Читать книгу 11 Top Thriller März 2022: Krimi Paket - Manfred Weinland - Страница 85
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WIR VERZICHTETEN AUF das Rotlicht auf dem Dach. Der Sportwagen war schon auffällig genug. So auffällig, dass sich vielleicht auch Tasha Grath an ihn erinnerte. Schließlich hatte sie ihn wahrscheinlich gesehen, als wir vor Brandon Carters Bungalow in Patterson, New Jersey geparkt hatten.
So schnell es der dichte Verkehr erlaubte, versuche ich an jene Ecke in der Lower East Side zu kommen, wo die Essex Street auf die Grand Street trifft.
Den Sportwagen parkten wir in einer Tiefgarage in der Nähe, die zu einem Supermarkt gehörte. Die letzten fünf Minuten gingen wir zu Fuß.
Über Handy meldeten sich unsere Kollegen Jay Kronburg, Leslie Morell und Fred LaRocca. Sie rechneten damit, erst in etwa zwanzig Minuten einzutreffen.
Wir sahen uns an der angegebenen Ecke um. Es gab hier mehrere kleinere Läden. Einen Drugstore, einen Coffee Shop, ein Billard-Lokal, aus dem Heavy Metal Musik ertönte und ein Hotel, das seine besten Tage wohl schon lange hinter sich hatte. Es hatte früher mal schlicht und einfach „Lower Manhattan Hotel“ geheißen. Vor ein paar Jahren war jemand auf die Idee gekommen, ihm einen französischen Namen zu geben und es L’AUBERGE ROUGE zu nennen, was verrucht klingen sollte. Prostitution ist in New York nach wie vor verboten. Also geschieht sie in der Illegalität. Jedenfalls konnte man im L’AUBERGE ROUGE die Zimmer auch stundenweise mieten, aber aus der Sicht der Besitzer ging es sie nichts an, was auf den Zimmern geschah.
Wir betraten das Foyer.
Ein riesenhafter, bärtiger Mann saß an der Rezeption.
Wir zeigten ihm zunächst unsere Ausweise und dann ein Bild von Tasha Grath. Er sah nicht einmal richtig hin. „Ich kenne die Lady nicht!“, behauptete der Riese.
„Sehen Sie sich das Bild besser an. Sonst müssen wir in den Zimmern nach ihr suchen. Ich weiß nicht, ob Ihnen das wirklich recht wäre!“, drohte Milo an.
Eine junge Frau kam mit einem wesentlich älteren Mann zur Tür herein. Die beiden machten auf dem Absatz kehrt und gingen wieder hinaus.
„Ihr G-men verderbt mir hier das Fluidum!“, kommentierte der Riese diese Szene. „Was wollen Sie? Mir die Gäste vertreiben? Ich bin ein hart arbeitender Geschäftsmann und zahle meine Steuern! Und die werten Staatsdiener haben nichts anderes zu tun, als dafür zu sorgen, dass potentielle Gäste vertrieben werden.“
Milos Handy klingelte. Milo nahm das Gespräch entgegen und sagte zweimal kurz hintereinander „Ja!“, und beendete anschließend die Verbindung. „Das war das Field Office. Sie ist definitiv innerhalb der Grundmauer dieses Gebäudes, das steht fest!“
Ich sah den Riesen ernst an. „Wir sind nicht vom Vice. Was uns interessiert, ist diese Frau, sonst nichts.“
Der Riese seufzte hörbar und grummelte irgendetwas vor sich hin, was ich nicht verstand. Aber wahrscheinlich war das auch besser so.
Ein Mann im grauen Dreiteiler eines Geschäftsmannes kam mit einer rothaarigen Frau in einem sehr knappen Kostüm aus dem Lift. Die beiden wurden von einem jungen Mann in dunkler Lederjacke überholt.
„Dritter Stock, Zimmer 301“, sagte der Riese.
„Falls Sie die junge Frau warnen sollten, werden wir das feststellen und dann können Sie sicher sein, dass dieser Laden von oben bis unten auf den Kopf gestellt wird!“, drohte ich. „Die Kollegen von der Vice-Abteilung des zuständigen NYPD-Reviers warten doch sicher nur darauf, Ihnen endlich einen Strick drehen zu können!“
Er hob die Hände.
„Immer locker bleiben, G-man!“