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2. Die frühe Besiedelung des Niltales

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Besiedelung des Niltals

Bedingt durch einen Klimawandel zwischen ca. 4900 und 4400 wird menschliches Leben in der Wüste nun jedoch und bis in heutige Zeit erschwert und in der Folge davon das Niltal vermehrt zum bevorzugten Siedlungsgebiet von Menschen, die zuvor nomadisierend saisonale Siedlungen in den Wadimündungen unterhielten. Hervorgerufen durch die Veränderung des Klimas und das Aufkommen von Sahel-Bedingungen trocknen fortan die regenlosen Wadilandschaften aus, beziehungsweise ergießen sich Sandlawinen in das Niltal. Dadurch versanden nicht nur die Wadis, sondern wird auch eine dauerhafte Besiedelung unmöglich. Die ehemaligen Wadibewohner siedeln nun dauerhaft in den nilnahen Bereichen der Wadimündungen und leiten damit einen Besiedelungsprozess ein, der erst während des Alten Reiches zum Abschluss kommt. Die Anfänge dieser Entwicklung lassen sich jedoch bereits für frühere Epochen fassen, auch wenn diese nur sporadisch sind. Bereits um ca. 7000 ist, wie dies der Ort El-Kâb zeigt, das Niltal Ziel zeitweiser Besiedelung. Außerhalb El-Kâbs, dessen Kenntnis wir glücklichen Fundumständen verdanken, ist eine menschliche Besiedelung zwischen 7000 und 5400 im unmittelbaren Bereich des Niltals nicht nachweisbar. Erst ab ca. 5400 kann eine Besiedelung des Niltals mit der Fayum-A-Kultur festgestellt werden, die sich jedoch bereits 100 Jahre später wieder auflöst. Wesentlich ist, dass die lithische Produktion dieser Gegend mit der der Westwüste in weiten Teilen Übereinstimmung zeigt.

Subsistenzwirtschaft

Bestimmend für die Einschätzung der Umweltfaktoren ist deren Einwirken auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Niltales, die im Wesentlichen von der jährlichen Nilüberschwemmung sowie von der dadurch hervorgerufenen Ablagerung mineralreicher Nilsedimente günstig beeinflusst werden. Dieses Zusammenwirken sichert bereits im frühen Neolithikum eine auf Ackerbau und Viehzucht beruhende Subsistenzwirtschaft, die mit Fischfang und der Jagd von Wüstentieren einhergeht. Diese Lebensweise, die hauptsächlich während des Nilhochstandes und der damit verbundenen Notwendigkeit, Wasser effektiv ab- beziehungsweise umzuleiten erhebliches organisatorisches Talent erfordert, genügt offenbar, um einer rasch wachsenden Bevölkerung nachhaltig einen ausreichenden Wohlstand zu sichern. Mit zunehmendem Bevölkerungswachstum bildet sich spätestens im Chalkolithikum eine Wohlstandsgesellschaft heraus, die zum einen die Ausbildung von Handwerkern erkennen lässt, zum anderen erwirtschaftete Überschüsse an die sich langsam ausbildenden Eliten abführen kann.

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