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Beton oder Unwissen in Stein gemeißelt?

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Wenn wir uns umsehen, dann erkennen wir, dass ein Großteil unserer erschaffenen künstlichen Welt aus drei Stoffgruppen besteht. Glas, Metall sowie Beton und Stein. Glas und Metall sind dabei im Konsum weniger kritisch, weil sie recht hochwertig recycelt werden können. Bei Steinen sieht es schlechter aus, weil sie mit jedem Vorgang kleiner werden und beschädigt werden, aber meistens sieht die Wiederverwend­barkeit besser aus, wie bei Beton oder Asphalt. Dieser kann nämlich nur noch zerkleinert werden und als wertarmer Füllstoff verwendet werden. Ein kostbarer Rohstoff kann daraus nicht mehr gewonnen werden, erst recht nicht, wenn es mit der aufwendigen Produktion von Zement verglichen wird. Umso wichtiger erscheint es, mit dieser Rohstoffgruppe besonnen umzugehen, denn mit jedem Fehler wird unnötig die Qualität unserer nutzbaren Rohstoffe unwiderruflich geschmälert.

Auch wenn in der heutigen Zeit ein besonderer Augenmerk unserem Konsum und der Gewinnung von Energie gilt sollten unsere Materialpotenziale nicht fahrlässig unbeachtet bleiben. Genauso, wie es erneuerbare und nicht erneuerbare Energien gibt, kann man auch zwischen erneuerbaren, wiedergewinnbaren und nicht erneuerbaren Rohstoffen unterscheiden. Wenn wir uns bewusst werden, wie bedeutend die Potenziale an erneuerbaren Energien sind und deren Nutzung ein rein finanziell lösbares technisches Problem ist, scheint das Problem der im Kreislauf geführten wiedergewinnbaren Rohstoffe gleichsam mit dem Energieproblem lösbar zu sein. Abgesehen von der Müll­problematik, den Giftstoffen, die in die Umwelt gelangen, bleibt der Umgang mit nicht regenerativen Rohstoffen ein wichtiger Punkt, damit wir mit den Potenzialen, die uns heute zur Verfügung stehen möglichst viel Nutzen generieren können.

Eine Unachtsamkeit oder Leichtfertigkeit heute kostet uns morgen Nutzen. Wenn wir mit Stein, Beton oder Asphalt hantieren und bauen, dann wählen wir diesen Wertstoff vor allem wegen seiner Beständigkeit und seiner bedeutenden Lebensdauer. Deshalb sollten wir achtgeben, dass wir indem was wir bauen nichts bauen, das die Generation nach uns als Monument unserer Verschwendungssucht empfindet, so wie die meisten Bauten aus den 60er und 70er Monumente für eine Zeit stehen, in denen der Energieverbrauch scheinbar gleichgültig war. Wir bauen, was wir sind.

Spiegelbild der Gesellschaft

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