Читать книгу Fettnäpfchenführer Island - Marc Herbrechter - Страница 13
Was können Sie besser machen?
ОглавлениеWenn Sie in Island duschen gehen und es anfängt zu riechen, machen Sie sich keine Sorgen. Sie können ganz normal duschen. Sie müssen nicht auf die Uhr schauen oder sich Sorgen um Ihre Gesundheit machen. Isländer duschen seit Jahrhunderten so und fahren ganz gut damit. Das Wasser in der Blauen Lagune ist nichts anderes als dieses heiße Wasser aus dem Duschkopf.
In Island macht es außerdem Sinn, sich eine wiederverwendbare Wasserflasche zu kaufen. Sie können diese überall auffüllen und das beste Wasser der Welt genießen. Es gibt wirklich keinen Grund, Wasser in Plastikflaschen zu kaufen, denn nicht nur in Hotels oder Restaurants bekommen Sie kostenlos frisches Wasser. Sie können ihre Flasche sogar in jedem beliebigen Gewässer in Island sorgenfrei befüllen.
ISLANDS GEOLOGIE
Island entstand vor etwa zwanzig Millionen Jahren – ein recht junges Alter im Vergleich zu den meisten anderen Ländern dieser Welt. Doch nicht nur das macht Island zu etwas Besonderem: Auch die Beschaffenheit der Insel und ihre Natur sind einzigartig und voller Besonderheiten.
Wenn Sie sich in einem isländischen Wald verlaufen sollten, riete Ihnen der Isländer dazu, sich einfach auf die Zehenspitzen zu stellen. Das kommt daher, dass es zum einen fast keine Wälder in Island gibt und dass zum anderen die wenigen Bäume, die sich dort befinden, nicht besonders hoch sind. Island war einmal voller Wälder, doch als die ersten Siedler kamen, nutzten sie das viele Holz zum Heizen und zum Bau von Häusern, Höfen und anderen Gebäuden. Ihnen war nicht bewusst, wie lange die Bäume, die sie dafür fällten, gebraucht hatten, um ihre Größe zu erreichen. Aufforstung ist seitdem ein wichtiges Thema in Island, denn der lose vulkanische Boden bekommt durch die Wurzeln mehr Festigkeit.
Während das Land teilweise aus Lavafeldern besteht und man an bestimmten Orten die vulkanische Hitze sogar mit bloßer Hand spüren kann, sind andere Orte in Island komplett mit Eis überzogen: Island ist die Heimat der größten Gletscher in Europa, und mehr als zehn Prozent der Fläche Islands ist von Gletschern überzogen. Die jökull (isländisch für Gletscher) finden sich dabei kurioserweise oft auf den Gipfeln von Vulkanen. Oben Eis, unten Feuer.
Der Vatnajökull, der größte Gletscher Islands, macht allein mehr als sieben Prozent der Fläche Islands aus und besteht aus mehr als 3.000 Kubikmetern Eis. Fast einen ganzen Kilometer dick ist die Eiskruste an manchen Stellen. Diese Zahlen können sich übrigens zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie das Buch lesen, verändert haben: Nirgends ist die globale Erderwärmung besser zu beobachten als in Island. Mit dem bloßen Auge kann man an der Gletscherlagune Jökulsárlón das Abschmelzen des Gletschers erkennen, vor allem weil der daraus entstandene See mittlerweile eine Größe angenommen hat, die vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar war.
Die Kombination aus Gletschern und Vulkanen ist nicht ungefährlich. Oft sind selbst kleine Vulkanausbrüche die Ursache für riesige Gletscherflüsse, die sich ihren Weg ins Tal suchen und dabei gewaltige Eis- und Gesteinsbrocken mit sich reißen. Vor allem an der Südküste besteht dadurch ständig die Gefahr von erheblichen Schäden an den Siedlungen und Straßen der Region.
Die Gletscher sind außerdem wie eine Zeitkapsel: Sie geben Wissenschaftlern Aufschluss über das historische Weltklima, über vergangene Vulkanausbrüche und vieles mehr. Vor einigen Jahren musste der Wasserfall Glymur, den man bis dahin für den höchsten des Landes gehalten hatte, sich hinter dem Wasserfall Morsárfoss anstellen. Dieser versteckt sich im Vatnajökull-Gletscher und wird mindestens dreißig Meter höher geschätzt als sein kleiner Bekannter im Westen. Die oberen Meter des Wasserfalls befinden sich immer noch unter einer Eiskappe.
Wo Island nicht mit Gletschern bedeckt ist, reihen sich im Grunde Lavafelder aneinander. Das größte befindet sich an der Südküste direkt hinter Vík und hört auf den Namen Eldhraun (raun ist isländisch für Lavafeld). Dieses über 550 Quadratkilometer große Feld ist überzogen mit grünem Moos und besonders im Sommer ein toller Anblick. Es gilt allerdings: ansehen, nicht anfassen. Das Moos benötigt Jahrzehnte, um zu wachsen. Jeder Fußabdruck stört die empfindlichen Pflanzen und kann für Jahre sichtbar bleiben. Gehen Sie also nicht auf eigene Faust los, sondern halten Sie sich an ausgewiesene Pfade oder suchen Sie sich einen Guide.