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ОглавлениеDie Adventszeit
Der Advent
Der Begriff Advent stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Erscheinung“. Im Römischen Reich hieß es Ankunft, Anwesenheit oder auch Besuch eines Amtsträgers, ganz besonders die Ankunft von Königen oder Kaisern (adventus Divi => „Ankunft des (göttlichen) Herrschers“). Es konnte so aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausgedrückt werden. Dieses Wort übernahmen die Christen, um ihre Beziehung zu Jesus Christus zum Ausdruck zu bringen.
Die Tradition der Adventszeit lässt sich bis zum Anfang des 5. Jahrhundert in Ravenna/Italien zurückverfolgen. In den Anfängen war die Adventzeit als Vorbereitung auf die Geburt Christi eher eine Buß- oder Fastenzeit, die zwischen dem 11. November und dem 6. Januar zelebriert wurde. In dieser Zeit durfte weder gefeiert, schon gar nicht getanzt werden. Es war also eher eine besinnliche Zeit, bis sich nach und nach das weihnachtlich-freudige Motiv der „Menschwerdung Gottes“ durchsetzen konnte.
In Rom gab es eine Adventsliturgie erstmals im 6. Jahrhundert. Papst Gregor der Große setzte da erstmals die Zahl der vier Adventsonntage fest, was keinesfalls willkürlich passierte. Im Mittelalter glaubte man nämlich, dass die Erde 4000 Jahre vor Christi Geburt erschaffen wurde. Damit stand jede Adventswoche für 1000 Jahre, die die Gläubigen auf die Ankunft des Erlösers warten mussten. Diese Praxis hat sich aber nicht überall verbreitet, in Mailand feiert man heute noch 6-wöchige Adventszeit. Auch im mozarabischen Kalender in Spanien umfasst die Adventszeit sechs Sonntage, ebenso in der Syrisch-Orthodoxen und anderen orientalischen Kirchen. In der Orthodoxen Kirche und in der Syrisch-Orthodoxen Kirche beginnt die Fastenzeit zur Vorbereitung auf Weihnachten am 15. November, also knapp sechs Wochen vorher.
Im Advent sehen wir nicht nur zurück auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als "Weihnachtsgeschichte" überliefert ist, sondern auch voraus auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt. In der Spannung zwischen beidem erfahren wir im Advent den Herrn als denjenigen, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns einlädt, sich ihm zuzuwenden.