Читать книгу Sommerfrost - Manuela Martini - Страница 10
SECHS
ОглавлениеLyra hatte sich am nächsten Tag mit ihren Freunden im Café da Bruno verabredet. Patrick hatte Tiger, seinen Labrador, mitgebracht und den alten Kinderwagen seiner Schwester, die vor vier Jahren ein Baby bekommen hatte und nun wieder in Deutschland lebte.
Bea beäugte den Kinderwagen und schüttelte den Kopf. »Wirklich doof, ich dachte, Oliver und ich …«
»Ich hab dir auch ein Kind reingelegt.« Patrick wies stolz in den Kinderwagen, in dem eine Puppe mit rundem Babygesicht, blonden Löckchen und blauen Augen lag. Lyra musste kichern und Bea warf ihr einen bösen Blick zu.
»Komm Bea! Das mit dem Scherenschleifer war ja wohl deine Idee«, sagte Patrick.
Tiger bellte einmal bestätigend und Bea brachte ein schicksalergebenes Seufzen und ein Augenrollen zustande. »Er heißt übrigens Juan, habe ich von unserer Nachbarin erfahren. Seine Eltern leben irgendwo in Nordspanien. Angeblich sollte er in Granada studieren, aber er hatte wohl keine Lust.«
»Stattdessen fährt er lieber mit seinem Mofa durch die Gegend!« Bea schüttelte verständnislos den Kopf.
»Hi!« Oliver schlurfte mit einem Badehandtuch unter dem Arm heran.
»Oliver! Ich hab schon gedacht, du kommst nicht mehr!« Bea knipste ihr Strahlen an.
Oliver trug eine bunte Surfhose und, wie immer, seine Sonnenbrille. »Findet ihr die ganze Sache nicht ziemlich albern?«, fragte er und strich sich das Haar aus der Stirn. »Ich meine, wir sind doch nicht mehr acht oder so.«
Patrick zuckte mit den Schultern. »Du kannst dich ja in die Sonne legen.«
Oliver winkte ab. »Ist schon gut. Morgen wieder.« Er steckte sich einen Kaugummi in den Mund.
»Und du, Lyra?«, fragte Patrick.
Er und Bea sahen Lyra erwartungsvoll an. Sie machte ihre Umhängetasche auf. Neugierig schnupperte Tiger an der Tasche.
»Hör auf, Tiger, da ist nichts zu fressen drin!«, sagte Patrick.
Lyra zog ein Handtuch heraus, in das vier riesige Küchenmesser gewickelt waren. Sie hatte sie eingesteckt, nachdem ihre Mutter heute Morgen ins Büro gegangen war. Patrick pfiff durch die Zähne und Bea zuckte zurück.
»Cool«, meinte Oliver grinsend.
Lyra genoss die Aufmerksamkeit.
»Pass bloß auf, dass er dich damit nicht ersticht!«, bemerkte Bea trocken.
Lyra zog eine Grimasse und die anderen lachten.
»Also«, sagte Patrick, »dann mal los!«
»Wisst ihr eigentlich, wo er wohnt?«, fragte Bea.
Alle schüttelten den Kopf.
»Dann lasst uns einfach durch die Gassen bummeln, seine Flötenmelodie ist ja kaum zu überhören«, schlug Lyra vor. Der Rest nickte und sie gingen los, vorbei an den Cafés der Strandpromenade, in denen Touristen bei Croissants und Kaffee saßen. In der Altstadt machten gerade die kleinen Läden auf und die Bars und Restaurants stellten ihre Tische und Stühle ins Freie.
»Lasst uns erst mal hier langgehen!« Lyra zeigte in eine schmale Gasse ohne Geschäfte. Sie kannte sich aus. Zwei Straßen weiter wohnte sie mit ihrer Mutter.
»Still!«, zischte Bea.
Da drang der Flötenton leise heran. Vier Töne, dann der Triller. Tiger blieb wie angewurzelt stehen. Er gab ein leises Knurren von sich.
»Bea, mach schon!«, sagte Patrick. »Oliver kommt dann nach.« Diesmal hatte Bea nichts einzuwenden, sondern stürmte mit dem Kinderwagen los.
»Nicht so schnell, Bea! Dem Kind wird sonst schwindlig!«, rief Oliver ihr hinterher.
Lyra und Patrick lachten, Bea drehte sich um und streckte ihnen die Zunge raus.
»Und was machen wir solange?«, fragte Lyra.
»Ich geh schon mal los«, sagte Oliver und schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen und dem Handtuch unterm Arm davon.
»Ich hol mir ein Eis«, sagte Patrick und zeigte über die Schulter auf den kleinen belebten Platz. »Kommst du mit?«
»Für Eis bin ich immer zu haben!«
Lyra nahm gerade an der Theke ihr Zitronen- und Schokolade-Nuss-Eis in Empfang, als eine bekannte Stimme neben ihr sagte:
»So schnell sehen wir uns wieder!«
»Leander!« Beinahe wäre ihr die Eistüte aus der Hand gerutscht. Er grinste sie mit seinen strahlend blauen Augen an. Als hätte er blaue Kontaktlinsen! Lyra war fasziniert. Warum sie auch immer gleich rot werden musste!
»Hast du heute frei?«, fragte sie und bemühte sich um einen lässigen Ton.
»Nein, ich fange erst mittags an. Du weißt doch, in einem Restaurant …«Jetzt erst bemerkte er Patrick. »Hallo.«
Tiger ließ sich gerade von zwei Touristen streicheln.
»Das ist Patrick«, stellte Lyra ihn vor.
Patrick schüttelte die angebotene Hand und sagte: »Ich geh dann mal, bis nachher.«
»Nett, dich kennengelernt zu haben, Patrick.« Leander lächelte sein umwerfendes Lächeln und sah Patrick und seinem Hund hinterher, bis sie in der nächsten kleinen Gasse verschwanden.
»Dein Freund?«
»Na ja, ein Freund«, berichtigte Lyra und spürte ihre brennenden Wangen.
»Unternimmst du viel mit ihm?«, wollte Leander wissen.
»Geht so. Wir sind zusammen in der Schule.« Warum spielte sie die Freundschaft mit Patrick so herunter? Weil sie sich damit interessant zu machen glaubte?
Leander musterte sie. Was dachte er?
»Hast du ein bisschen Zeit?«, fragte er.
»Ja, klar!«, sagte sie schneller als beabsichtigt.
Sie folgte Leander zu einer niedrigen Mauer, die einen Orangenbaum umgab, und setzte sich neben ihn. Sie spürte, wie ihr Herz schneller klopfte und sie feuchte Hände bekam. Lyra, reiß dich zusammen, ermahnte sie sich.
»Hör mal, ich habe nachgedacht«, sagte er und sah sie mit seinen blauen Augen an, in die gerade eine blonde Haarsträhne fiel.
»Und worüber?«, fragte Lyra.
»Iss dein Eis, sonst schmilzt es noch!«
Tatsächlich hatte sie ihr Eis beinahe vergessen. Die Schokoladenkugel tropfte schon. Hastig leckte sie an der Waffel und an ihren Fingern. »Mist!«
Belustigt sah er ihr eine Weile zu. »Erinnerst du dich, ich habe das letzte Mal gesagt, dass du mir bekannt vorkommst.«
Sie nickte. Das Eis war ihr jetzt lästig. Es tropfte immer noch und ihre Finger klebten aneinander.
»Heute Nacht ist es mir eingefallen«, fuhr er fort.
»Ja?«, fragte sie und schaute ihn erwartungsvoll an.
»Ja!« Er nickte bekräftigend und musterte sie, als wolle er sie zeichnen.
Lyra bemerkte, dass sie sich aufrechter hinsetzte. Sie wollte sich durchs Haar fahren, doch sie dachte gerade noch rechtzeitig an die Eistüte und die klebrigen Finger und hielt mitten in der Bewegung inne. »Und an wen erinnere ich dich?« Sie konnte die Neugierde in ihrer Stimme kaum unterdrücken.
Seine Augen verengten sich. »Du hast eine Schwester, stimmt’s?«
Sie starrte ihn an. Mit jeder Antwort hatte sie gerechnet, nur nicht mit dieser.
Wie konnte er das wissen? Das wusste hier niemand, außer ihr selbst und ihrer Mutter – na ja, und Daniel und vielleicht noch eine Freundin ihrer Mutter.
»Richtig?« Er sah sie forschend an und sie kam sich vor wie unter einem Mikroskop.
»Nein, ja, ich meine …«, stammelte sie. Warum musste er ausgerechnet so etwas sagen? Warum konnte er nicht sagen, he, du kommst mir deshalb so bekannt vor, weil du aussiehst wie irgendeine Schauspielerin oder wie ... ach, es hätte auch seine Cousine sein können. Lyra bemerkte, dass das Eis an ihrer Hand herunterlief. Sie ließ es gerade noch rechtzeitig auf den Boden fallen, bevor es auf ihre Beine tropfen konnte.
»Ich kenne deine Schwester«, sagte Leander, ohne ihren Kampf mit dem Eis zu beachten. Er saß noch genauso auf der Mauer und ließ die Beine baumeln wie vorhin.
Sie musste sich verhört haben. »Was?«
»Ich kenne deine Schwester«, wiederholte er vollkommen ruhig und lächelte ein wenig dabei.
»Nein!« Das konnte sie nicht glauben. »Das kann nicht sein, das ist … das ist unmöglich!«
»Aber wieso denn?« Nun grinste er. »Die Welt ist klein, viel kleiner, als man oft denkt! Pass auf: Sie heißt Viola, stimmt’s?«
Sie nickte benommen.
»Und sie hat eine Schwester, die Lyra heißt. Ihr habt in Worms gewohnt und dein Vater ist Ingenieur.« Triumphierend sah er sie an. »Und, hab ich recht?«
Lyra war sprachlos. Alles um sie herum kam ihr auf einmal weit weg vor, als wäre sie in Watte verpackt. Doch dieser Zustand dauerte nur einen Moment, dann brach die ganze Vergangenheit wie eine Lawine über sie herein. Die langen Tage des Wartens, der Ungewissheit, dann die Katastrophe, die Scheidung …
»Ich … meine Schwester ist tot!«, brachte Lyra schließlich heraus.
Er sah sie entsetzt an. »Aber das ist nicht möglich!«
»Doch, es ist möglich!« Sie schrie beinahe. Leander zuckte ein wenig vor ihr zurück und runzelte nachdenklich die Stirn.
»Aber sie heißt Viola, richtig?«
»Sie hieß Viola. Sie ist tot! Seit zehn Jahren! Jemand hat sie überfahren und im Straßengraben liegen lassen«, schrie sie. Es kümmerte sie nicht, dass sich die Leute im Eiscafé nach ihr umdrehten.
Viola, ihre Schwester, war vor zehn Jahren gestorben. Viola war damals fünfzehn, Lyra gerade mal fünf Jahre alt gewesen. Lyra konnte sich kaum noch an die große Schwester erinnern. Ihre Mutter sprach nie von ihr und in der Wohnung fand sich kein einziges Foto ihrer Schwester.
Leander starrte auf den Boden und schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein«, murmelte er.
»Doch. Es ist aber so!«, sagte sie trotzig, wütend darüber, dass leider sie und nicht Leander recht hatte. Obwohl alles schon so lange her war, hätte sie jetzt heulen können. Aber vor Leander wollte sie das auf gar keinen Fall.
Langsam hob er den Kopf. Über seinen Augen lag ein Schleier. Er sah traurig aus und nahm ihre Hand. »Lyra, ich hab deine
Schwester wirklich gut gekannt.« Er schluckte schwer und fügte hinzu: »Und sehr gemocht.«
Konnte das möglich sein?
»Wie alt bist du?«, fragte sie und betrachtete ihn.
»Fünfundzwanzig.«
Lyra rechnete. So alt, wie ihre Schwester jetzt wäre, wenn sie noch leben würde. »Warst du in ihrer Klasse?«, fragte sie und merkte, dass er noch immer ihre Hand hielt. Es fühlte sich gut an, es tröstete sie.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich war auf der Realschule. Aber meine Eltern hatten eine Bäckerei. Viola hat bei uns öfter vor der Schule etwas gekauft. Ein Hörnchen oder so. Wir haben ab und zu ein bisschen miteinander geredet.«
War er tatsächlich mit Viola befreundet gewesen? Wie ein Besucher aus einer anderen Galaxie kam er ihr vor oder aus einer anderen Zeit.
»Wirklich, du kannst mir ruhig glauben«, setzte er hinzu.
Sie schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter und probierte sogar ein Lächeln. »Ganz schöner Zufall, dass du jetzt hier bist und mich getroffen hast.«
Er erwiderte ihr Lächeln. »Ja, finde ich auch.« Er drückte ihre Hand und ließ sie dann los.
»Den Autofahrer haben sie nie gekriegt.« Lyra musste gegen ihre aufkommende Wut ankämpfen, wenn sie daran dachte, dass der Mörder ihrer Schwester ungestraft davongekommen war.
»Welchen Autofahrer?«, fragte er und runzelte wieder die Stirn.
»Na, der, der sie überfahren und liegen gelassen hat«, antwortete Lyra. Komisch, sie hatte so lange nicht an ihre Schwester gedacht.
Er antwortete nicht, sah sie nur weiter an, als habe er etwas nicht begriffen.
»Ich verstehe nicht«, sagte sie, »wenn sie in eurer Bäckerei eingekauft hat, dann hättest du doch mitkriegen müssen, dass sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr kam. Außerdem hat es in der Zeitung gestanden!«
»Ach so«, seufzend fuhr er sich durchs Haar. »Das war eine schwierige Zeit damals. Meine Eltern haben sich scheiden lassen. Mein Vater hat die Bäckerei mit seiner neuen Freundin weitergeführt und meine Mutter ist mit mir nach Frankfurt zu ihren Eltern gezogen.« Er seufzte wieder. »Es ging so schnell, ich konnte mich gar nicht mehr von Viola verabschieden.«
Nein, er hat wirklich nichts gewusst, dachte Lyra.
Leanders Blick bekam wieder etwas Forschendes.
»Was ist?«, wollte sie wissen.
»Da ist noch was …«
»Ja?«
Er rutschte von der Mauer und klopfte sich den Staub von der Hose. »Lyra.« Er stand ganz dicht vor ihr und sah auf sie herunter. Seine Augen tauchten in ihre.
Lyra fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch wegzurennen und dem Wunsch, von ihm umarmt zu werden. Sie merkte, wie ihre Knie zitterten und sie eiskalte Füße bekam. Schließlich hob er den Kopf und sah in den Himmel. »Es ist ziemlich kompliziert, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll …«
Sie wartete, gefasst auf alles, was Leander ihr nun sagen mochte. Dass er weiß, wer das Auto gefahren hat, dass er selbst vielleicht sogar am Steuer gesessen hat … Aber, dachte sie, das konnte nicht sein, er war damals doch auch erst fünfzehn.
»Ich bin mal eine Zeit lang auf einem Schiff als Koch gefahren. Da kommt man ganz schön rum«, fing er an und unterbrach ihre Gedanken.
Warum erzählt er das jetzt?, dachte Lyra verwundert.
»Alte Seeleute haben erzählt, dass sie Meeresungeheuer gesehen haben. Riesige Kraken mit roten Augen und meterlangen Fangarmen.« Er sah zu ihr herab. »Weißt du, was ich sagen will?«
Sie strengte sich an, dachte nach, aber sie konnte nur den Kopf schütteln.
Er seufzte. »Sie haben zum Beispiel erzählt, dass in der Nacht bei starkem Sturm ein Seemann über Bord gegangen war. Du weißt, was das heißt: Zu neunundneunzig Prozent ist er verloren, selbst wenn es jemand gesehen hat und versuchen kann, ihm einen Rettungsring zuzuwerfen. Die Wellen sind so hoch, die Sicht ist so schlecht und der Wind so stark, dass es schlichtweg ein Wunder ist, wenn man den armen Kerl wieder an Bord kriegt.«
Sie hatte noch immer keine Ahnung, worauf er hinauswollte. »Also, alle wissen, dass der Matrose ertrunken ist, aber dann, zwei Tage später, fast alle haben ihn schon vergessen, weil er ein unauffälliger Typ war oder weil ihn kaum jemand eigentlich gemocht hat, also …« Er holte Luft. »Also zwei Tage später steht er einfach wieder an Bord, so, als ob nichts passiert wäre, als ob er nie fort gewesen wäre. Und als man ihn fragt, wieso er plötzlich wieder da ist, wo er doch über Bord gegangen ist, da fängt er an zu lachen und schüttelt den Kopf und sagt: ›Was redest du für dummes Zeug, Maat, ich bin nie über Bord gegangen, das Einzige, was wohl über Bord gegangen ist, ist dein verdammter Verstand!«
Lyra starrte ihn an. Auch ihr Verstand musste wohl über Bord gegangen sein. Sie wusste überhaupt nicht, wovon er redete. Gerade hatten sie doch noch von ihrer Schwester gesprochen, oder nicht?
»Was ich damit sagen will, Lyra, wenn man eine Weile unter diesen Leuten ist und ein paar Stürme miterlebt hat, dann glaubt man auch an solche Dinge.« Sein Lächeln war müde und sie begriff noch immer nicht, was er sagen wollte. Er fuhr fort: »Lyra, ich habe eines auf diesen Schiffen gelernt.« Sein Blick wurde eindringlich. »Nämlich auch an Dinge zu glauben, die einem unwahrscheinlich vorkommen und …«
Der Klingelton von Lyras Handy schnitt ihm das Wort ab. Mechanisch hielt sie ihr Handy ans Ohr.
»Lyra, wo bleibst du? Er ist kurz vor eurer Straße und Oliver musste dringend heim und Patrick meldet sich nicht. Ich steh mit diesem blöden Kinderwagen schon ewig hier rum!« Beas Stimme klang gefährlich schrill. »Beeil dich!«
»Ja«, hörte sich Lyra sagen. Bea hatte schon aufgelegt. Ausgerechnet jetzt! Was sollte sie tun?
»Ich muss weg«, sagte sie zu Leander und fühlte sich wie ferngesteuert. Sie wollte doch gar nicht weg, sie wollte doch endlich begreifen, was er meinte!
Er hob verwundert die Augenbrauen. »Du bist viel beschäftigt, ja?«
»Na ja, es ist wegen einer Freundin, ich habe ihr versprochen, dass ich komme, und …«
»Verstehe«, er lächelte verständnisvoll.
»Aber ich verstehe nicht, was du mir sagen wolltest!«
Er winkte ab. »Nächstes Mal, wenn du mehr Zeit hast.«
Sie fühlte sich wie betäubt. »Ja, also, dann bis ...« Es konnte einfach nicht wahr sein, dass er Viola gekannt hatte.
Er hob die Hand zum Gruß. »Wir treffen uns wieder!«
Lyra drehte sich um und eilte los, auf ihre Straße zu. Wovon hatte Leander gerade erzählt? Von Riesenkraken? Von Seeleuten, die über Bord gingen? Und was sollte das mit ihrer Schwester zu tun haben? Viola war nicht ertrunken, sondern überfahren worden!