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Technik

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Es könnte jetzt leicht der Eindruck entstehen, dass wir überhaupt keine Ahnung von Pins, Tans, Codes oder sonstigen Geheimzahlen hätten, das ist aber nicht so. Wir können durchaus, wenn auch im begrenzten Maß, mit den Errungenschaften der modernen Technik umgehen. Den wirklichen Durchblick haben wir nicht, aber wir haben einen Sohn, der uns mit großem Vergnügen und einem Schmunzeln, das man durchs Telefon spüren kann, von Zeit zu Zeit aus der Patsche hilft. Nur mit Handys stehen wir auf Kriegsfuß. Wir benutzen sie im Urlaub, selten im Alltag. Die meiste Zeit verbringen diese Geräte an der Aufladestation. Ich glaube, das lässt sich nur mit äußerster Konzentration ändern.

„Im Omaalter ändert man nur ungern seine Gewohnheiten, meinst du. Man ist träge, überlegt zu lange, trifft keine Entscheidungen und versucht, immer den leichteren Weg zu gehen. Ein Quäntchen Wahrheit ist schon dran Bogdansky, aber ein Rest jugendlicher Elan ist doch noch vorhanden. Und zu ändern gäbe es so viel, so viel für das man sich einsetzen könnte, wenn man wollte. Wenn da nicht der Alltag mit seinen Ansprüchen und immer wiederkehrenden Aufgaben wäre und wenn die Zeit nicht so vorbeirauschen würde. Alles Ausreden! Ich wusste, dass du so etwas sagen würdest. Was ich machen würde? Tja, ich würde mich gern für die Umwelt einsetzen und gegen die Atompolitik demonstrieren. Am liebsten würde ich diesen Irrsinn Atomenergie sofort stoppen, wenigstens solange bis das Problem der Entsorgung vernünftig gelöst ist. Niemand wagt das, denn da sind all diese Verstrickungen, die Wirtschaft, die Banken und die Lobbyisten und unsere hilflosen, mutlosen, nur an die nächste Wahl denkenden Politiker.

Eine friedvolle Welt ohne die üblichen Kriege würde ich auch gern verordnen. Wenn das so einfach wäre, ja, Bogdansky, dann hätten das sicher schon andere getan. Es muss doch aber irgendwie möglich sein, die Menschheit für ein friedliches Miteinander zu begeistern. Ich soll mal langsam anfangen zu handeln, nicht nur lamentieren und nicht so naiv daherdenken. Ach ja, du hast mal wieder Recht, aber ich fürchte, ich bin zu ungeduldig und eine Oma. Wer hört schon auf Omas. Vielleicht sollte ich mich damit begnügen, meinen eigenen, ganz privaten Änderungen, ich denke dabei an Handys, nachzugehen.“



Bogdansky

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