Читать книгу Ferdinand Baum & Die Reise des Herrn Kleinmann - Martin E. Greil - Страница 4
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Gegenwart
Ein kurzer Blick auf seine Juwel Uhr bestätigt Ferdinand Baums Vermutung, fünf Minuten nach sieben. Maximal noch ein paar Augenblicke, dann wird er die Aktion beenden. Der erste Frost lässt alles um ihn herum wie mit weißem Staubzucker überzogen bis zu den morgendlichen Sonnenstrahlen erstarren. Ferdinand Baum atmet ganz langsam durch die Nase ein und aus. Kein verdächtiger Hauch soll seinen Mund verlassen, um sein Versteck nicht zu verraten. Jahrelanges Ausdauertraining in Verbindung mit Yoga hilft ihm, seinen Puls trotz angespannter Gegebenheit auf erstaunlich niedrigen fünfundvierzig Schlägen in der Minute zu halten. Ihn jetzt zu beobachten, denkt sich Ferdinand, ergibt ein bizarres Bild. Der Pensionist zum Beispiel, der jeden Morgen seinen Hund mit ans Wasser bringt, um ihn frei laufen zu lassen. Er würde sich fragen, was wohl ein Mann mit Hut, langem Ledermantel und einer Aktentasche in einer Mulde hinter einer alten Trauerweide macht. Noch einige Minuten, dann kommen sie, die Pensionisten, mit ihren Hunden. Die Morgennachrichten um sieben Uhr nehmen sie noch mit, bevor sie das Haus verlassen. Maximal wird er ihnen beim Vorbeifahren zunicken, wenn sie verärgert Platz für sein Auto auf der engen Landstraße machen. Für einen Treffpunkt eine sehr schwierige Zeit. Das Tageslicht naht, so wie die Pensionisten mit ihren freilaufenden Hunden. Beides sind unangenehme Zeitgenossen, denen Ferdinand Baum nur zu gerne aus dem Weg geht. Immer unter dem Radar bleiben. Noch eine Warteminute schenkt er seinem neuen Kunden. Über dem Firstgebiet drängen sich schon die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume am Kamm. Es ist noch nicht hell genug, um auf eine gewisse Distanz Details eines Gesichtes oder Konturen erkennen zu können. Doch eindeutig erscheint die bizarre Silhouette einer Frau, die ihren Kinderwagen über die nasse Liegewiese des alten Rhein führt. Ferdinand Baum hält die Luft an. Seine Augenbrauen zieht er in solchen Situation so hoch, dass seine Stirn wie eine Sanddünenlandschaft Wellenformen annimmt. Er überlegt sich, ob es möglich ist, dass sein neuer Kunde so dumm sein kann. Die Beschreibung der Frau passt. Nur der Kinderwagen, um diese Zeit, ist für ihn wie eine Leuchtrakete in der Dunkelheit. Welche Frau, die nur einigermaßen alle Sinne beieinander hat, würde im Morgengrauen an diesem düsteren Platz mit einem Neugeborenen spazieren gehen? Als sich die Frau mit dem Kinderwagen nähert, beginnt er wieder zu atmen. Über eine Minute, ohne frische Luft, dennoch kein hastiges Schnaufen. Wie eine Maschine, ruhig und regelmäßig.
Glück gehabt, denkt er, als er erneut auf seine Juwel Uhr blickt. Keine Grenzwächter, die ihre Patrouille machen, keine Pensionisten und vor allem keine Hunde. Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Ferdinand Baum will keine Zeit mehr verlieren. Es sind diese Augenblicke, die über Gelingen oder Abbruch der Übergabe entscheiden. Regel Nummer 3: »Wer zu spät kommt, wird über kurz oder lang zu einem Problem«. Allerdings lässt das makellose Gesicht der jungen Frau mit ihrem Kinderwagen seine innere Alarmglocke, welche durch Regel Nummer 3 ausgelöst wurde, verklingen. Ferdinand mustert sie, um seinen Instinkt in dieser Sache nicht blenden zu lassen. Sie trägt einen amarantroten Bogenhut, der sich von links über ihren leichten Scheitel nach rechts hochzieht. In der gleichen Farbe schmückt eine dezente Masche den Hut und gibt ihm einen sehr schlichten, aber zeitlosen Ausdruck. Die Haare trägt sie im Pagenschnitt, frech wie die Schauspielerin Dorothy Dickson in den Zwanzigern. Allerdings nicht blond, sondern schwarz mit einem ganz feinen Stich von Indigo. Dunkelbraune, dem Schönheitsideal entsprechend, geformte Augen reflektieren das erste Sonnenlicht. Nase und Mund im goldenen Schnitt, perfekt im Gesicht positioniert. Ein dunkelblauer Lodenmantel mit Slipon-Kragen und Lederknöpfen reichen bis über die Knie, welche knapp einen Finger breit ihre nackte Haut zeigen. Kniehohe Lederstiefel mit feinen, wohl zehn Zentimeter hohen Absätzen, ebenso wie ihr Hut in amarantrot, erhöhen die zierliche Person zu einem graziösen Strich in der Landschaft.
Der Kinderwagen, im Stil der viel verbreiteten Retro-Designs des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, scheint wie neu gebaut, doch die Feinheiten der Verarbeitung sind tadellose Handwerkskunst. Ferdinand bemerkt sofort, dass es sich hier auf keinen Fall um ein Replika handelt. Das Metallgerüst des Wagens ist aus massivem, glänzendem Edelstahl. Der Wagen ist in perfektem Zustand. Ein weißer, geflochtener, ovaler Korb, am Rand mit edlen Stoffen umwickelt. Tücher mit feinen Geisler Spitzen verzieren den auf Hochglanz polierten Stahlrahmen, um keine Möglichkeit zu bieten, sich an den Verlinkungen und Schrauben verletzen zu können. Entweder stammte der Kinderwagen von einer Industriellenfamilie oder von einem alten Adelsgeschlecht. Damals waren nur sehr reiche Familien in der Lage, für ihre Kleinsten so luxuriös einzukaufen. So ein Wagen kann gut zehn- bis zwanzigtausend Euro auf dem heutigen Markt einbringen. Auffallend gut gekleidet, der Kinderwagen ein absoluter Hingucker, leider fatal für sein Gewerbe. Diese Frau würde ein Blinder aus tausenden von Menschen wieder erkennen. Als sie vor ihm anhält, bereut Ferdinand die Wahl des Treffpunkts. Diese Person scheint eine seiner Regeln nicht zu kennen, Regel Nummer 2: »Immer unter dem Radar bleiben!«
»Frau Schneider, nehme ich an?«
»Herr Baum?«
»Sie sind spät, Frau Schneider.«
»Ein seltsamer Ort für ein Treffen, Herr Baum.«
Ferdinand Baum zögert mit seiner Antwort. Auf dem Weg hierher hatte er sich nicht auf ein Gespräch eingestellt. Er hat schlecht geschlafen, was sich auf seine morgendliche Stimmung drückt. Ferdinand braucht seine acht Stunden Schlaf. Alles darunter ist für sein Wesen eine emotionale Katastrophe. Eine Nacht ohne ruhigen Schlaf bedeutet auch, dass er Angst hat, nachlässig zu werden, was seine Profession angeht. Dieser Fehler hatte ihm schon sehr viel Ärger eingebracht. Abgesehen von Kunden, die ihre Ware natürlich nicht transportversichern konnten. Eine Unachtsamkeit könnte ihn in gewaltige Schwierigkeiten bringen. Wie der Kunde konnte auch Ferdinand seine Arbeit nicht absichern. Da blieb nur sein Leben. Was ihn auch in die Situation gebracht hatte, der Familie Giuliano eine riesige Summe an Geld zu schulden. Allein die Tatsache, dass er mit dem Sohn der Familie, Francesco, einige Jahre die Schulbank drückte und in einer Band spielte, rettete ihm sein Leben. Konsequent wie die Giulianos sind, hatte er ab dem Zeitpunkt seines Versagens einen Partner verordnet bekommen - Francesco. Es war ein Hieb vor den Bug, der noch einmal glimpflich ausging. Dennoch, so eine Unachtsamkeit kann sich Ferdinand nicht mehr leisten. Geld, Juwelen und Papiere, die eigentlich außerhalb der Schweiz und Liechtensteins nicht existieren dürften, stellen für viele eine große Gefahr dar. Vor allem, wenn man sie verliert. Ferdinand war damals gerissen genug, einige Regeln für seine Arbeit aufzustellen. Er wusste genau, auf was er sich die letzten Jahre eingelassen hat. Er betritt einen Raum, der viele Türen besitzt. Wie ein Kellner wartet er gespannt auf ein Signal seines Gastes, um die Bestellung aufzunehmen. Bekommt er einen Auftrag, muss er in einer gewissen Zeit seine Arbeit erledigen. Er öffnet eine Tür, hört zu und schließt sie wieder. Dann die nächste Türe, eventuell noch eine Türe. Wenn er abgeholt hat, was bestellt wurde, gibt es die Bezahlung. Meistens bleibt auch geheim, wer sich hinter den Türen verbirgt. Das ist eine Regel, die er nur zu gern beachtet. Kennst du deinen Kunden nicht, gib dich nicht zu erkennen. Regeln, die er nun zu vergessen scheint. Wenn er eines wirklich hatte, war es die Faszination für die schönen Dinge.
Aus einer Neigung zu nostalgischen Geschichten heraus liebt Ferdinand Baum Wege und Straßen für seine Arbeit zu benutzen, die einmal belebte Schmuggelrouten waren. Um sie rankten sich sagenumwoben Geschichten über Helden, Abenteuer, Schlitzohren, Gewinner und Verlierer, Korruption und Überlebenskampf, die Armen und die Reichen. Wie die des Rohr am alten Rhein. Das Rohr diente zur Entwässerung des Brachlandes, als der Rhein Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts umgeleitet wurde. Es ist gut fünfzig Meter lang und hat einen gewaltigen Durchmesser von sechs Metern. In der Mitte des Rohrs liegt die Grenze zwischen Schweiz und Österreich. Früher wurden über und durch das Rohr während des Zweiten Weltkrieges Flüchtlinge in die Schweiz gebracht, danach wurde es versiegelt und ein großes Eisentor angebracht. Erst seit dem Schengen-Abkommen ist das Tor über dem Rohr für Fußgänger wieder geöffnet. Untertags herrscht reger Betrieb beim Rohr. Eine kleine Gaststätte gleich nebenan entwickelte sich zu einem lokalen Treffpunkt von Fußgängern, Badegästen und Pensionisten, die sich zum Frühstück schon ein Achtel Weißwein gönnen. Speziell die Schweizer Bürger nutzen den starken Franken-Kurs, um sich in Österreich billig verköstigen zu lassen. Ferdinand Baum fiel bei seinen Beobachtungen über einen langen Sommer auf, dass die Grenzwachen das Rohr nicht mehr als eine ernst zu nehmende Route für Schmuggler in Betracht ziehen.
Durch diesen Massentourismus verlor das Rohr seine ursprüngliche Bedeutung. Es wurde zu einer Abkürzung für Fußgänger von der Schweiz nach Österreich. Nur Ferdinand weiss es ab und zu geschickt zu nutzen, wenn es einmal schnell gehen muss. Ideal liegt auf der Schweizer Seite des Rohres ein stillgelegter Bauernhof, dem kaum Beachtung geschenkt wird. Hier übernahm Ferdinand vor einer halben Stunde die Lieferung von Francesco. Francesco Giuliano ist Ferdinand Baums Vertrauensmann und Partner in der Schweiz und Liechtenstein.
»Der Ort reflektiert das Vorhaben, Frau Schneider«
»Also die Nähe zur Grenze, nicht auffallend, Herr Baum?«
»Nur wenn uns jemand beobachtet. Was Ihr Kinderwagen natürlich erleichtert, Frau Schneider.«
»Man hat mir gesagt, dass Sie einen Tick haben. Ist es nicht ungewöhnlich, sich an so einem offensichtlichen Ort zu treffen?«
»Sind es nicht die ungewöhnlichen Dinge, die das Leben so lebenswert machen, Frau Schneider?«
»Haben Sie es?«
»Ich wäre nicht hier, wenn ich es nicht hätte, Frau Schneider.«
Ferdinand überreicht Michaela Schneider seinen Koffer. Ohne den Inhalt zu überprüfen, packt sie den Koffer in den Kinderwagen unter ein weisses Kissen, das mit Spitzen am Rand verziert ist. Erst jetzt fällt ihm die Babypuppe im Wagen auf. Dabei handelt es sich keinesfalls um ein billiges Spielzeug, bemerkt er. Auch bei näherem Betrachten kann er die Puppe nicht als solche erkennen. Sie wurde so real angefertigt, dass sie von einem echten Baby kaum zu unterscheiden ist. Ferdinand überlegt, wo in der Umgebung solche Puppen verkauft werden. Vermutlich handelt es sich um ein Einzelstück. Eine Anfertigung, wie sie die Puppenkünstlerin Linda Murray herstellt. Möglicherweise aus England. Definitiv etwas sehr spezielles, keine Massenware, sicherlich sehr teuer. Eines muss Ferdinand Frau Schneider zugestehen: ihr Auftreten und Äußeres ist stimmig und würde in jede Metropole dieser Welt passen. Am besten zurückversetzt in die zwanziger, dreißiger Jahre. Überall, nur nicht hier am Ufer des alten Rhein.
Michaela Schneider bestätigt Ferdinand, das Honorar in den Briefkasten der Galerie El-Mar in Bregenz geworfen zu haben. Er nickt ihr mit der Bemerkung zu, ohne Bezahlung wäre er nicht gekommen. Bezahlung muss immer und ohne Ausnahme im Voraus geschehen. Regel Nummer 17: »Bezahlung erfolgt zwingend im Voraus.« Wenn ein Kunde einmal seine Ware bekommen hat, denkt er meist nicht mehr an die Gegenleistung. Einer der schwierigsten Kunden mit den meisten Forderungen und Extrawünschen wurde ihm fast zum Verhängnis. Sebastian Marxgut, ein Name, den er ganz genau beobachtet, wo immer er auftaucht. Für den Job mit Marxgut musste er gleich sechs Leute mit einbeziehen. Als Marxgut mit dem Geld verschwand, ohne ihn zu bezahlen, war einiges an Geschick notwendig, die sechs Helfer ruhig zu stellen. Diese Männer sind keine angenehmen Zeitgenossen und schrecken vor Gewalt nicht zurück. Leider schuldet Ferdinand ihnen immer noch einen Großteil des Geldes, das er langsam und ungern abstottert. Tunlichst versucht Ferdinand es zu vermeiden, Schulden auf normalem Weg zurück zu zahlen. Ein Deal, ein Gegengeschäft oder etwas Spannenderes wie eine Information, die ausreicht, um die Schuld gleich komplett auszulöschen. Regel Nummer 17 »Bezahlung immer im Voraus« ließ ihn einige Vorsichtsmaßnahmen einführen, wie die Überwachung der Galerie El-Mar, in der er offiziell als Geschäftsführer arbeitet.
Was Michaela Schneider nicht ahnt, dass Ferdinand den Briefkasten und die Galerie El-Mar komplett mit Kameras überwachen kann. Bei jeder Aktivität am Briefkasten sowie der Galerie in der Kirchgasse in Bregenz, bekommt er eine Meldung auf sein Handy. Sollte kein Bescheid über die Bezahlung eintreffen, würde er den Auftrag acht Stunden vorher abblasen. Dies wird mit jedem Kunden als erstes vereinbart. Wer sich als Kunde nicht an die Abmachung hält, kommt auf Ferdinands schwarze Liste die er selber »Die Berufsvereinigung von Transportunternehmern a.d.G. (außerhalb der Geschäftszeiten)« nennt.
In der Ferne ist das Bellen eines Hundes zu hören. Ferdinand schaudert es bei dem Gedanken an die Pensionisten mit ihren Hunden. Er bemerkt, wie sein Atem und Herzschlag schneller werden. Er kann nicht genau sagen, ob es an den Hunden liegt oder an der Erscheinung von Michaela Schneider. Eines weiß er aber, dass er jetzt diese Übergabe beenden muss.
»Wir haben noch einen Auftrag für Sie, Herr Baum. Gleich morgen.«
»So eilig? Es muss wohl wichtig sein, Frau Schneider?«
»Hier sind die Details, wenn Sie damit einverstanden sind?« Michaela Schneider reicht Ferdinand einen Briefumschlag.
»Nein. Zu kurzfristig. Ich muss jetzt los. Die ersten Fußgänger kommen mit ihren Hunden. Guten Tag.«
»Zwanzigtausend Franken. Allerdings muss es morgen geschehen und Sie müssen den Koffer direkt in Liechtenstein abholen.«
»Das mehrfache meines normalen Honorars? Verzeihen Sie mir bitte, das kommt selten vor. Und wenn es vorkommt, bedeutet das meistens nichts Gutes. Zwanzigtausend haben Sie gesagt? Gut. Ich muss ein Telefonat führen. Sollte mein Partner damit einverstanden sein, melde ich mich heute noch bei ihnen.« Ferdinand nimmt das Kuvert, versteckt es in seiner Manteltasche. Er nickt Michaela Schneider zu, quert die Wiesenfläche hinter der Trauerweide über den Damm zu einer Sackgasse, die hinter den Parkplätzen für die Liegewiese in den Riedflächen und Weiden endet.
Ferdinand Baum steigt in sein bevorzugtes Auto, einen 1979 Mercedes Benz 280C in English-Red. Der Fuhrpark ist dank Misses Alma Maria Stevens, seiner Vermieterin und ebenso der Besitzerin der Villa von Zobel, in Ferdinands Zuständigkeitsbereich. Es befinden sich mehrere Fahrzeuge in Misses Stevens Tiefgarage. Luxus nur bis zu einem bestimmten Grad. Jedes Auto hat seine Bestimmung und erfüllt praktische sowie soziale Zwecke. Ein Fiat Panda Allrad, klein und wendig für die Stadt. Ein weißer Land Rover Defender für die Berge und den Winter. Den Mercedes Benz 280 in der oberen Mittelklasse für gesellschaftliche Anlässe. Ein Toyota RAV4 für die Gartenarbeiten. Ein Fahrzeug allerdings befindet sich als Dauerleihgabe im Auto Museum AML in Liechtenstein und wird nur für die Besuche von Misses Alma Maria Stevens auf die Straße gestellt. Ein Mercedes-Benz 540K Spezial Roadster von 1937. Zu Ferdinands Bedauern durfte er den 1937er Benz noch nie auf eine Ausfahrt begleiten. Leider ist der 1937er auch kein Auto, das für Ferdinands Aufträge geeignet ist. So schön das Auto auch ist, verletzt es Regel Nummer 2: »Immer unter dem Radar bleiben.« Jeder Grenzbeamte hält den 1937er auf, um nur einige Momente das Auto genauer zu begutachten.
Er sollte jetzt nach Hause fahren, dennoch bleibt er bei einer Scheune im Ried zwischen Lustenau und Dornbirn stehen und versinkt in Gedanken an Frau Schneider. Der Auftrag scheint fast schon zu einfach für seinen Geschmack. Und die hohe Bezahlung! Damit könnte er einige seiner Schuldner für einige Zeit ruhig stellen. Die sechs Jungen von Marxgut oder den alten Giuliano, den Vater von Francesco.