Читать книгу Gargoyles - Maria Spotlight Bennet - Страница 5

Ash

Оглавление

Das Licht der Neonröhren durchflutete das Badezimmer und verlieh dem Raum eine sterile Atmosphäre. Warme Wassertropfen prasselten auf Ashs Körper nieder. Die einzige Gelegenheit Wasser in einem normalen Niederschlag zu spüren, war tatsächlich unter der Dusche. Ash wollte nur noch vergessen, aber sein schmerzender Rücken ließ das nicht zu. Er öffnete die Türen der Dusche, der heiße Dampf entwich und heftete sich sofort an den Badezimmerspiegel. Mit seiner rechten Hand wischte er über die gläserne Oberfläche und machte so sein Spiegelbild wieder sichtbar. Sein Gesicht war vom Kampf gezeichnet. Allerdings begannen die Wunden bereits zu heilen. Dennoch sah er wie nach einem Boxkampf aus und genauso elend fühlte er sich auch. Wie lange ging schon dieses Katz-und Mausspiel zwischen ihm und Derek, dem Wächter des gegnerischen Klans der Gargoyles? Diese Frage konnte er nicht beantworten, denn er und Derek hatten sich schon so oft bis aufs Blut bekämpft, dass er es nicht mehr zählen konnte. Ash befreite seine Flügel auf dem Rücken. Das Bad war sehr geräumig, andernfalls hätte er mit seinen mächtigen Schwingen viele Dinge umgestoßen. Sein linker Flügel wies an der Oberkante eine tiefe Verletzung auf. Es würde noch ein bis zwei Tage dauern, bis die Verwundung vollständig kuriert wäre. Ash betrachtete seine Flügel und sich selbst im Spiegel. Er stand nackt davor und wirkte wie ein von Gott gesandter Engel. Nur dass seine Schwingen keineswegs denen eines göttlichen Wesens glichen, wohl eher denen eines Dämons. Sie waren ledern, an ihren oberen Spitzen ragten gebogene Knochen wie die Hörner eines Teufels heraus. Ash konnte sich über sein Aussehen eigentlich nicht beklagen, denn er war ein bildschöner Mann. Sein Körper hatte die Perfektion erreicht, indem er prächtige Muskeln aufwies, gekrönt von einer nahezu makellosen Haut. Die vielen Wunden, die er sich schon zugezogen hatte, sei es im Kampf oder während des Trainings gewesen, hatten keine Narben hinterlassen. Eine beschleunigte und exzellente Heilungskraft wohnte den Gargoyles inne. Allerdings gab es kein Heilmittel gegen gebrochene Herzen oder einen zertrümmerten Schädel. Nach seinem Aussehen hätte sich so manch einer die Finger geleckt. Viele seines Volkes bewunderten ihn, das weibliche Geschlecht innerhalb seiner Reihen vergötterte ihn und seinen Körper. Aber die Flügel ruinierten in seinen Augen immer wieder das Gesamtbild. Es war, als hätte ein Künstler, dem bereits ein perfektes Bild gelungen war, es durch einen bestimmten Farbverlauf zerrüttet. Schuld daran war der Fluch, der dem Volke der Gargoyles auferlegt worden war. Ashs Blick wanderte auf die Uhr. Verdammt, schon so spät, dachte er. Geschwind zog er seine Flügel wieder ein, schlüpfte in neue Kleidung, und machte sich auf den Weg, dem Rat von seinem nächtlichen Streifzug zu berichten.

Gargoyles

Подняться наверх