Читать книгу Praxishandbuch Frauenkräuter - eBook - Margret Madejsky - Страница 8

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Hormonartig wirkende Frauenkräuter und Pflanzeninhaltsstoffe

StammpflanzeHormonartige Wirkstoffe und Anwendungsgebiete
Alant (Inula helenium)Die Wurzel enthält Phytosterole (Beta-Sitosterol) mit schwach antiöstrogener und immunmodulierender Wirkung und wird daher auch zur Brustkrebsprophylaxe empfohlen.
Alfalfa (Medicago sativa)Cumestane machen Alfalfa zur östrogenartigen Nahrungspflanze, die sich zum Auffüllen der Fettdepots eignet.
Anis (Pimpinella anisum)Anethol im ätherischen Öl verfügt über östrogenartige Kräfte und ist daher bei hormonabhängigen Tumoren eher kontraindiziert.
Basilikum (Ocimum basilicum)Die aphrodisierende und stimmungsaufhellende Wirkung geht auf östrogenartige Bestandteile des ätherischen Öls zurück.
Besenginster (Cytisus scoparius)Das Kraut enthält östrogenartige Isoflavone wie Genistein. Extrakte empfehlen sich bei Herzrhythmusstörungen in den Wechseljahren.
Blasentang (Fucus vesiculosus)Enthält bis zu 0,2 Prozent Jod. Aktiviert Schilddrüse und Stoffwechsel. Empfiehlt sich bei Schilddrüsenunterfunktion – nicht bei Hashimoto!
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)Hormonartige Stoffe in den Samen (Isoflavonoide: Formononetin und Daidzein; Steroidsaponine: Diosgenin) dienen als Ausgangssubstanz zur Synthetisierung von Cortison, Östrogen, Progesteron und Testosteron. Wurde in der ägyptischen Antike zur Geburtseinleitung und zur Anregung der Milchbildung gebraucht.
Brennnessel (Urtica dioica)Die Wurzel enthält antiandrogene Stoffe (Beta-Sitosterol und das Lignan Neo-Olivil). Hemmt das Wachstum bei Prostataadenom.
Efeu (Hedera helix)Die Asche enthält Jod. Regt Schilddrüse und Stoffwechsel an und gilt als »pflanzliches Thyroxin«. Nicht geeignet bei Hashimoto!
Eisenkraut (Verbena officinalis)Das Kraut enthält Kaffeesäurederivate, welche die Ausschüttung von LH (luteisierendes Hormon) steigern und den Eisprung auslösen. Verbenalin wirkt wehenerregend (oxytozinähnlich). Weitere hormonartige Effekte: reguliert die Schilddrüsenfunktion (antithyreotrop), regt die Milchbildung an und hemmt die Beta-hCG-Sekretion der Plazenta.
Erzengelwurz (Angelica archangelica)»Ginseng der Frauen«. Enthält hormonartige Sitosterole und zeigt estradiolähnliche Effekte auf die Gebärmutterschleimhaut, regt die Eierstockfunktion an und begünstigt den Eisprung.
Färberginster (Genista tinctoria)Enthält östrogenartige Isoflavone (Genistein und Genestin). Empfohlen zur Vorbeugung von Osteoporose in der Menopause.
Fenchel (Foeniculum vulgare)Extrakte und das ätherische Öl zeigen östrogene Effekte. Daher zur Geburtserleichterung, bei Regelkrämpfen und Wechseljahresbeschwerden verwendet. Nicht bei östrogenabhängigen Tumoren.
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)Die das Gelbkörperhormon regulierende Wirkung konnte noch keinem Einzelwirkstoff zugeordnet werden. Anwendungsgebiete sind Neigung zu Fehlgeburten, PMS, Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit infolge Gelbkörperschwäche, Östrogendominanz (Myome, Zysten).
Ginseng (Panax ginseng)Adaptogen und Sexualtonikum mit östrogenähnlichen Ginsenoiden. Steigert die Noradrenalin-, Dopamin- und Serotonin-Konzentration im Gehirn. Indiziert bei Nebennierenschwäche, Stress und Burnout.
Granatapfel (Punica granatum)Im Samen findet sich Östron (ein schwaches Östrogen). Hilfreich bei Östrogenmangel und Scheidentrockenheit in der Menopause.
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)Der blutzuckerregulierende Effekt der Blätter wird unter anderem auf den Chromgehalt zurückgeführt. Gilt als »pflanzliches Insulin«.
Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)Enthält ein Peptid mit oxytozinähnlicher Wirkung. Gebräuchlich als Uterustonikum und Blutstiller (Hämostyptikum bei atonischen Geburtsblutungen) sowie zur Anregung des Wochenflusses.
Holunder (Sambucus nigra)Die Blüten enthalten hormonartige Phytosterole. Die Urtinktur wird bei Unfruchtbarkeit und in den Wechseljahren empfohlen.
Hopfen (Humulus lupulus)Phyto-SERM. Hopfenzapfen enthalten u. a. östrogenähnliches 8-Prenylnaringenin. Eignet sich zur Fruchtbarkeitssteigerung (Aufbau der Gebärmutterschleimhaut) und bei Wechseljahresbeschwerden, aromatherapeutisch zur Brustvergrößerung.
Kudzu (Pueraria mirifica)Enthält östrogenartige Isoflavonoide und Deoxymiroestrol. Thailändisches Verjüngungsmittel. Soll Fruchtbarkeit und Libido erhalten, das Klimakterium verzögern und die Brüste vergrößern.
Kürbis (Cucurbita pepo)Die Steroide (Delta-7-Sterole) in den Samen sind männlichen Geschlechtshormonen ähnlich. Die »Herkulessamen« erhalten die Potenz, blockieren Testosteronrezeptoren und senken PSA (prostataspezifisches Antigen), daher angezeigt bei Prostataadenom.
Lein (Linum usitatissimum)Die Samen enthalten antiöstrogene Lignane und hormonartige Sterole (Beta-Sitosterol, Stigmasterol). Leinöl wirkt ausgleichend auf den Östrogenspiegel und beugt östrogenabhängigen Tumoren vor.
Liebstöckel (Levisticum officinale)Enthält Pheromone (hormonartige Duftstoffe) und östrogenähnliche Phytosterole wie Beta-Sitosterol. Extrakte verwendet man zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, als Aphrodisiakum und menstruationsförderndes Mittel.
Mais (Zea mays)Die Griffel oder Maisbarthaare enthalten antiöstrogene und antidiabetische Substanzen (Stigmasterol). Volksmedizinisch als Abnehmdroge und Aphrodisiakum für Frauen gebräuchlich.
Mariendistel (Silybum marianum)Kraut und Samen enthalten kleine Mengen östrogenartiger Sterole (Stigmasterol). »Frauendistel« gilt u. a. als menstruationsfördernd.
Meerträubel (Ephedra spp.)Das adrenalinartige Alkaloid Ephedrin erweitert die Bronchien bei Asthma und gilt als Sexualtonikum für Frauen.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)Die dopaminartigen und prolaktinsenkenden Effekte sollen von Diterpenen (z. B. Rotundifuran) und Iridoidglykosiden wie Agnusid ausgehen. Greift an der Hypophyse an und verbessert die Östrogen-Gestagen-Relation (progesteronartig). Gebräuchlich bei PMS, Mastodynie (Brustschmerzen), Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit bei Hyperprolaktinämie und Gelbkörperschwäche.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea)Das ätherische Öl enthält östrogenartiges Sclareol und wirkt aphrodisierend. Kontraindiziert bei östrogenabhängigen Tumoren.
Rhapontikrhabarber (Rheum rhaponticum)Die Wurzel enthält östrogenartiges Rhaponticin. Lindert Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Scheidentrockenheit. Gleicht Östrogenmangel aus, ohne die Östrogene zu erhöhen!
Roggen (Secale cereale)Das Vollkornmehl enthält östrogenähnliche Lignane (Matairesinol, Secoisolariciresinol), daher auch »Brot für die Frau« genannt.
Rosenwurz (Rhodiola rosea)Adaptogen. Enthält verschiedene hormonartige Wirkstoffe (Salidrosid, Rosavine und Beta-Sitosterol). Beeinflusst den morgendlichen Cortisolanstieg positiv. Daher bei stressbedingten Schlafstörungen und als Nebennierenstärkung bei Burnout.
Rotklee (Trifolium pratense)Enthält mehrere Phytoöstrogene: Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A. Die schwach östrogenartige Wirkung ist bei Scheidentrockenheit in den Wechseljahren hilfreich.
Sägepalme (Serenoa repens)In den Früchten finden sich hormonartige Stoffe (Beta-Sitosterol, Stigmasterol). Anthranilsäureester zeigen antiandrogene Effekte und wirken tumorwachstumshemmend bei Prostataadenom.
Salbei (Salvia officinalis)Das Kraut enthält östrogenähnliches Salviol und Beta-Sitosterol. Gebräuchlich zum Erleichtern des Abstillens sowie zur Behandlung der verstärkten Schweißneigung in den Wechseljahren. Ursolsäure im Kraut wirkt nachweislich hemmend auf die Metastasenbildung.
Salomonssiegel (Polygonatum odoratum)Das Rhizom enthält Steroidsaponine (Diosgenin) und wird wegen seiner hormonartigen Wirkung bei Vorhautverengung wie auch zur Dehnungsmassage bei verengtem Scheideneingang gebraucht.
Schwarzkümmel (Nigella sativa)Die Samen enthalten Beta-Sitosterol und Alpha-Hederin mit schwach antiöstrogener und tumorwachstumshemmender Wirkung. Das Öl eignet sich unter anderem zur Brustkrebsprophylaxe.
Silberkerze (Cimicifuga racemosa)Phyto-SERM. Östrogenartige Effekte werden durch Triterpenglykoside wie Actein und Cimicifugosid vermittelt. Senkt LH (luteinisierendes Hormon), wirkt dopaminerg und blockiert die Serotonin-Wiederaufnahme. Lindert psychische und körperliche Beschwerden in den Wechseljahren wie Hitzewallungen, Schweiß, Schlafstörungen usw.
Soja (Glycine max)Phyto-SERM. Enthält verschiedene östrogenähnliche Wirkstoffe: Isoflavone wie Daidzein, Genistein, Formononetin und Cumestrol, Sterole wie Beta-Sitosterol und Stigmasterol sowie Lignane. Bei leichten Wechseljahresbeschwerden, zur Osteoporose- wie auch zur Tumorprophylaxe empfohlen. Hoch dosierte isolierte Soja-Isoflavone sind bei östrogenabhängigen Tumoren kontraindiziert.
Steinsame (Lithospermum officinale)Das Kraut enthält antigonadotrope Lithospermsäure. Langfristig angewendet, unterdrückt es den Eisprung und die Menstruation und wurde daher von Indianerfrauen als Verhütungsmittel gebraucht.
Süßholz (Glycyrrhiza glabra)Die Wurzel enthält östrogenartige Isoflavone (Formononetin) und Glycyrrhizinsäure (verzögert den Cortisol-Abbau). Bei Entzündungen, Unfruchtbarkeit und Wechseljahresbeschwerden indiziert.
Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)Inhaltsstoffe der Wurzel (z. B. Beta-Sitosterol) interagieren mit Östrogen-, Progesteron-, Glucocorticoid- und Androgenrezeptoren, was die Anwendung als Adaptogen bei Stress und Burnout erklärt.
Tigerlilie (Lilium tigrinum)Gerhard Madaus fand in den Brutknospen hormonartige Steroidsaponine. Wirkt progesteronähnlich bei Mastodynie (Brustschmerzen).
Walnuss (Juglans regia)Die Blätter sollen einen progesteronähnlichen Wirkstoff enthalten und werden auch bei Wechseljahresbeschwerden genutzt.
Wolfstrapp (Lycopus europaeus)Das Kraut enthält antithyreotrope Lithospermsäure. Extrakte lindern Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion ähnlich wie Betablocker.
Yamswurzel (Dioscorea villosa)Yams lieferte die Ausgangssubstanz für die Antibabypille. Aus dem Steroidsaponin Diosgenin lässt sich Progesteron synthetisieren. Heute bei hormoneller Dysbalance im Klimakterium verwendet.
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