigen.“
Nun war die Drohung heraus. Brendan fühlte Panik in sich aufsteigen. Die Vorstellung, sein Gehirn manipulieren zu lassen, war ihm unerträglich. „Nein!“, schrie er.
Commander Vendaar lächelte und sagte: „Kein Grund zur Aufregung. Übrigens habe ich ganz vergessen, Ihnen das hier zu zeigen.“
Auf ihrem Bildschirm erschien ein Planet. Er war erdähnlich, mit großen Wasserflächen und kleinen Kontinenten. „Das ist Chenderra. Näher lässt uns Fürst Gambarov nicht heran und er hat das Gesetz auf seiner Seite. Allerdings ist es uns gelungen, unbemerkt drei Agenten abzusetzen. Leider ist der Kontakt zu ihnen abgebrochen.“
Auf dem 3D-Bildschirm erschienen Bilder von drei Personen.
Brendan starrte die dritte davon ungläubig an. „Das ist Susan Karoon!“
„Sie kennen sie?“
„Susan war Professorin an der Universität von Alkana und mit meinem Vater befreundet. Später hat sie ihre Professur aufgegeben, um für humanitäre Organisationen zu arbeiten. Sie sagte, das sei die Lehre, die sie für sich aus dem Studium der Geschichte der Menschheit gezogen hat.“
Außerdem hatte Susan einmal ein Verhältnis mit Koumeran gehabt, aber das behielt Brendan für sich. Von allen Menschen, die er kannte, war Susan am vernünftigsten und am praktischsten veranlagt. Niemals würde sie sich dafür hergeben, als Agentin der Regierung einen fremden Planeten auszukundschaften!
Einige Personendaten überlagerten das Bild der Frau mit den kurzen, rotblonden Haaren. Vendaar las sie laut vor: „Susan Karoon, fünfundvierzig Jahre alt. Vermisst im Einsatz auf Chenderra. Sie meldete sich freiwillig, nachdem wir ihr die Situation geschildert hatten. Sie wollte ihren Anteil zum Fortbestand der Perseuskolonie beitragen.“
Brendan sprang auf. „Als Nächstes werden Sie mir einreden, nur ich könne Susan von diesem Planeten retten.“
„Halten Sie das für abwegig?“
Brendan schwieg. Natürlich musste jemand dorthin fliegen und nachsehen, was Susan zugestoßen war. Wenn sie auf diesem Planeten festsaß ...
„Ich bin einverstanden“, sagte er, ein wenig zu seiner eigenen Überraschung. „Um Perseus zu helfen und um nach Susan zu suchen.“
„Na, endlich! Sie erhalten einen Vertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Regierung. Das Gehalt ist bescheiden, da Sie über keine abgeschlossene Ausbildung verfügen. Die Jool ist auf einer Raumwerft im Orbit. Wir statten sie mit allem aus, was für einen militärischen Einsatz erforderlich ist. Außerdem hat sich Ihr Pilot bereits entschieden, ebenfalls für uns zu arbeiten.“
Commander Vendaar drückte auf einen Knopf. Die Tür ging auf und die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren sah herein. Wieder hatte Brendan das Gefühl, sie betrachte ihn mit einer merkwürdigen, unangemessenen Neugier.
„Bring Koumeran Ahab herein, Ari.“
Ein bulliger, großer Mann trat ins Büro. Das Glänzen seiner Glatze wurde nur noch vom Strahlen seiner weißen Zähne übertroffen. Gekleidet war er wie ein Mechaniker, den man gerade bei der Wartung einer Maschine unterbrochen hat.
„Hi, Brendan“, sagte er und winkte lässig. „Ich wusste, Commander Vendaar bekommt dich herum.“
Brendans Freude wurde überlagert durch den Verdacht, sein Beschützer und Freund könnte all die Jahre ein Spion gewesen sein. „Du bist ein Agent des Militärs?“, fragte er.
„Jetzt ja!“, sagte Koumeran und grinste breit. „Genau wie du.“