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10. Februar, 19.50 Uhr

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Anscheinend hat Gott meine Gebete erhört. Die Nacht war zwar sehr turbulent, Sara weinte etwa alle 2 Stunden … Doch nachdem ich Benni für 7.45 Uhr abfahrbereit gemacht habe, wird es ruhig. Er ist ganz stolz darauf, dass er allein mit Omi und Opi wegfahren darf. Fritz ist weniger begeistert, er ist sauer, dass er immer noch krank ist. Doch ich verspreche ihm, einmal einen ganzen Tag mit ihm allein in Wien zu verbringen, was er schließlich akzeptiert. Ich bin ehrlich erleichtert, als Benni weg ist. Das klingt jetzt arg, aber ich finde es weniger anstrengend mit drei kranken Kindern als mit zwei kranken und einem gesunden. Besonders wenn das gesunde ein solches Energiebündel ist! Ich bin gestern kaum zum Verschnaufen gekommen! Denn kaum waren die beiden Kranken versorgt und schliefen, kam Benni daher und forderte Extra-Kuschel- und Lesezeit …

Wir machen uns also zu dritt einen gemütlichen Tag. Sara ist morgens ganz gut gelaunt und bleibt eine Weile bei Fritz im Laufstall – frei herumlaufen lasse ich sie nur unter meiner Aufsicht, denn sonst brauche ich Stunden, um das Kinderzimmer wieder aufzuräumen. Eine Viertelstunde nehme ich mir Zeit, um in Ruhe zu frühstücken und die Morgenstimmung auf mich wirken zu lassen: unser winterlich-frostiger Garten, der von der Morgensonne in goldenes Licht getaucht wird. Wie friedlich alles ist, fast besinnlich ruhig. Ich merke, wie ich dabei Kraft tanke für den restlichen Tag.

Eines finde ich schon sehr interessant: Obwohl ich mit den beiden kranken Kindern auch den ganzen Tag auf Trab bin, läuft alles sehr harmonisch ab. Es gibt kein Geschrei, keinen Streit, keinen Trotz. Sara ist manchmal quengelig und will am Vormittag partout nicht einschlafen, aber ich lasse sie ein wenig raunzen. Fritz schläft untertags auch nicht wirklich, doch ich verhandle mit ihm, dass er wenigstens ein wenig ruht. So kann auch ich mich zwischendrin mal hinlegen und ein wenig dösen. Dann spielen wir Kartenspiele, machen Scherze mit Sara, lassen sie im Zimmer herumwackeln – denn wegen des Fiebers ist ihr etwas schwindlig. Fritz lese ich eine Geschichte vor, bei der mir einige Lesefehler unterlaufen – was er natürlich urkomisch findet. Ich lasse zum Beispiel den Held der Geschichte unabsichtlich statt aus dem Schlafsack aus dem Rucksack kriechen. Meine Müdigkeit trägt also auch noch zur allgemeinen Erheiterung bei!

Zu Mittag koche ich Fritz auf seinen Wunsch Schinkennudeln, auf die er sich schon tagelang freut. Sara isst auch brav und sehr selbständig und es ist amüsant, ihr bei ihrem Gestochere zuzusehen. Den Umständen entsprechend geht es uns also sehr gut. Das schreibe ich übrigens auch Georg per SMS, damit er seinen Tag auch so richtig genießen kann mit gutem Gefühl, dass zuhause alles passt. Obwohl ich denke, dass er das sowieso tut – ihn plagt ja glücklicherweise nicht dauernd dieses abartige schlechte Gewissen!

Am Nachmittag tätigen wir ein paar Anrufe. Wir fragen bei Omi nach, wie es ihnen geht und plaudern kurz mit Benni. Sie sind gerade im Tierpark bei den Affen – Bennis Lieblingstieren. Danach rufen wir noch die andere Oma, also meine Mutter, an, um uns für Fritzis Geburtstagsgeschenk zu bedanken und ein paar Neuigkeiten auszutauschen.

Dann ist es auch schon wieder Zeit zum Abendessen. Ich hänge noch schnell eine Ladung Wäsche auf, gehe mit Fritzi duschen, versorge die beiden, lege Sara schlafen, die unbedingt noch ein wenig herumbalgen will, und erzähle Fritz eine Gute-Nacht-Geschichte.

Damit ist mein Arbeitstag beendet und ich habe Feierabend. Mein heutiger Bibelvers (Kolosser 3,15) lautet: »Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, als Gemeinde Jesu in diesem Frieden ein Leib zu sein. Dankt Gott dafür!«

Ja, dankbar bin ich heute wirklich von ganzem Herzen. Trotz nicht perfekter äußerer Umstände hab ich diesen Frieden heute verspürt und den Tag wirklich genossen. Das schenkt mir Mut, auch in Zukunft solchen Situationen mit weniger Angst und mehr Zuversicht entgegenzusehen.

Kinder, Kirche, Kuchenkrümel

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