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Freizeit

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Als die Kinder noch klein waren, habe ich mir so manchmal gewünscht, einmal etwas in aller Ruhe mit Akribie machen zu können. Damals musste ich mir die Zeit für meine Vergnügungen regelrecht stehlen. Meinem Nachbarn, der bereits Rentner war, habe ich einmal gesagt, dass ich ihn beneide, weil er so oft und so lange er möchte im Garten arbeiten kann. Ich bin jetzt auch fast so weit, aber es ist nicht mehr dasselbe. Es fehlt der Elan und die Notwendigkeit des Tuns. Es fehlt jemand, der neben mir steht, mich vollquatscht oder irgendetwas von mir will.

„Ja, Bogdansky, jetzt habe ich dich. Allerdings plapperst du nicht so sorglos und fröhlich drauflos wie meine Kinder es taten, und du hast nicht annähernd ihren Charme. Ich möchte dich jetzt nicht beleidigen, aber du hast mich bisher selten zum Lachen gebracht. Nein, ein Clown bist du wirklich nicht.“

Ich kann es auch so schaffen. Mein Garten ist schön. Ich treibe mich eben selber an und hänge meinen Gedanken nach. Aber es ist nicht dasselbe.

Gartenarbeit ist für mich eine wunderbar entspannende Tätigkeit. Besonders im Frühling freue ich mich darauf, endlich wieder in der Erde wühlen zu können. Es ist auch nach über 30 Jahren noch spannend zu beobachten wie alles sprießt und frisches Grün den Garten zu neuem Leben erweckt. Beinahe jedes Jahr im Spätsommer oder Herbst pflanze ich Stauden um oder es kommen neue Pflanzen dazu. Daher ist es im darauffolgenden Jahr auch immer aufregend zu sehen, ob sie gedeihen und ob die Kreation gelungen ist.

Im Herbst sieht das anders aus, es kann schon recht kalt sein, der Boden ist matschig, sodass man dicke Erdschichten unter den Schuhen mit sich herumschleppt. Inzwischen habe ich Unterstützung von meinem Mann. Er ist kein Gartenfan und außer Rasenmähen und gelegentlichen schwereren Arbeiten hält er sich aus allem raus. Und wenn er eine Arbeit übernimmt, das hat sich vor kurzem erst wieder gezeigt, müsste ich eigentlich danebenstehen und Regieanweisungen geben. Der letzte Strauchschnitt ist so ausgefallen, dass wir nun wieder freien Blick auf Nachbars Gerümpel haben und eine Hortensie diese Aktion mit ihrem Leben bezahlen musste. Ich bin trotzdem froh, eine solche Hilfe zu haben und geradezu glücklich, dass mein Mann, er befindet sich schließlich im Opaalter, die Arbeit ohne jegliche Verletzung zu Ende brachte.

„Ich bin nie zufrieden. Doch, doch, das ist durchaus ernst gemeint. Du weißt genau wie gefährlich Arbeit im Freien für meinen Mann sein kann, besonders wenn er Leitern einsetzt. Dreimal habe ich ihn hilflos auf dem Rücken neben seiner Leiter angetroffen. Ein anderes Mal hatte er eine Hand zu dicht an der Heckenschere. Aber das war vor deiner Zeit, Bogdansky.“


Bogdansky

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