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Das ewige Hamsterrad - wie verbringen wir unsere Lebenszeit?

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Wer kennt es nicht: Dieses Gefühl, das einen dann und wann beschleicht, wenn sich die Gedanken um die Arbeit und das bisherige Leben drehen. Irgendwie ist man zufrieden und doch schleicht sich das Grübeln ein: War es das jetzt im Leben? Werde ich jetzt bis zum Rentenalter in diesem oder einem ähnlichen Bürojob festhängen und pflichtbewusst meine Arbeit für jemand anderes verrichten? Welchen Sinn und Mehrwert schaffe ich eigentlich mit meiner Arbeit? Kann ich mein Leben auch anders gestalten?

Viele Menschen stellen sich zwar diese Fragen, verwerfen sie jedoch nach einiger Zeit wieder. Es scheint nämlich sinnlos darüber nachzudenken. Man hat eben bestimmte Fähigkeiten, die einem einen bestimmten Kreis an Tätigkeiten im Berufsleben eröffnen, aber das war’s dann auch. Es gibt zwar oftmals eine latente Unzufriedenheit im eigenen Job als Angestellter, aber was will man schon tun? Es muss eben gearbeitet werden, um die Miete, das Essen und das Auto zu bezahlen. Das typische Hamsterrad.

Diese Unzufriedenheit resultiert, wenn man es konsequent herunterbricht, aus einem Faktor: der limitierten Lebenszeit. Diese ist bei uns allen limitiert, was vielen jedoch erst mit fortschreitendem Lebensalter immer stärker vor Augen geführt wird. Gesundheit, Beziehungen und Lebenszeit für all die Dinge, die einem Erfüllung bringen - das ist, was zählt.

Leider durchkreuzt der “ganz normale” Job als Vollzeitangestellter diese Pläne und Vorlieben, indem er uns schon einmal mindestens 40 Stunden pro Woche “raubt”. In dieser Zeit können wir uns nicht um uns und unsere Neigungen und Interessen kümmern, sondern sitzen oftmals vor einem Computer auf einem semi-bequemen Bürostuhl und gucken in einen Bildschirm, lediglich unterbrochen durch oftmals sinnlose und zu lange Besprechungen und Termine. Dann bleiben am Abend nach der Arbeit noch etwa 4 Stunden freie Zeit, dann ab ins Bett, um am nächsten Tag wieder fit und munter auf dem Bürostuhl Platz zu nehmen, um insbesondere daran zu arbeiten, für den Arbeitgeber mehr Geld zu verdienen. Hat schon ein bisschen was von Lemmingen.

Mindestens 40 Stunden pro Woche also. Und was ist mit unserer Zeit? Da bleiben von Montag bis Freitag etwa 4 Stunden am Abend, sowie etwa 24 Stunden am Wochenende (Schlaf bereits abgezogen), also etwa 44 Stunden. Klingt doch erst einmal fair, oder? 40 Stunden Arbeit pro Woche aber 44 Stunden freie Zeit…

Leider funktioniert das Ganze so nicht, denn oftmals müssen wir von den 44 Stunden zu Hause einige Stunden für weitere Arbeit abtreten, vornehmlich den Haushalt, um den wir uns doch alle gern am Wochenende kümmern. Nicht zu vergessen der Einkauf und das Kochen. Bezieht man dies mit ein, verschiebt sich das Verhältnis deutlich. Außerdem sind wir keine Roboter, die nach erledigter Arbeit zu Hause dann putzmunter sind und die Zeit, die uns bleibt, sinnvoll und effektiv nutzen, da wir oftmals zu geschlaucht von der Arbeit sind und erst einmal die Füße hochlegen möchten.

Hier entsteht, was die Arbeit, die Lebenszeit und die Gesundheit betrifft, auch eine Negativspirale: Wir arbeiten viel, vorwiegend im Sitzen (Gift für unseren Körper) und sind zu Hause erschöpft → wir verzichten wegen zu wenig Zeit und zu hoher Erschöpfung auf Bewegung und Sport → unsere Gesundheit leidet und die Rückenprobleme nehmen zu → unsere Lebenszeit verkürzt sich. Dieser Spirale folgend trägt die Arbeit nicht nur dazu bei, dass wir weniger Lebenszeit für uns selbst zur Verfügung haben, sondern auch, dass sie indirekt für eine schlechtere Gesundheit sorgt, was die Lebenszeit dann noch weiter verkürzt.

Doch wofür brauchen wir überhaupt mehr freie Zeit für uns selbst? Nun, mir persönlich würden da so einige Dinge einfallen… Hier ein kleiner Auszug:

 Mehr Bewegung & Sport

 Mehr Bücher lesen / Hörbücher hören

 Meine Familie öfters besuchen

 Mehr sinnieren und reflektieren (und ins Innere blicken, das tun wir im Arbeitsalltag definitv zu wenig, obwohl es uns mental stark weiterbringen würde)

 Meine Beziehung zu Gott zu pflegen im Gebet und durch das Studium des Wortes

 Mich mit mehr Dingen beschäftigen, die mich aktuell interessieren - vielleicht kann man das “freiwilliges Lernen aus Interesse heraus” nennen. Dazu zählt z. B. auch das Lernen einer neuen Sprache

 Mittagsschlaf einbauen

 Mir mehr Zeit für den Haushalt nehmen

 Eigenes Obst und Gemüse züchten, generell mich im Bereich “autark Leben” weiterbilden

 An Online-Projekten arbeiten (dazu kommen wir später), wenn ich gerade Lust darauf habe und mich danach fühle, anstatt fremdbestimmt zu bestimmten Zeiten zu arbeiten

 Öfters gut kochen

 Einfach mal öfters Faulenzen und gute Serien auf Netflix schauen

 Wenn ich mal Kinder habe, mich mehr mit diesen zu beschäftigen

Und das sind wirklich nur die Dinge, die mir auf Anhieb innerhalb von 5 Minuten eingefallen sind. Ich könnte diese Liste noch lang fortführen. Ich kann nicht nachvollziehen, wenn mir ein erwachsener Mensch sagt, ihm sei langweilig. Ich wüsste immer auf Anhieb 10 Dinge, die ich machen könnte, für die aber oft die Zeit oder nach der Arbeit eben oftmals auch die Energie fehlt. Und darüber hinaus sind dies alles Dinge, die keine übermäßig hohen Konsumausgaben bedingen. Durch einen genügsamen Lebensstil die Ausgaben gering zu halten und gleichzeitig Geld zu verdienen, ohne starr 40 Stunden pro Woche im Büro zu sitzen, empfinde ich als durchaus erstrebenswert.

Letztendlich wusste schon der Stoiker Seneca, dass die eigene Lebenszeit sinnstiftend genutzt werden sollte: „Was für eine Torheit, was für ein gedankenloses Übersehen der Sterblichkeit, auf das fünfzigste und sechszigste Jahr alle Heilspläne hinauszuschieben und es sich in den Kopf zu setzen, das Leben zu beginnen, an dem Punkte, bis zu dem es nur wenige bringen“ (Seneca – Von der Kürze des Lebens).

Stellt sich natürlich die Frage: Was kann ich denn tun, um mir mehr freie Zeit zu schaffen?

Das wirst du im weiteren Verlauf dieses Buches erfahren. Generell gibt es zwei Stellschrauben, um mehr Geld zu erhalten und somit finanziell unabhängiger zu werden: Entweder wir sparen mehr von unserem monatlichen Einkommen und verzichten auf unnötige Konsumausgaben, mit denen wir oftmals ohnehin nur anderen Menschen gefallen wollen und die uns im Endeffekt nicht erfüllen oder wir verdienen zusätzliches Geld neben unserem Haupteinkommen. Und genau um letzteren Punkt soll es in diesem Buch vornehmlich gehen.

Das Internet bietet uns dazu extrem viele Optionen und Möglichkeiten, die sich gerade zunächst nebenberuflich sehr gut eignen. Ob dann am Ende damit so viel rumkommt, dass der Hauptjob als Angestellter gekündigt werden kann oder ob du dir einfach ein Nebeneinkommen aufbaust und deinen Angestelltenjob nur noch in Teilzeit ausführst - beides ist möglich. Es sagt ja auch niemand, dass der Hauptjob um jeden Preis gekündigt werden muss. Schließlich trifft man dort oftmals nette Kollegen und manchmal hat man auch richtig Spaß. Aber 40 Stunden die Woche? Dann fehlt es schlichtweg an Zeit für sich selbst, seine Gesundheit, Neigungen und Interessen.

Hamsterrad Adieu

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