Читать книгу Die Kichererbsen und die Entführer - Marianne Christmann Fuhr - Страница 12
ОглавлениеKapitel 9
Fünf Minuten nach zehn betrat Tina die Auffahrt der Reuters und ging den Weg entlang zum Haus. Sie sah das Auto, das direkt vor der Haustür stand, dachte sich aber nichts weiter dabei. Sicher hatte Frau Reuter ihren Wagen hier abgestellt. Sie wandte sich wieder der Haustür zu. Dort betätigte sie den Klopfer. Nichts geschah. Tina klopfte noch einmal. Wieder nichts. Vielleicht war Sara hinten im Garten? Tina wusste, wo der Zweitschlüssel lag. Sara hatte es ihnen einmal gesagt, unter der Bedingung, es niemandem weiterzusagen. Tina bückte sich und schob einen der Blumentöpfe, die an der Seite standen, ein Stück nach hinten, nahm den Schlüssel und öffnete die Tür. Dann legte sie den Schlüssel wieder zurück. Sie betrat den Flur, aber es war niemand da. Sie sah in die Küche und entdeckte den Zettel mit Saras Nachricht. Aha. Also Sara war noch kurz zur Post und würde gleich zurück sein. Und die anderen waren anscheinend noch nicht da. Das machte nichts. Tina nahm sich ein Sandwich, biss hinein und ging ins Wohnzimmer, um von dort durch die Glastür auf die Terrasse und zum Pool zu gehen. Sie wollte dort auf ihre Freundinnen warten. Sie öffnete die Terrassentür und wollte gerade einen Schritt nach draußen machen, als sie von hinten gepackt und ihr etwas Ekliges aufs Gesicht gedrückt wurde. Sie wehrte sich mit aller Kraft, aber dann wurde alles schwarz um sie herum und sie verlor das Bewusstsein. Das Sandwich fiel ihr aus der Hand und landete auf dem Boden.
"So, das hätten wir", meinte Anton, "nun lass uns abhauen. Du bringst die Kleine zum Auto."
Hubs hob Tina hoch, schulterte sie und trug sie schnell hinaus. Inzwischen zog Anton einen Zettel aus der Tasche und legte ihn gut sichtbar auf den Wohnzimmertisch. Dann verließ er das
Zimmer und folgte Hubs nach draußen. Der hatte Tina inzwischen auf den Rücksitz gelegt und eine Decke über sie gebreitet. Hubs startete den Motor und das Auto rollte die Einfahrt hinunter,
bog dann nach links auf die Straße ein.
Als es ein paar Meter gefahren war, kam von der anderen Seite Sara um die Ecke und steuerte auf ihr Elternhaus zu.
"Hallo Sara, hier sind wir." Es waren Anne und Lena, die fast zur gleichen Zeit von der anderen Seite her zur Einfahrt kamen.
"Super, das passt ja. Ich war nur schnell auf der Post, um einen Brief für meine Mutter frankieren zu lassen. Es hat etwas gedauert, weil der Kunde vor mir kein Kleingeld hatte und der Schalterbeamte ihm ziemlich umständlich herausgegeben hat." Sara verdrehte die Augen.
Gemeinsam gingen sie die Einfahrt hinauf und traten vor die Haustür.
"Habt ihr Tina gesehen?", wollte Sara noch wissen.
Anne und Lena schüttelten den Kopf.