Читать книгу Die unverhoffte Genesung der Schildkröte - Marc Bensch - Страница 9
Kapitel vier
ОглавлениеMatthias Caspar war wie sein Auto: voller sichtbarer und unsichtbarer Makel. Die altersschwache Karre hatte ihre beste Zeit längst hinter sich. Sie zählte dreizehn Jahre, ihr Besitzer dreimal so viel. Am Gefährt knabberte der Rost, am Steuermann der Zweifel. Er wartete noch immer darauf, dass seine beste Zeit endlich begann.
In diesen Samstagmittagsstunden wartete er in seinem Auto. Nicht auf beste oder auch nur bessere Zeiten. Sondern darauf, dass etwas passierte. Das war sein Job. Oder der Teil seines Jobs, der ihn am heftigsten anödete. Erst recht, wenn wie heute einfach nichts passierte. Und er nur dasitzen konnte, ein Hörbuch hören und Pistazien im Akkord essen, die er aus dem viel zu kleinen Loch einer Mammutpackung pulte, die Schale öffnete, die eine Hälfte im Fußraum der Beifahrerseite verschwinden ließ, den Kern in den Mund warf und die zweite Hälfte der Umhüllung zu den anderen bugsierte.
Zu warten kostete Kraft. Egal, ob man auf jemand anderen wartete, eine Zielperson etwa, oder auf sich selbst.
Matthias Caspar sah müde aus. Er sah mittlerweile sogar dann müde aus, wenn er hellwach war. Hinter den riesigen Gläsern seiner altmodischen Brille verkrochen sich winzige Augen, er war chronisch blass, kämmte sich selten und bewegte sich häufig wie in Zeitlupe. Einiges, vor allem die ungeordnete Frisur und das apathische Auftreten, war zwar Maskerade – es gehörte zu seiner Strategie, unterschätzt zu werden, weil es ihm dann einfacher fiel, seine Kontrahenten zu überrumpeln.
Aber das Problem mit Maskeraden ist: Wer sie zu lange aufrechterhält, vergisst sein eigenes Gesicht.
An diesem Tag war Matthias Caspar exakt so müde, wie er aussah. Dick eingepackt in einen Wintermantel saß er hinter dem Lenkrad seines Wagens, mit dem er sich zu Beginn seiner Schicht vier Stunden zuvor an einer strategisch klugen Stelle des Parkplatzes positioniert hatte. Er wollte den Hinterausgang des Wohnkomplexes jederzeit im Blick haben, damit er, sobald etwas passierte, blitzschnell reagieren konnte.
Falls die Zielperson herauskäme zum Beispiel.
Oder falls es nötig wäre, das Handy ans Ohr zu pressen und die Lippen zu bewegen. Damit niemand Verdacht schöpfte, weil er an einem gottverdammten Herbstdepressionstag lethargisch in seinem Auto hockte, während es draußen beständig nieselte und ein nasser Nebel die Stadtlandschaft umhüllte.
Oder falls er dem Kollegen, der den Vordereingang nicht aus den Augen ließ, per Funk Bescheid geben musste, Bescheid geben durfte, dass sich etwas tat – endlich.
Aber nichts Derartiges passierte. Immer noch nicht.
Also starrte Matthias Caspar weiter auf den Hinterausgang, steckte gleichzeitig aber so tief in seinen Erinnerungen, dass er begann, den Erzähler seines Hörbuchs zu missachten. Und aß weiter Pistazien.
Die, so hatte er im Internet gelesen, seien gesund und würden beim Abnehmen helfen. Das war zwar nicht der erste Grund, warum er sie bei Observationen wie dieser manisch in sich hineinschaufelte – tatsächlich half es gegen das völlige Wegdämmern und er brauchte das Gefühl, etwas zu tun zu haben, wenn er stundenlang nichts Produktives tat. Aber es war eine angenehme Vorstellung, wenn diese eine Tat seinem Körper zugutekam. Denn seit er aufgehört hatte, regelmäßig Sport zu treiben, also seit dem Ende seiner Laufbahn als Polizist vor drei Jahren, war er zum eigenen Entsetzen mehr und mehr in die Breite gegangen, ein Vorgang, dem er hilf- und tatenlos zusah. Hilflos, weil er neuerdings tatenlos blieb. Und tatenlos, weil ihm alle früheren Versuche, dagegen anzukämpfen, bald sinnlos vorgekommen waren und ihm nun der Wille zur kontinuierlichen Anstrengung fehlte.
Es war ein schwacher Trost, dass jetzt, anders als früher, sein riesiger Kopf wenigstens nicht mehr zu groß für seinen Torso war. Seine Problemzonen hatten sich lediglich nach unten verlagert. Dorthin, wo alte Muskeln verkümmerten und sich neues Fett breitmachte.
Sein neues Leben, zurück in der alten Heimat, fern der missglückten Karriere, hatte er sich anders vorgestellt.
Als Kind hatte Matthias Caspar zunächst Rennfahrer werden wollen. Und dann, da war er schon etwas älter, das Gegenteil seines Vaters. Er hätte sich vielleicht damit anfreunden können, wie der Großvater zu werden, aber nicht wie der Vater. Dummerweise hätte er nicht wie sein Großvater werden können, ohne auch ein bisschen wie sein Vater zu sein.
Die Alternative offenbarte sich ihm an einem brüllend heißen Ferientag im August. Matthias, der es kaum erwarten konnte, vierzehn zu werden, war mit zwei Internatsfreunden mit dem Fahrrad auf dem Weg ins Freibad, dem einzigen Ort, an dem sich die Hitze ertragen ließ. Da kamen ihnen kurz vor dem Ziel zwei Polizeiautos mit Blaulicht und Sirene entgegen.
»Los, hinterher«, rief Matthias und machte kehrt. Er raste den eben bezwungenen Anstieg wieder hinab. Schneller als seine mühevoll hinterherstrampelnden Kumpels kam er am Tatort an, einer überfallenen Bank, an der es eigentlich nichts mehr zu sehen gab, nicht für ihn und erst recht nicht für die japsenden Kameraden. Der Täter war mit der Beute geflohen, sie schnappten ihn ein paar Tage später. Doch für Matthias zählte nur die Erinnerung an sein Herzklopfen beim Verfolgen des Polizeiwagens, die Erinnerung an den Fahrtwind auf seinem verschwitzten, nackten Oberkörper. Niemals zuvor hatte er sich so wach und so berauscht gefühlt – und Räusche hatte es in diesen Ferien durchaus gegeben, sofern es sich einrichten ließ, bei einem Freund zu übernachten.
Dieses Gefühl blieb. Von diesem Zeitpunkt an stand für ihn fest, was aus ihm werden sollte.
In einem Moment höchster Dramatik der Hörbuch-Geschichte, die Matthias Caspar nicht hörte, weil er woanders war, legte der Erzähler alles in die Waagschale, was seine Stimme hergab – und drang durch. Matthias Caspar kehrte in die Gegenwart zurück. Der Regen draußen hatte zugenommen. Ein paar Kinder mit überdimensionierten Schulranzen huschten an ihm vorbei und sprangen – mit Anlauf – in Pfützen. Wenig später sah er ein Großmütterchen im Regenponcho, wie es mit gekrümmtem Rücken zwei Einkaufstüten nach Hause schleppte. Und schon zum zweiten Mal während seiner Observation geriet ein Typ im Jogginganzug in sein Blickfeld, der sich zum Rauchen an die Briefkästen lehnte und mit geschlossenen Augen inhalierte. Die Zielperson aber zeigte sich noch immer nicht.
Seinen Vorsatz, Polizist zu werden, hatte er zunächst für sich behalten. Erst Jahre später erzählte er, aus einer Laune heraus und weil er ihn ärgern wollte, seinem Vater davon.
»Du willst Polizist werden? Dass ich nicht lache!«, höhnte der.
Der Verhöhnte aber ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. Auch nicht von seinem Großvater, der ihn auf sanftere Weise zu überzeugen versuchte, einem Einstieg ins Familienunternehmen doch eine faire Chance zu geben und die Tradition fortzuführen. »Dein Vater wird nicht ewig am Ruder stehen. Dann kommt deine Zeit.«
Er wollte aber nicht warten, bis seine Zeit käme. Schon früh übte er sich darin, Gefühle zu unterdrücken, weil er glaubte, das sei eine wichtige Voraussetzung für einen Job bei der Polizei. Zu seinem eigenen Stolz gelang ihm das wunderbar. Bestärkt bewarb er sich für die Ausbildung zum gehobenen Dienst in der Hauptstadt, die weit genug von seinem Elternhaus entfernt lag und obendrein der Ort sein musste, an dem die Arbeit am spannendsten war. Auf den Eignungstest bereitete er sich mit eiserner Disziplin vor.
Wenige Wochen später wedelte er seinem verdutzten Vater mit der Zulassung vorm Gesicht herum. »Lachst du jetzt immer noch?«
Es war der glücklichste Tag seines Lebens.
Den glücklichsten Tag seines Lebens aber hinter sich zu wähnen, wurde für ihn zur Qual. Vergeblich wartete er darauf, dass ein noch glücklicherer kam und den alten ablöste. Er wartete immer panischer, der Mensch zehrt schließlich von der Hoffnung auf mehr. Gern hätte er behauptet, der Tag seiner Hochzeit sei der glücklichste seines Lebens gewesen. Schließlich hob man gemeinhin diesen Tag auf ein Podest, was viel über das Nachfolgende aussagte: die Ehe also. In der konnte es demnach ja nur noch bergab gehen – was in seinem Fall auch zutraf. An seinem Hochzeitstag war er erfüllt von Liebe zu der Frau, deren Namen er sogar annahm. Freilich war das vor allem ein Seitenhieb, nein: ein Schwinger, gegen seinen Vater, dessen Familiennamen er nicht mehr tragen wollte und auch nach der Scheidung nicht zurücknahm. Doch der glücklichste Tag seines Lebens ? Nein, dieses Prädikat erreichte der Hochzeitstag nicht. Und auch nicht der Geburtstag seiner Tochter, deren Nabelschnur er durchschneiden durfte. Noch so ein Kandidat, noch so eine Enttäuschung, denn beide Tage und die vielen anderen, die das Potenzial besaßen, als glücklichster in seinem Leben zu gelten, hatten alle nur eines gemeinsam: den deprimierenden Gedanken, sich das noch eine Spur emotionaler vorgestellt zu haben.
All das kam ihm in den Sinn, während er den Hinterausgang des Wohnhauses anstarrte und Pistazien in sich hineinstopfte, bis auch seine zweite Großpackung verbraucht war und die Überbleibsel der vernichteten Kerne im Fußraum rechts neben ihm einen Hügel beträchtlichen Ausmaßes bildeten.
Drei Stunden später wartete Matthias Caspar noch immer vergebens, mittlerweile nicht nur allein auf die Zielperson, sondern auch auf seine Ablösung, die ihn ebenfalls hängen ließ. Er saß in seinem Wagen und kontrollierte alle sechzig Sekunden sein Handy, ohne eine Nachricht vom säumigen Kollegen zu finden. Seine rechte Hand steckte in seiner Hose und er wackelte hin und her, bis er es irgendwann nicht mehr aushielt. Er schnappte sich die leergetrunkene Wasserflasche neben dem Pistazienhügel und gab sein Bestes, nicht daneben zu pinkeln.
Hinterher fühlte sich Matthias Caspar zwar erleichtert, glaubte nun aber, das Autodach seines Autos müsse ihm jede Sekunde auf den Schädel fallen. Erneut, zum dritten Mal, sah er den Jogginghosenträger eine qualmen. Von der Zielperson fehlte nach wie vor jede Spur.
Es war ausgeschlossen, dass sie ihre Wohnung verlassen hatte, also saß sie wohl tatsächlich drin, lag womöglich sogar im Bett, ausnahmsweise wirklich krank. Der Chef des Elektrikers hatte Matthias Caspars Detektei beauftragt. Mehrfach hatte sich sein Arbeitnehmer krankgemeldet und war am dritten Tag wieder putzmunter in den Betrieb marschiert, gerade rechtzeitig also, um kein Attest wegen Arbeitsunfähigkeit abliefern zu müssen. Dann war dem Handwerksmeister auch noch zu Ohren gekommen, sein Mitarbeiter arbeite auf eigene Rechnung bei den Kunden, die sich nach einem Kostenvoranschlag nicht wieder gemeldet hatten. Ihn auf frischer Tat beim Blaumachen oder bei der Schwarzarbeit zu erwischen, im besten Fall bei beidem, so lautete die Aufgabe für Matthias Caspar und seine Mitstreiter.
Nun deutete vieles darauf hin, dass der Auftraggeber eine Fehlinvestition getätigt hatte.
Früher, als Leiter von Einsätzen zur Beweissicherung bei der Polizei, hatte er jedes Mittel des Gesetzes ausgeschöpft und war manchmal, wenn sich mit Gefahr im Verzug argumentieren ließ, auch einen winzigen Schritt weitergegangen, um einen Verdacht zu erhärten. Als Detektiv, so war seine Annahme gewesen, spielten diese rechtlichen Korsetts eine untergeordnete Rolle, gehörte es doch für einen Schnüffler zum guten Ton, sich im Schatten der Legalität zu bewegen.
Das Gegenteil aber war der Fall. Matthias Caspars Chef ließ keine Gelegenheit aus, seinen Untergebenen einzubläuen, Persönlichkeitsrechte der Zielpersonen ja zu beachten und bloß keine krummen Dinger mit GPS und dergleichen zu drehen. Der gute Ruf der Detektei stünde schließlich auf dem Spiel.
Ja wirklich, das Leben als Privatdetektiv hatte sich Matthias Caspar anders vorgestellt.
Um seinen Observationsbericht zu schreiben, fuhr er nach einer weiteren ereignislosen Stunde in die Detektei. Sie lag in einem vollverglasten Businesscenter in der Innenstadt. »Transparenz ist gut fürs Geschäft«, wurde der Chef nicht müde zu betonen, ein drahtiger Endfünfziger, den man selten lächeln sah und der noch seltener in diesem transparenten Büro anzutreffen war, weil er entweder selbst einem Fall nachging oder auf einen neuen Ultramarathon trainierte.
Wenigstens verfügte das Businesscenter über eine Tiefgarage. Das ersparte Matthias Caspar die Mühe, sich im Regen aus seinem Auto zu schälen. Er nahm den Aufzug in die siebte Etage, die komplett der Detektei vorbehalten war. Wie üblich an einem Samstagabend war sie die einzige, auf der Menschen arbeiteten, die keinem Reinigungsunternehmen angehörten. Oben angekommen bog er links ab und durchquerte einen Gang, an dessen Seiten nicht wenige der von schmalen Lichtkegeln erhellten Kojen besetzt waren. Die Kollegen überboten sich gegenseitig in der Geschwindigkeit des Tastaturhackens. Viele drängte es nach Hause, zu Partner und Kind. Oder zumindest weg von diesem Ort, an dem es bestialisch stank, weil irgendein Depp wieder Essen vom Asiaten um die Ecke eingeschmuggelt hatte.
Matthias Caspar kam nicht bis zu seinem Arbeitsplatz. Die Assistentin des Chefs hielt ihn auf.
»Matthias, warte mal bitte.«
Er drehte sich um. Überrascht. Erwartungsfroh. Sie war Ende zwanzig und überragte ihn um wenige Zentimeter. Das bedeutete, dass er, wenn er geradeaus schaute, praktisch immer genau auf die beiden winzigen Muttermale in ihrem Gesicht blickte, die er zu gern küssen wollte, eines unter ihrem linken Mundwinkel, das zweite rechts neben ihrem Nasenflügel. Die Schönheitsflecke verliehen ihr in seinen Augen einen besonderen Anreiz, aber er mochte eigentlich alles an ihr.
Er mochte es, wenn sie auf den Spitzen ihres schulterlangen Haares herumkaute, sobald sie glaubte, unbeobachtet zu sein – unbeobachtet! In einer Detektei!
Er mochte es, wenn sie beim Mittagsessen im Pausenraum den Mund verzog, weil sie wieder eine neue Diät ausprobierte, die sie schon am ersten Tag ankotzte. Sie hielt ihren Hintern für zu fett. Wenn sie von ihm davonlief und dieser Arsch in ihrer Jeans rhythmisch hin und her wogte, stellte er sich träumerisch vor, in ihn hineinzukneifen oder ihn sanft zu versohlen, ihr Einverständnis vorausgesetzt, versteht sich.
Er mochte sogar ihre schnippische Art.
»Was glotzt du denn so?«
»Du hast doch mich gerufen.«
»Ja, dein Vater hat angerufen. Du sollst dich melden, unverzüglich, egal zu welcher Uhrzeit.«
Sie hielt ihm einen Zettel hin.
Jetzt glotzte er wirklich. »Mein Vater? Bist du sicher?«
Sie verdrehte die Augen. Wedelte mit dem Zettel. »Du bist der Privatdetektiv, nicht ich. Finde es heraus.«
Und als sie davonlief, vergaß er völlig, ihr auf den Arsch
zu starren.
Gehe ich recht in der Annahme, dass du erraten hast, wer der Vater von Matthias Caspar ist?
Ich hätte dir natürlich von Anfang an erzählen können, dass er ein Liebenich ist, aber ich wollte, dass du selbst dahinterkommst. Wo bliebe sonst der Spaß? Und außerdem: Wenn sich ein Mosaik Steinchen für Steinchen zusammensetzt, erkennen wir nicht nur die Schönheit des Ganzen, sondern auch die der Einzelteile. Und dir Schönheit, ja Wahrheit zu zeigen, ist meine Verpflichtung.
Ich weiß, ich schulde dir eine Erklärung, wer ich bin und warum ich zu dir spreche. Ich sagte dir ja schon, dass ich dich durch diese Geschichte navigieren soll. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass du gut informiert und sicher an den Punkt kommst, an dem es für dich, für mich, für uns alle ernst wird.
Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du ein Teil dieser Geschichte bist. Du kannst also nicht auf die vierte Wand zählen, weil sie hinter dir liegt. Du bist aber nicht nur wichtig für diese Geschichte, sondern für unser aller Existenz, unser aller Wohlbefinden. Das macht meine Aufgabe so bedeutsam. Denn ich bin dein Diener.
Ja wirklich, ich schmiere dir keinen Honig ums Maul, ich sage die Wahrheit. Unsere Welt braucht dich.
Nun könntest du das natürlich für Blödsinn halten. Oder es könnte dich überfordern und den Wunsch in dir wecken, dich aus der Verantwortung zu stehlen, indem du dieses Buch zuklappst und mich zum Teufel jagst.
Aber lass dir gesagt sein: Es würde nichts ändern. Die einzige Konsequenz wäre, dass du in Ungewissheit verharren würdest.
Wirst du mir also weiter folgen? Glaubst du mir, dass ich dir wohlgesonnen bin?
Falls ja, hast du jetzt einen ersten Eindruck von unseren wichtigsten Figuren bekommen. Du weißt, dass Sebastian Vogt – oder Ludwig Mayer, wie er sich nennt – für Hermann Liebenich arbeitet und einen Hass auf ihn pflegt. Den Grund kennst du noch nicht, wirst ihn aber bald erfahren. Du weißt auch, dass Matthias Caspar und sein Vater nicht das beste Verhältnis zueinander haben.
Du weißt noch nicht, wie Paul Gram und Konstantin von Kornweg in all das hineinpassen. Dazu komme ich nun nach und nach. Der erste Dominostein ist bereits gekippt. Weitere werden folgen.
Du erinnerst dich: Mosaik! Schönheit! Wahrheit!
Wir haben es hier mit einer tragischen Geschichte zu tun, aber sie ist auch ein bisschen komisch und absurd.
Sie ist wie das Leben selbst.