Читать книгу Die Kichererbsen und die Entführer - Marianne Christmann Fuhr - Страница 4

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Kapitel 1

Die Schulglocke läutete das Ende der Stunde ein. Geschafft!

Endlich begannen die Ferien. Anne und Lena packten ihre Sachen zusammen und stopften alles so schnell wie möglich in ihre Schultaschen. Dann verließen sie das Klassenzimmer und warteten vor der Tür auf ihre Freundinnen.

"Da seid ihr ja", sagte Sara und trat in den Schulflur, "ich dachte schon, ihr wärt gegangen, ohne auf uns zu warten." Ein wenig vorwurfsvoll blickten ihre Augen hinter ihren Brillengläsern hervor.

"Wo denkst du hin, Sara?", fragte Lena, "wir wollten nur endlich den Raum verlassen, den wir jetzt zum Glück einige Wochen nicht zu sehen brauchen."

"Wo bleibt denn nur Tina?", wollte Anne wissen und blickte sich suchend um.

Von Tina war weit und breit nichts zu sehen. Die drei lugten ins Klassenzimmer und erblickten dort ihre Freundin, die suchend umherschaute.

"Suchst du etwas?", fragte Sara.

"Ja. Ich weiß genau, dass ich noch einen Apfel hatte. Den wollte ich jetzt essen, aber ich kann ihn nirgends finden."

"Bist du sicher, dass du ihn noch nicht gegessen hast?", erkundigte sich Lena und sah sich ebenfalls suchend um.

"Ja, ganz sicher", meinte Tina. Inzwischen kroch sie auf allen Vieren zwischen den Bänken herum und schaute unter jeden Tisch und jeden Stuhl, aber nirgends war ein Apfel.

"Willst du den ganzen Tag hier rumkriechen und nach dem Apfel Ausschau halten?", fragte Sara und schüttelte den Kopf.

Aber die Mädchen wussten, dass Tina gerne aß und so lange suchen würde, bis sie den vermissten Apfel gefunden hatte. Na, das konnte ja dauern.

"Hier ist er", rief Anne und hob einen Apfel in die Höhe.

"Wo war der denn?", fragte Tina verblüfft, denn sie hatte schon überall nachgesehen.

"Deine Jacke lag drauf."

"Du bist vielleicht eine Knallerbse", sagte Sara und sah ihre Freundin kopfschüttelnd an.

Anne kicherte.

"Können wir jetzt endlich gehen oder willst du hier Wurzeln schlagen?"

Weiteres Gekicher von Anne.

Schnell packte Tina ihre Sachen zusammen und gemeinsam verließen sie die Schule. Sie waren fast die Letzten, die aus dem Gebäude kamen.

Gerade, als sie durch die Glastür ins Freie gingen, hörten sie jemanden rufen: "Ihr seid aber spät dran. Wolltet ihr in der Schule übernachten?" Sie drehten sich um und sahen Lutz, Annes älteren Bruder, der ihnen zuwinkte.

"Was machst du denn noch hier", fauchte ihn Anne an, denn sie konnte es nicht leiden, wenn er sich über sie lustig machte.

"Ich warte auf Bernd und Olli, die müssen noch etwas im Sekretariat abgeben", antwortete er.

In diesem Moment bogen seine beiden Freunde um die Ecke.

"So, das hätten wir", sagte Bernd und winkte den Mädchen ebenfalls zu.

"Puh, ist das heiß heute", stöhnte Olli und wischte sich über die Stirn, die feucht glänzte, "ich zerfließe fast."

Die Mädchen riefen den drei noch ein Tschüss zu, dann machten sie sich auf den Heimweg.

"Heute ist so schönes Wetter, da könnten wir doch zu Fuß gehen, statt mit dem stickigen Bus zu fahren", schlug Lena vor.

Die anderen nickten. Die vier machten sich auf den Weg und schlenderten durch die Straßen. Am Kino trennten sie sich.

"Wie immer um halb vier an der Grillhütte?", fragte Anne.

Die anderen nickten.

"Ab morgen können wir uns dort auch früher treffen, wir haben ja Ferien", meinte Lena.

"Gute Idee", warf Sara ein.

"Klar", nuschelte Tina, denn sie hatte den Mund voller Apfel.

Dann gingen sie in verschiedene Richtungen auseinander. Anne und Lena, die in der gleichen Straße wohnten, wandten sich nach rechts, Tina nach links und Sara ging in Richtung Stadtrand davon, wo sie zusammen mit ihren Eltern in einer großen Villa wohnte.

Zehn Minuten später waren alle zu Hause und feuerten ihre Schultaschen in die Ecke. Sommerferien waren doch etwas Schönes. Man brauchte sechs Wochen nicht in die Schule, keine Lehrer, kein Mathe . Herrlich!

Die Kichererbsen und die Entführer

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