Читать книгу Fettnäpfchenführer Island - Marc Herbrechter - Страница 12
Was ist diesmal schiefgelaufen?
ОглавлениеMax ist tatsächlich einem Streich der Kollegen aufgesessen. Das stark riechende Wasser steht in keiner Verbindung zu Tieren oder gar Keimen. Es ist ganz einfach Schwefel, der sich im heißen Wasser befindet. Dieses wird ungefiltert und unbehandelt direkt aus dem Erdboden nach oben befördert. Kommt es aus dem Wasserhahn, verflüchtigt sich der Schwefel rasch, und dadurch riecht es eben nach verfaulten Eiern.
Das ist nicht überall so: Viele moderne Hotels nutzen dieses heiße Wasser, um kaltes, aber klares Wasser zu erhitzen. In den meisten Häusern jedoch spart man sich diesen Schritt und nutzt das heiße Wasser so, wie es ist. Zum Duschen und auch zum Heizen. Das ist vollkommen ungefährlich, und man muss sich keinerlei Gedanken machen. Unbehandeltes heißes Wasser hat auch den Nebeneffekt, sich etwas seifig anzufühlen. Daher duschen viele Touristen etwas länger, bis sie bemerken, dass das Duschgel bereits komplett vom Körper abgewaschen ist.
Beim Kochen greift man jedoch auf das kalte Wasser zurück: Dieses ist behandelt, also vom Schwefel befreit. Das Wasser hat dann keinerlei Geruch und kann nicht nur zum Kochen verwendet, sondern auch direkt aus dem Hahn getrunken werden. Einfach kurze Zeit das kalte Wasser laufen lassen und dann sein Glas, die Trinkflasche oder den Wasserkocher füllen.
In Island findet man an jeder Tankstelle, in jedem Supermarkt und an jedem Kiosk abgefülltes Wasser. Leider meist in Plastikflaschen. Sie werden selten bis nie Isländer sehen, die dieses Wasser kaufen, und das ist auch gut so: Nicht nur bezahlt man dabei etwas, was es in Island mehr als ausreichend und auch kostenfrei gibt, durch die Plastikflaschen trägt man leider auch zur Umweltverschmutzung bei. In Island bekommen Sie in jedem Café, jedem Restaurant und eigentlich fast überall Wasser kostenfrei. Wer eine Trinkflasche dabei hat, kann diese an jedem Wasserhahn vollkommen bedenkenlos auffüllen. Das Wasser in Island gehört zu den besten der Welt, und dabei ist es egal, ob es aus dem Hahn, aus einem Fluss oder direkt vom Gletscher kommt.