Читать книгу VOM MASCHINENSCHLOSSER ZUM REEDER - Marius Bunge - Страница 4
ОглавлениеMeine Seefahrtzeiten als 3. und 4. Ingenieur
JAN TEN DOORNKAAT
Am nächsten Morgen, dem 7. November stellte ich mich bei dem Maschineninspektor Hukle, meiner ehemaligen Reederei Bernhard Schulte vor. Er kannte mich noch und stellte mich ab 10. November als 3. Ing. für das M/S JAN TEN DOORNKAAT ein. Dieses Schiff war baugleich mit der ELISABETH HENRIETTE SCHULTE. Nicht schlecht mit 21 Jahren jung als 3. Ing. auf große Fahrt zu gehen. Meine Heuer wurde nach Tarifvertrag gezahlt und somit erhielt ich die gleiche Heuer wie ein 3. Ingenieur bei renommierten Reedereien wie HAPAG, Norddeutscher Lloyd oder Hamburg Süd.
In London musterte ich an und der Leitende Ingenieur Wiard Straatmann war derselbe dem ich als Assi auf der LISSY SCHULTE assistierte. Der 2. Ing. Heinz Kloß war ein älterer Herr und es waren noch drei sehr gute Assis, Fries, Zeiß und Weber an Bord. Der Kapitän war Herr Ehlers, der zweite Offizier hieß Hinrik Treyse mit dem ich mich bald anfreundete.
Von London ging es nach Vlissingen in Holland, Antwerpen, Dieppe und Rotterdam. Dort in einer Bar, die ich mit Treyse und dem Bootsmann Karl Schneider besuchte, traf ich meinen Freund den Elektriker von der GEESTEMUNDE. In diesen Häfen wurde Stückgut (Maschinen–und Industrieteile) für Marsa el Brega in Libyen geladen, wo wir am 1. Januar 1968 ankamen. Weihnachten und Neujahr hatten wir auf See verbracht. Beide Feiern waren ruhig und angenehm. Die Mannschaft war in Ordnung, Kapitän Ehlers hatte alles gut unter Kontrolle.
Wir lagen zehn Tage in Marsa el Brega und es gab keinen Landgang, da der Hafen in einer Militärzone lag. Wir machten Bootsmanöver und führten die üblichen Wartungsarbeiten aus.
Bootsmanöver vor Marsa el Brega in Libyen
Schlechtwetter im Mittelmeer
Gleich nach Auslaufen hatten wir Schlechtwetter. Diese Reise ging nach Senegal über Las Palmas zum Bunkern.
Angekommen in Senegal fuhren wir zuerst den Saloum River hoch tief ins Landesinnere bis nach Kaolack um Erdnüsse zu laden. Der Lotse, ein riesiger tiefschwarzer Senegalese kannte den Fluss wie seine Hosentasche. Es gab keinerlei Markierungen, wie Bojen oder sonstige Signale, er richtete sich nach Bäumen und Sträuchern. Der 2. Offizier Treyse sagte auf seiner Wache zum Lotsen: I go for shop shop und untermalte dies mit einer Handbewegung zum Mund. Der Lotse antwortete: Ja Mahlzeit.
In Kaolack wurden so viele Erdnüsse geladen wie der Tiefgang des Schiffes erlaubte. Danach ging es nach Dakar wo wir fünf Tage lagen und volle Ladung bekamen. So hatte ich genügend Zeit um die Stadt zu besichtigen und Souvenirs zu kaufen.
Zum Löschen ging es nach Dünkirchen wo wir am 8. Februar einliefen. Ich hatte schon seit einiger Zeit schwere Magenbeschwerden und musterte am nächsten Tag krankheitshalber ab. Die Diagnose des Arztes war Gastritis und ich wurde für längere Zeit krankgeschrieben.