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„OSTUKRAINE: DUTZENDE SOLDATEN LAUFEN ZU SEPARATISTEN ÜBER.“

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Der Standard17.Apri 2014

Dann gehe ich ein wenig. Vielleicht verschwinden sie wieder.

Die Wellen schäumen, steigen hoch, prallen ans Ufer, kleine Steinchen und Muscheln rollen auf den Sand. Die schönsten Steine habe ich in Lesbos gesammelt. Diese Insel hatte mich gefangen genommen. Der Weg vom Hotel zu dem kleinen Ort Skala Eressos führte bei einem Fluss vorbei. An einer Stelle des Flusses tummelten sich Schildkröten im Wasser. Sie waren in unglaublicher Menge dort. Ich wäre damals am liebsten mit Georg für immer in Lesbos geblieben und habe ihm meine Gedanken mitgeteilt.

Es war unser erster Urlaub.

Er sagte, ich sei dumm. Ständig, wenn ich etwas anderes sagte oder wollte, als er, war ich dumm. Ich kann bis jetzt mein damaliges passives Verhalten Georg gegenüber nicht nachvollziehen.

Der Sand ist kalt und hart. Ich soll eigentlich laufen, nicht gehen. Nein, zum Laufen braucht man vier Pfoten. Wie alt war ich damals, ich glaube sechs, oder sieben? Ich spielte im Garten mit Teddy, einem kleinen weißen Spitz, den ich mit einer Schnur an einen Baum angebunden hatte, damit ich ungestört zu dem Bach, laufen konnte.

Der Bach war nicht weit von Tante Adeles Haus entfernt.

Um dorthin zu kommen, musste man über den schmalen Weg laufen, der als Trennung zwischen Kornfeldern und einer Kleewiese gedacht war. Man erzählte, es war notwendig, wegen der ewigen Reibereien mit dem benachbarten Bauern Franz, der die schöne Wiese am liebsten allein bewirtschaften würde. Er konnte sich nicht damit abfinden, dass die Wiese Tante Adele gehörte, und er konnte nichts daran ändern. So erzählte er allen, Tante Adeles Ziegen fressen die ganze Kleewiese auf.

Deshalb, rechtfertigte er sich, musste er diese Trennung zwischen den Feldern durchziehen lassen.

Es dauerte einige Tage, bis die „Grenze“ durchgezogen war. Tante Adele beobachtete ihn ruhig und gab sogar praktische Vorschläge, was den Bauer Franz nur erboste. Seine Kinder und ich kicherten, in Kukuruzfeldern versteckt.

Würde er aber erfahren, dass wir über den Weg gelaufen sind, um im Laufen auf seiner Kleewiese die Kleeblätter abzureißen, es war unser geliebtes Wettspiel, hätte er möglicherweise einen Stacheldrahtzaun errichtet.

Letzter Tag am Meer

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