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Vorwort

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Es ist nun bald ein Vierteljahrhundert her, dass mir einmal ein Freund in einem Gespräch gesagt hat: »Wenn du wirklich ein Buch schreiben willst, dann musst du ein Feuer in dir fühlen, das dich nachts aus dem Bett treibt, um zu schreiben; ein Feuer, das dir keine Ruhe mehr lässt …«

Zwar habe ich schon mit Leidenschaft Bücher geschrieben, aber ein solches Feuer, wie ich es dieses Mal fühlte, kannte ich bislang noch nicht. Genau genommen spüre ich dieses Seelenfeuer, das mich zahllose Stunden an den Schreibtisch gebannt hat, seit der Geburt unseres Sohnes im Mai 2006. Denn dank meiner rund zwanzigjährigen Erfahrung im Umgang mit Heilpflanzen und Naturarzneien für Frauen konnte ich eine unbelastete Schwangerschaft und Hausgeburt erleben. Dank der Erfahrungen mit Frauenkräutern konnte ich mich während der Schwangerschaft selbst behandeln, die Geburt optimal vorbereiten und den Geburtsablauf günstig beeinflussen. Ohne Heilpflanzen hätte ich während der Schwangerschaft Medikamente nehmen müssen, die dem kindlichen Organismus geschadet hätten. Auch hätten wir die Hausgeburt wegen Wehenschwäche abbrechen müssen, und sicher wäre ein Dammschnitt oder ein Kaiserschnitt nötig geworden. Doch so wurde diese Geburt für mich eine Einweihung in das weibliche Urmysterium des Lebenschenkens.

Aus der unendlichen Dankbarkeit, die mich über dieses wichtigste Ereignis in meinem Frauenleben erfüllt, entflammte ebenjenes Seelenfeuer, das mich in den letzten Monaten angetrieben hat, alles, was ich über Frauenkräuter weiß, nochmals zu sichten, zu sortieren, erneut nachzuschlagen, schließlich alles niederzuschreiben und immer wieder zu überarbeiten. Es fühlte sich wie ein höherer Auftrag an, der keinen Aufschub duldete.

Mit dem »Lexikon der Frauenkräuter« möchte ich meine Erfahrungen nun allen zur Verfügung stellen, die an Frauengesundheit interessiert sind. Durch die Verbreitung von fundiertem Pflanzenwissen soll die Frauenheilkunde und Geburtshilfe neue Impulse bekommen. Sowohl Therapeutinnen als auch betroffene Frauen sollen in diesem Nachschlagewerk Antworten auf ihre Gesundheitsfragen erhalten.

Wenn ich heute all meine Erfahrungen in einem Satz zusammenfassen müsste, dann könnte ich nur sagen: Grün ist die Hoffnung. Denn mit Heilpflanzen lässt sich scheinbar Unglaubliches bewegen. Insbesondere in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann die Phytotherapie zahlreiche Lücken schließen. Die meist seit Jahrhunderten erprobten Frauenkräuter bergen geradezu ungeahnte Kräfte in sich. Mit ihnen lassen sich Blutungen anregen oder stillen, Entzündungen und Schmerzen lindern, Zyklusstörungen und hormonelle Schwankungen regulieren, Wehen hemmen oder anregen … Die meisten Antibiotikagaben lassen sich durch Heilpflanzen ersetzen, ebenso kann man in vielen Fällen Hormonpräparate sowie Schmerzmittel umgehen, sofern man die Pflanzenkräfte richtig einsetzt. Nicht zuletzt wird bei sachkundiger Anwendung von Frauenkräutern sogar so manche Operation unnötig, insbesondere bei »schlechtem« Pap-Test, bei Myomen oder Zysten; und auch Kaiserschnitten kann man vorbeugen.

Obwohl die Pflanzenforschung heute recht weit vorgedrungen ist und oftmals die empirisch gewonnenen Erkenntnisse der Hebammen und Kräuterweiber des Mittelalters bestätigen konnte, haben es bislang nur eine Handvoll Arzneipflanzen in die Frauenarzt- und Hebammenpraxen geschafft. Dabei stammen die stärksten Medikamente der Schulmedizin ursprünglich aus dem Pflanzenreich, zum Beispiel enthält die Silberweidenrinde Salicin, eine Vorstufe von Aspirin, die schmerzstillenden Opiate der Krebstherapie leiten sich vom Schlafmohn ab, und die ersten Hormonpräparate wurden einst aus der Yamswurzel synthetisiert – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Macht der Pflanzen ist groß, und die Möglichkeiten, die sich durch die Naturheilkunde eröffnen, sind noch lange nicht ausgeschöpft. Auch verlangen immer mehr Frauen nach sanften Alternativen aus der Natur.

Nie zuvor hat sich beispielsweise die natürlichste Sache der Welt, das »Kinderkriegen«, weiter von der Natur entfernt, als es heute der Fall ist. Sofern eine Schwangere bereits Fehlgeburten hatte, wird sie inzwischen routinemäßig mit einem halben Dutzend Arzneien versorgt, darunter Jodid, Folsäure, Magnesium, Gelbkörperhormone, Heparin und ASS. Dabei könnten die vorgenannten Arzneistoffe in vielen Fällen durch Frauenkräuter und Naturheilmittel ersetzt werden. Denn gegen fast jedes Frauenleiden sind Kräuter gewachsen – nur gegen das Schicksal kann und will die Natur nicht ankommen.

Nun wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen und hoffe, dass Sie hier zu allen Frauenangelegenheiten fündig werden.

Möge Mutter Natur Ihnen wohlwollend beistehen!

Margret Madejsky,

zur Sommersonnenwende 2008

Lexikon der Frauenkräuter

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