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Prolog

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Es gibt Tage, die hätten nie das helle Licht der Welt erblicken sollen, die hätten niemals von Gott geboren werden dürfen. Es gibt Tage, an denen das Blut in den Adern gefriert, an denen das Lachen der Kinder verstummt, an denen das Pfeifen der Vögel sich wie Fliegeralarm anhört, wo sich ein zartes Streicheln wie Schläge mit einer steinernen Keule anfühlen. Genau heute war ein solcher Tag, das war Sabrina nun mit aller Macht und Deutlichkeit klar geworden, aber es war zu spät, es war viel zu spät …

Oh Gott, warum ich, warum lässt du mich nicht leben? Ich wollte es doch nur schön haben auf der Welt, ist das jetzt die Strafe dafür, dass ich erfolgreich sein wollte? Das kann doch nicht so schlimm sein. Warum ich, oh lieber Gott, warum ich, warum denn ausgerechnet ich? Ich bin jung und hübsch und habe dir nichts, aber auch rein gar nichts getan. Warum ich? Warum darf ich nicht mehr leben? Viel zu spät, alles vorbei, und jetzt? Manchmal möchte man sich einfach nur in das dunkelste und hinterste Loch der Welt verkriechen und nie mehr hervorkommen. Es gibt Tage wie dieser, ein Tag, der nie das helle Licht der Welt hätte erblicken dürfen, denn das Licht hätte sich vor Scham in die dunkelste Höhle auf der einsamsten Insel der Welt verkrochen …

Das Ende des Laufstegs

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