Читать книгу Der Jungbrunnen-Effekt - Margit Fensl, P.A. Straubinger - Страница 12
Woher beziehen wir unsere Energie?
ОглавлениеDie menschliche Energiebilanz weist, wie erwähnt, Abweichungen von den Vorhersagen der Kalorientabellen in beide Richtungen auf. Die Frage, was mit der überschüssigen Energie bei schlechten „Futterverwertern“ passiert, ist weitaus leichter zu beantworten, als die Frage, woher sie bei den sogenannten „Fastenwundern“ kommt.
Über den Darm können wir Nährstoffe ausscheiden, die der Körper nicht als Energie aufgenommen hat. Nicht nur die Gene sind verantwortlich dafür, ob eine Person Nährstoffe auf- und dabei zunimmt oder diese ausscheidet und schlank bleibt – auch die Bakterien in unserem Darm spielen hier eine entscheidende Rolle. Erst in den letzten Jahrzehnten gibt es in der Wissenschaft ein Bewusstsein für die enorme Bedeutung der Darmflora für die menschliche Energiebilanz. Billionen von Bakterien, die unseren Darm bevölkern, beeinflussen nicht nur unser Immunsystem und unser psychisches Wohlbefinden, sondern auch unseren Stoffwechsel. Bestimmte Bakterienstämme erfüllen ganz entscheidende Aufgaben, wenn es darum geht, Bestandteile der Nahrung in verwertbare Substrate zu verwandeln. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Übergewicht und bestimmten Bakterienarten gibt. Im Mäuseversuch gelang der Nachweis, dass eine Kotverpflanzung von einem Mäusedarm zum anderen aus schlanken Mäusen übergewichtige Mäuse machte, weil die zur Verfügung gestellte Nahrung durch die entsprechenden Bakterienstämme intensiver verwertet wurde.
Was aber passiert, wenn im Darm keine Nahrung zu verwerten ist? Denken wir an die Studien von Paul Webb (siehe Seite 19): Hier zeigte sich, dass die kalorisch nicht erklärbaren Energiemengen gerade dann anstiegen, wenn die Versuchspersonen fasteten. Für die Vertreter des medizinischen Qigong ist das leicht erklärbar, da man dort davon ausgeht, dass die Lebensenergie, das Qi, nicht ausschließlich durch die physische Nahrung bzw. den Atem aufgenommen wird, sondern auch direkt, etwa über die Haut.