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Die sieben Werkzeuge des Attachment Parenting: Die Baby-B’s

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Wie jede Aufgabe benötigt das Attachment Parenting eine Anzahl von Werkzeugen. Je besser Ihre Werkzeuge sind, desto leichter und besser können Sie Ihre Arbeit machen. Beachten Sie, dass wir den Begriff Werkzeuge anstelle des Begriffs Schritte nutzen. Unter Werkzeugen können Sie auswählen, welche Sie nutzen, um Ihre Arbeit zu erledigen. Der Begriff Schritte beinhaltet, dass Sie alle Schritte befolgen müssen, wenn Sie Ihre Arbeit erledigen wollen.

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Das ABC des Attachment Parenting

Wenn Sie die sieben Baby-B’s des Attachment Parenting nutzen, hat Ihr Kind eine größere Chance, die Qualitäten A und C zu entwickeln.

A’s

Accomplished (vollkommen)

Adaptable (anpassungsfähig)

Adept (erfahren)

Admirable (bewundernswert)

Affectionate (warmherzig)

Anchored (verankert)

Assured (sicher)

B’s

Birth bonding (Bonding nach der Geburt)

Breastfeeding (Stillen)

Babywearing (Babytragen)

Bedding close to baby (Gemeinsames Schlafen)

Belief in baby’s cries (Glaube an das Weinen des Babys)

Balance and boundaries (Gleichgewicht und Grenzen)

Beware of baby trainers (Vorsicht vor Babytrainern)

C’s

Caring (fürsorglich)

Communicative (aufgeschlossen)

Compassionate (mitfühlend)

Confident (selbstbewusst)

Connected (verbunden)

Considerate (umsichtig)

Cuddly (verschmust)

Curious (neugierig)

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Stellen Sie sich das Attachment Parenting als Bindungswerkzeuge vor, als Interaktionen mit Ihrem Kind, die Ihnen und Ihrem Kind dabei helfen, eine enge Verbindung aufzubauen. Wenn Sie erst einmal verbunden sind, wird die gesamte Eltern-Kind-Beziehung (Disziplin, Pflege und das einfache alltägliche Leben mit Kind) natürlicher und erfreulicher.

Unser Kurzname für die Werkzeuge des Attachment Parenting ist die Baby-B’s. Diese Baby-B’s helfen Eltern und Kind, den richtigen Start zu finden. Nutzen Sie diese Werkzeuge als Ausgangspunkt, um Ihren eigenen Erziehungsstil zu entwickeln – einen Stil, der die individuellen Bedürfnisse Ihres Babys und Ihrer Familie erfüllt.

Durch Attachment Parenting lernte ich, dass es keinen besseren Experten für mein Baby gibt als mich.

Die Bindungswerkzeuge, die Sie mit einem neugeborenen Baby nutzen, basieren sowohl auf der biologischen Verbindung zwischen Mutter und Baby als auch auf Verhaltensweisen, die das Gedeihen des Babys unterstützen und Eltern für ihre Anstrengungen belohnen. Nutzen Sie die Vorteile dieser Werkzeuge, so lange Ihr Kind ein Baby ist, denn dann werden Sie Ihr Kind später auch im Kindergartenalter oder als Zehnjährigen oder in der Pubertät besser verstehen können.

Einige Eltern verlassen sich nur auf einen Teil der Werkzeuge statt auf alle. Manche nutzen immer alle Werkzeuge so intensiv wie möglich. Wieder andere nutzen nur einige der Werkzeuge und nur einen gewissen Anteil der Zeit und benötigen andere gar nicht, je nach dem Naturell ihres Babys und ihrem eigenen. Manchmal können Eltern aus medizinischen oder familiären Gründen einige der Baby-B’s nicht einsetzen. Machen Sie das Beste aus den vorhandenen Umständen. Das ist alles, was Ihr Kind jemals von Ihnen erwarten wird. Und behalten Sie immer Ihr Ziel vor Augen: Mit Ihrem Kind verbunden werden – und bleiben.

Birth Bonding (Bonding nach der Geburt). Wie ein Baby und seine Eltern den Beginn miteinander erleben, hilft dabei, eine erste Verbindung aufzubauen. Die Stunden und Tage nach der Geburt sind eine sensible Zeit, in der Mütter einzig und allein darauf programmiert sind, sich um ihr Neugeborenes zu kümmern und in der das Neugeborene seine beinahe magische Macht über seine aufmerksamen Betreuer zeigt. Verbringen beide nach der Geburt und in den darauffolgenden Tagen viel Zeit miteinander, so erlaubt dies den bindungsfördernden Verhaltensweisen des Babys mit den intuitiven, biologischen Fürsorgefähigkeiten der Mutter zusammen zu wirken. Das Baby ist bedürftig und die Mutter ist bereit, es zu umsorgen. Beide Mitglieder dieses biologischen Paares erhalten den richtigen Start, wenn sie in den ersten sechs Wochen nach der Geburt ständig zusammen sind. Auch Väter können das Bonding nach der Geburt genießen. Obwohl sie das körperliche Erlebnis der Geburt und des Stillens nicht teilen können, ist es ihnen möglich, sich in den Tagen und Wochen nach der Geburt auf emotionaler Ebene mit ihrem faszinierenden Neugeborenen zu verbinden.

Breastfeeding (Stillen). Das Stillen ist eine hervorragende Übung, um Ihr Baby kennenzulernen – etwas, das wir Baby-Lesen nennen. Erfolgreiches Stillen verlangt von der Mutter, auf die Signale ihres Babys zu antworten, was bedeutet, zuvor das Baby kennenzulernen und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm aufzubauen. Die beiden Hormone, die in Zusammenhang mit der Laktation stehen – Prolaktin und Oxytocin – fördern das intuitive Verhalten der Mutter, indem sie dazu beitragen, dass die Frau sich in der Nähe ihres Babys entspannter und ruhiger fühlt.

Babywearing (Babytragen). Getragene Babys sind weniger unruhig und verbringen mehr Zeit in einem Zustand ruhiger Aufmerksamkeit – dem Verhaltenszustand, in dem Babys das Meiste über ihre Umgebung lernen und in dem man am einfachsten mit ihnen umgehen kann. Außerdem werden Sie einfühlsamere Eltern, wenn Sie Ihr Baby tragen. Weil Ihr Baby Ihnen so nahe ist, lernen Sie es besser kennen. Das Baby lernt zufrieden zu sein und seinem Betreuer zu vertrauen. Es lernt auch eine Menge über seine Umwelt, wenn es Zeit auf dem Arm eines geschäftigen Betreuers verbringt.

Bed sharing (Gemeinsames Schlafen). Es gibt nicht den einen für alle Babys richtigen Schlafplatz. Die richtige Regelung für Ihre Familie ist genau die, bei der jedes Mitglied den besten Schlaf findet. Die meisten, jedoch nicht alle, Babys schlafen am besten, wenn sie in der Nähe ihrer Eltern sind. Das Schlafen in der Nähe des Babys kann vielbeschäftigten Eltern helfen, mit dem Baby verbunden zu bleiben und für seine Bedürfnisse in der Nacht genauso zu sorgen wie für die Bedürfnisse während des Tages und am Abend. Das gilt vor allem für Mütter, die nach der Zeit des Mutterschutzes wieder in ihren Beruf zurückkehren. Da die Nacht für kleine Menschen bedrohlich ist, verringert eng angekuscheltes Schlafen und Stillen Trennungsängste in der Nacht und hilft Babys dabei zu lernen, dass der Schlaf ein angenehmer und kein beängstigender Zustand ist. Außerdem ist das nächtliche Stillen für die Mutter einfacher zu handhaben, wenn das Baby in der Nähe ist. In manchen Nächten funktioniert es auf diese Weise – und in anderen funktioniert es so nicht.

Belief in baby’s cries (Glaube an das Weinen des Babys). Das Weinen eines Babys ist seine Art der Kommunikation. Weinen ist ein wichtiges Signal, welches das Überleben des Babys sichert und dafür sorgt, dass die Eltern fürsorglich reagieren. Aus diesem Grund weinen Babys um zu kommunizieren, und nicht, um Eltern zu manipulieren, wie oft angenommen wird. Je sensibler man auf das Weinen eines Babys reagiert, desto mehr lernt es, seinen Eltern und seiner eigenen Kommunikationsfähigkeit zu vertrauen.

Balance and boundaries (Gleichgewicht und Grenzen). In Ihrem Eifer, Ihrem Baby möglichst alles zu geben, passiert es schnell, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und die Ihres Partners nicht ausreichend beachten. Wie Sie in späteren Kapiteln sehen werden, ist der Schlüssel zu Ausgeglichenheit in Ihrer Erziehung ein angemessenes Eingehen auf Ihr Baby – zu wissen, wann Sie ja und wann nein sagen müssen und die Weisheit zu haben, auch ja zu sich selber zu sagen, wenn Sie Hilfe brauchen.

Beware of baby trainers (Vorsicht vor Babytrainern). Wenn Sie ein Baby haben, werden Sie schnell zur Zielscheibe gutmeinender Ratgeber, die Sie mit distanzbringenden Ratschlägen überschütten wie »Lass ihn doch auch mal weinen«, »Du musst einen festen Tagesablauf einhalten« und »Nimm sie doch nicht immer auf den Arm, du verwöhnst sie ja nur«. Dieser verhaltene, distanzierte Weg der Erziehung, den wir Babytraining nennen, basiert auf der falschen Annahme, dass Babys weinen, um zu manipulieren, nicht um zu kommunizieren und dass das Weinen eines Babys eine unangenehme Eigenschaft ist, die unterbunden werden muss, damit das Baby angenehmer in die Umgebung der Erwachsenen passt. Wie Sie in Kapitel 10 sehen werden, kann bei diesem Babytraining jede Seite nur verlieren, vor allem, wenn es auf die Spitze getrieben wird. Das Baby verliert das Vertrauen in seine Fähigkeit, sich über Signale mitzuteilen und die Eltern verlieren das Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Signale ihres Babys zu verstehen und zu beantworten. Zwischen Baby und Eltern entwickelt sich Distanz – genau das Gegenteil der Nähe, die sich durch Attachment Parenting entwickelt. Mit diesem Buch wollen wir Ihnen helfen, Erziehungsratschläge bewerten und einschätzen zu können. Attachment Parenting gibt Ihnen einen sechsten Sinn, so dass Sie irgendwann so sicher in Ihren eigenen Erziehungsmethoden werden, dass Sie für die Ratschläge solcher Babytrainer weniger angreifbar sind.

Sie werden in den kommenden Kapiteln zu jedem der sieben Attachment Parenting Werkzeuge Näheres erfahren.

Wie diese Werkzeuge Ihren Erziehungsstil formen. Die Baby-B’s bezeichnen Dinge, die Sie als Eltern tun, aber sie formen auch, welche Sorte Eltern Sie sein werden. Stillen, Bonding bei der Geburt, Babytragen und die anderen Baby-B’s machen Sie sensibler für die Signale Ihres Kindes. Wenn dessen Bedürfnisse schnell erfüllt werden und seine Sprache gehört wird, entwickelt das Kind Vertrauen in seine Fähigkeit, Signale zu senden. Wird das Baby im Laufe der Zeit ein besserer Signalgeber, gehen die Eltern immer mehr auf das Baby ein und das gesamte Eltern-Kind-Kommunikationssystem funktioniert besser. Das Attachment Parenting ist daher ein Erziehungsstil, der sowohl im Baby als auch in den Eltern das Beste zum Vorschein bringt.

Dieser Stil verlangt viel von den Eltern, vor allem in den ersten sechs Monaten. Sie geben eine Menge für Ihr Baby – Ihre Zeit, Ihre Energie, Ihre Hingabe. Aber Sie bekommen so viel mehr dafür zurück. Eltern zu sein ist wie eine Investition in eine private Rentenversicherung. Je mehr Sie in den frühen Jahren investieren, desto mehr bekommen Sie in den späteren Jahren zurück. Wenn Sie am Anfang hart arbeiten, können Sie sich später zurücklehnen und entspannen und die Früchte ihrer Arbeit genießen.

Ich fühle mich emotional in meine Kinder »investiert«. Ich habe mich mit anderen Eltern unterhalten, die gefühlsmäßig nicht so in ihre Kinder »investiert« schienen und ich glaube, sie verpassen eine der besten Erfahrungen im Leben.

Attachment Parenting umfasst mehr als Ihr Baby zu stillen, zu tragen und in Ihrem Bett schlafen zu lassen. Es meint viel eher die Fähigkeit, sensibel auf die Bedürfnisse Ihres Babys zu antworten. Diese sieben Werkzeuge helfen dabei, das zu erreichen.

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Attachment-Tipp: Gegenseitiges Geben und Nehmen

Die Liste der Baby-B’s mag Sie zu der Annahme verleiten, dass Attachment Parenting ein großes Geben für Sie ist, dass Sie ständig nur Ihrem Baby geben, geben, geben. Sie fragen sich, wie Sie überleben sollen, wenn so viel Energie aus Ihnen herausfließt. Aber je feiner und deutlicher die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Baby wird, desto verbundener werden Sie sich mit ihm fühlen. Sie fühlen sich in Ihrem Elternsein souveräner. Je mehr Sie auf Ihr Baby reagieren, desto mehr reagiert Ihr Baby auch auf Sie und desto entspannter werden Sie beide. Manche Eltern-Kind-Paare brauchen dafür länger als andere. Sie werden ebenfalls feststellen, dass es Auswirkungen auf andere Bereiche hat: Sie werden sensibler und einfühlsamer und nehmen auch in anderen Beziehungen in Ihrer Familie, Ihrer Partnerschaft und auch in Ihrer Arbeitsumgebung mehr wahr.

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Das Attachment Parenting Buch

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