Читать книгу Einmal mit der Katze um die halbe Welt - Martin Klauka - Страница 24

MANFRED

Оглавление

Unser nächstes Ziel heißt Athen. Manfred, ursprünglich ein Rosenheimer, hatte in einem lokalen Nachrichtenportal über unsere Reise gelesen und uns kurz entschlossen zu sich eingeladen.

Die Straßen führten uns die meiste Zeit über durchs Flachland, und obwohl sie oft gerade waren und man leicht bis zu 120 Stundenkilometer hätte fahren können, war die Höchstgeschwindigkeit vielerorts auf nur 60 Stundenkilometer begrenzt.

Da wir die Berge hinter uns gelassen hatten, wurde es zudem wieder heiß, und da ich in der letzten Nacht nicht viel geschlafen hatte, fiel es mir zunehmend schwerer, mich zu konzentrieren. Nach 254 nicht enden wollenden Kilometern erreichten wir endlich Rafina, wo wir noch eine Nacht im Zelt verbrachten, ehe wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu Manfred machten.

Unser unbekannter Gastgeber erwartete uns schon und begrüßte uns mit offenen Armen. Es fühlte sich ein wenig an, als würden wir nach Hause kommen – oder zumindest zu einem guten Freund. Leider musste Manfred aber gleich wieder los zur Arbeit. Daher zeigte er mir nur kurz seine Wohnung, überließ mir dann seinen Schlüssel und machte sich auf den Weg. Bis auf ein kurzes Telefonat und ein paar Nachrichten kannten wir uns nicht, daher staunte ich nicht schlecht, dass er mir einfach so seine Wohnung anvertraute. Später verriet er mir den Grund: Erstens hieß sein Sohn auch Martin und zweitens könnte einer, der so mit Katzen umging, kein schlechter Mensch sein. Womit er vermutlich recht hat.

Ich versorgte Mogli, für die Manfred lieberweise sogar ein Katzenklo aufgestellt hatte, richtete mich kurz ein, duschte, aß etwas und fuhr dann direkt zum nächsten Reifenhändler. Meine alten Reifen hätten zwar noch ein paar Kilometer gehalten, aber ich wusste nicht, ob ich in der Türkei rechtzeitig Ersatz finden würde. Mogli ließ ich »zu Hause«. Manfred hatte selbst eine Findelkatze adoptiert, Lucia, und die beiden waren die erste Zeit damit beschäftigt, sich im Zeitlupentempo näherzukommen.

Ich klapperte ein paar Händler ab, bis ich endlich fündig wurde. Ich musste zwar knapp 100 Euro mehr bezahlen, als ich in Deutschland hätte berappen müssen. Aber ich biss in den sauren Apfel und nahm sie trotzdem. Es half ja nichts.

Als Manfred spätabends von der Arbeit zurückkam, unterhielten wir uns noch. Ich war neugierig und wollte herausfinden, wer er war und warum er uns einlud. Und er wollte erfahren, was mich dazu trieb, so eine Reise zu machen. Es gab viel zu erzählen.

Die nächsten vier Tage vergingen wie im Flug. Manfred zeigte mir seine liebsten Ecken und Restaurants, wir fuhren zusammen zum Angeln und machten Sightseeing. Die restliche Zeit nutzte ich, um das griechische Alphabet zu lernen, mich zu entspannen und alles für die Weiterreise vorzubereiten.

Mogli hatte sich nach zwei Tagen mit Lucia angefreundet, doch wenn die beiden nicht gerade miteinander spielten, langweilte sie sich trotzdem. In Manfreds Apartment gab es zwar viel zu erkunden, aber nichts zum Jagen.

Einmal mit der Katze um die halbe Welt

Подняться наверх