Читать книгу Letzter Tag am Meer - Marcella Grell - Страница 6

„ORF-2 SCHAUPLATZ GERICHT“

Оглавление

Ich war schon in der Nähe des Baches, als mir ein großer Hund entgegen stürzte. Einige Leute liefen hinterher, und bevor er mich attackieren konnte, griff ihn mein Teddy, der sich losgerissen hatte, an.

Der Kampf war kurz. Der kleine Hund bezahlte seine Treue mit dem Leben. Der fremde Hund war tollwütig, und die Leute mussten auch meinen Teddy töten. Mein Schmerz war unbeschreiblich, und die Trauer lang. Ich hatte auch nie wieder einen Hund gehabt.

Gestern hat eine Urlauberin einen herrenlosen Hund, den sie täglich am Strand gefüttert hatte, „adoptiert“. Auf Hochglanz geputzt, an einer Leine und mit Beißkorb, wartete er mit seiner Herrin auf den Bus zum Flughafen. Er zitterte stark und blickte traurig zum Strand, zu seiner verlorenen Freiheit.

Vielleicht hatte der herrenlose Hund seine Freiheit aufgegeben aus Liebe zu seiner neuen Besitzerin? Aus Liebe gibt man vieles auf.

Hatte ich Georg wirklich geliebt? Ja, ich habe ihn geliebt, es war meine erste und einseitige Liebe. Es dauerte nicht lange, und meine Liebe ist ihm lästig geworden. „Himmel mich nicht ständig an! Und heule nicht gleich, wenn ich dir widerspreche. Das nervt! Genau genommen, hatte ihn nur bei mir alles genervt.

Ich war zu ungeschickt, zu jung, um seine Zuneigung zu bewahren, oder wenigstens ihm zu widersprechen. Ich habe die Wolken der steigenden Gefahr heraufziehen gesehen und habe nicht versucht, sie aufzuhalten.

GEWITTER ZIEHT AUF

Zickzackblitze schleudern über den See. Schäumende Wellen rollen wütend zum Ufer. Jemand springt hinein.

„NEIN!

Das Echo erreichte die Berge.

KATJA war vierzehn.

Ein Mädchen aus dem Osten, dessen Eltern Hilfe von ihr erwarteten. Sie hatten Katjas zarten Körper einem alten Mann aus dem Westen verkauft.

Letzter Tag am Meer

Подняться наверх