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Bedenken hinsichtlich der Therapie
ОглавлениеWährend die Geschichte des Paares zum Vorschein kommt, reagieren wir einladend auf Fragen und Bedenken; wir hören zu, wenn bei einem oder beiden Teile vorhanden sind, die nicht mitmachen wollen. Manchmal liegt das daran, dass sie bei früheren Therapieversuchen negative Erfahrungen gemacht haben, manchmal sind die sie beschützenden Teile besorgt darüber, was in der Therapie aufgedeckt werden könnte. In anderen Fällen fühlt eine der beiden Personen sich genötigt oder in die Enge getrieben.
Wenn einer oder beide Bedenken äußern, müssen wir mit dem dafür verantwortlichen Teil verhandeln. Zum Beispiel können wir vorschlagen, vor der Entscheidung zu einer längeren therapeutischen Arbeit erst drei oder vier Sitzungen abzuhalten. Außerdem können wir darauf hinweisen, dass grundsätzlich beide jederzeit beschließen können aufzuhören. Fragen wie Was war in Ihrer letzten Therapie hilfreich und was nicht? und Wie ist es für Sie, heute hier zu sein? locken Teile hervor, die sonst unter Umständen stumm bleiben.
Fragen kann das Paar auch zu uns selbst und zur Behandlungsmethode haben: Welche Ausbildung mussten Sie machen? Welche Philosophie steckt hinter der Methode? Wie sind Ihrer Erfahrung nach die Erfolgschancen damit? Offen für alle Teile des Paares zu bleiben, trägt dazu bei, Sicherheit und Verbundenheit zu schaffen. Die Arbeit beginnt, sobald wir neugierig auf die Bedenken der beiden sind, eine Therapie zu machen.
»Haben Sie irgendwelche Fragen über meine Arbeitsweise?«, frage ich.
»Da wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen soll«, sagt Marco.
»Haben Sie denn schon mal gemeinsam eine Therapie gemacht?«
»Ich war vor Jahren mal bei einer Beratung«, sagt Susan. »Marco hat noch nie eine Therapie gemacht, und in der Eheberatung waren wir auch noch nicht.«
»Wie ist es denn für Sie, heute hier zu sein, Marco?«, frage ich und sehe ihn an.
»Ganz in Ordnung, denke ich«, antwortet er. »So richtig wohl fühle ich mich allerdings nicht, wenn Sie darauf rauswollen. Ich musste erst mal überzeugt werden, dass das eine gute Idee ist.«
»Haben Sie denn spezifische Bedenken darüber, hier zu sein?«
»Ich weiß, dass wir Hilfe brauchen, und deshalb bin ich hier. Aber ich will nicht unter Druck gesetzt werden. Sie wissen schon: zwei Frauen, ein Mann, so in der Richtung.«
»Danke, dass Sie das offen ausdrücken«, sage ich. »Ich will auf keinen Fall, dass Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Wenn das doch mal der Fall sein sollte, würde es mir helfen, wenn Sie es mir sagen.«
»Okay«, sagt er. »Das mache ich.«
»Darauf können Sie sich verlassen!«, sagt Susan lächelnd.
»Wie steht es mit Ihnen, Susan?«, frage ich. »Irgendwelche Bedenken?«
»Ich bin eher erleichtert als besorgt, hier zu sein«, sagt Susan.