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Verkehr oder Schikane?

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In vielen Gemeinden wird man dieser Tage mit einem Klimabündnis-Schild begrüßt und stellt sich die Frage, was, außer einem öffentlichen Bekenntnis, das Ganze zu bedeuten hat.

Sicherlich soll es darauf hinweisen, dass Umweltschutz in den Entscheidungen der Gemeinde großgeschrieben wird.

Erstaunlich dabei sind einige Kuriositäten, die einem schnell diese Illusion rauben können. Dabei ist keineswegs anzuzweifeln, dass vielerorts versucht wird, Energie einzusparen. Manchmal scheint dieses Gedankengut allerdings außenvor zu bleiben.

Einige Beispiele, die nun angeführt werden, betreffen den Verkehrssektor, in dem unterschiedliche Anforderungen aufein­ander stoßen. Grundsätzlich geht es dabei darum schnell, und so bequem wie möglich von A nach B kommen zu können. Für ein Individuum ist dies nicht sonderlich schwierig. Umso mehr aber, wenn viele auf unseren Straßen unterwegs sind. Dann müssen wir dafür sorgen, dass der Verkehr möglichst flüssig von statten geht, und die Sicherheit der Teilnehmer sowie der Unbeteiligten gewahrt bleibt. Dass der Verkehr für einen Hauptteil unseres Energiekonsums, und mehr noch für die Umweltbelastungen verantwortlich ist, sollte den meisten bewusst sein.

Aber was ist, wenn sich Interessen scheinbar entgegenstehen. Was ist, wenn Individualverkehr als Problem angesehen wird, und deshalb fließender Verkehr als unwichtig postuliert wird, wie es einige selbsternannte „umweltfreundlichen Politiker“ gern tun. Sollen dann mehr Staus dazu verleiten, weniger Auto zu fahren? Frei nach dem Motto: Wenn Autos länger im Stau stehen, werden weniger Autos benötigt, um die gleichen Umweltbelastungen hervorzurufen. Wollen wir Krieg auf den Straßen, damit man resignierend den Bus nimmt, um nicht am Steuer zu sitzen, wenn man mitten im Stau steckt? So scheint es zumindest von einigen Umweltpolitikern angedacht.

Ein anderer Konfliktbereich ist bei dem Thema Sicherheit zu finden, welche zweifellos durch die zunehmende Verkehrsdichte, aber auch durch eine scheinbar rücksichtslosere Fahrkultur bedroht wird.

Ein generelles Fahrverbot ist nicht realistisch, weil ein zu hoher gesellschaftlicher Nutzen davon abhängt. Das bedeutet folglich auch, dass ein gewisses Risiko für die Sicherheit in Kauf genommen werden muss. Aber natürlich auch, dass im Rahmen des Sinnvollen das Sicherheitsrisiko reduziert wird. Auf jeden Fall ist es aber legitim und auch notwendig, dafür Sorge zu tragen, dass die allgemeinen Regeln, die erstellt werden, um einen fließenden und sicheren Verkehr zu ermöglichen, eingehalten werden.

Spiegelbild der Gesellschaft

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