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VORWORT

Vor etwa drei Jahren begann ich, auf meiner Website www.endobay.de über ein Leben mit Endometriose zu bloggen. Ich hatte weder Plan noch Strategie. Ich wollte einfach nur meinen Schmerz hinausschreien! Dabei ging es nicht nur um den Endometrioseschmerz und die heftigen Nebenwirkungen der Hormontherapie, sondern vor allem um den Schmerz des Nichtverstandenwerdens, um den Ärger über verharmlosende oder sogar falsche Darstellungen und über Ignoranz, selbst vonseiten mancher Ärzte.

Schon bald merkte ich, dass ich mit meinen Eindrücken nicht allein war, und begriff die Website als Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Betroffenen. Plötzlich stand ein Fernsehteam in meinem Wohnzimmer, und ich sah, dass meine Website auch eine Plattform für eine breitere Öffentlichkeit sein kann. Und jetzt darf ich auch noch dieses Buch in die Welt hinausschicken, um zur Endometrioseaufklärung beizutragen! Dafür danke ich dem Verlag tausendfach!

Ich habe versucht, der oft vereinfachten und eindimensionalen Beschreibung der Endometriose in vielen Medien einen möglichst differenzierten Blick auf die Erkrankung entgegenzustellen. Denn bei der Endometriose handelt es sich nicht einfach um verschleppte Gebärmutterschleimhaut, bei der es nur zu stärkeren Menstruationsschmerzen kommt. Es handelt sich ja noch nicht einmal um Gebärmutterschleimhaut! Wie Endometriose entsteht, was die Ursachen sind und wie man sie endgültig heilen kann, diese Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.

Dies ist kein Buch des Heilsversprechens. Das wäre bei einer so vielfältigen, individuell verlaufenden und kaum erforschten Krankheit wie der Endometriose äußerst unseriös. Ich bin mittlerweile weitestgehend schmerzfrei – nicht beschwerdefrei. Ich werde immer Endometriosepatientin bleiben, allein schon wegen der Verwachsungen und den Folgen der OPs. In den letzten zwölf Jahren habe ich nach einem Weg gesucht, mich mit der Krankheit zu arrangieren. Auf diesem Weg habe ich viele tolle Endofrauen kennenlernen dürfen, die mir von ihren Erfahrungen, Versuchen und Erfolgen, vor allem außerhalb der konventionellen Therapien, berichteten. Einige von ihnen kommen hier zu Wort.

Ich habe zusammengestellt, was ich gerne schon damals nach der Diagnose gewusst hätte. Dabei kann ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Zu jedem Kapitel in diesem Buch könnte man jeweils ein weiteres Buch schreiben! Aus meiner eigenen Erfahrung erzähle ich, was es bedeutet, mit Endometriose zu leben. Bei dieser Erkrankung ist es wichtig, mit Tabus zu brechen und die Dinge anzusprechen. Denn nur so wird man in allen Bereichen auch nach Lösungen suchen können. Ich möchte gerade Mädchen und jungen Frauen vermitteln, dass es nichts mit und um die Endometriose gibt, wofür man sich schämen muss. Bevor wir nun in meine Geschichte springen, muss ich folgende Punkte klarstellen:

Dieses Buch ersetzt auf gar keinen Fall den Rat durch einen Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten oder sonstigen medizinisch ausgerichteten Spezialisten. Heilmethoden, Anwendungen und Präparate, ob konventionell oder alternativmedizinisch, sollten immer erst mit einem Spezialisten abgeklärt werden. Die eigenmächtige Anwendung von jeglichen Methoden in diesem Buch erfolgt auf eigene Gefahr. Zur Endometriose fehlen groß angelegte Studien. Prozentangaben sind mit Vorsicht zu genießen und geben eher Tendenzen wieder. Ich habe mich um Richtigkeit und Aktualität der Aussagen bemüht, bin dabei aber von den jeweiligen Quellen abhängig und kann keine Gewähr dafür übernehmen, vor allem, weil sich bei den Erkenntnissen um die Endometriose ständig etwas ändert und selbst Experten sich oftmals nicht einig sind.

Auf das Gendering in Form von Arzt/Ärztin etc. habe ich zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet, meine aber immer beide Geschlechter, wenn allgemein von Ärzten die Rede ist.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die an diesem Buch direkt oder indirekt beteiligt waren:

Ich danke Prof. Dr. Sven Schiermeier vom Endometriosezentrum Witten für Korrektur und Kommentare zum ersten Teil meines Buchs, in dem es um Endometriose, Diagnose und Therapie aus schulmedizinischer Sicht geht.

Ich danke Frau Dr. Eva Schwahn vom Zentrum für Kinderwunschbehandlung Köln, Prof. Dr. Matthias Korell von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Neuss, TCM-Arzt Dr. Andreas Kalg, Melanie Schmitz vom Institut Körperkompetenz und den Buchautorinnen Nicole von Hoerschelmann und Angelika Koppe für die netten Interviews. Ich danke den Mädels der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V., hier stellvertretend Andrea Franke, meiner SHG-Bonn und meinen Endoschwestern Antonia, Bianca, Daniela, Katja, Nadine und Sarah! Ich danke Birte, dass sie meine Schreibblockade gelöst hat! Ich danke meinem Mann, dass er mir den Rücken frei gehalten hat, und meiner Schwester Melanie für die erleuchtenden Gespräche!

Dann kann es jetzt losgehen!

Ich hoffe, ich kann euch ein wenig auf eurem Selbstheilungsweg inspirieren!

Eure

Martina

Nicht ohne meine Wärmflasche

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