Читать книгу Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland Band 11 - Martina Meier - Страница 27
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Die Weihnachtselfe
Sabrina war eine Elfe. Sie war in der Menschenwelt groß geworden und wollte nun ihre Aufgabe als Weihnachtselfe wahrnehmen. Denn jeder Elf und jede Elfe sollte sich auf den Weg zum Weihnachtsmann machen, um ihm zu helfen.
Der Weg war weit, aber sie war frohen Mutes. Er führte sie über Berge, Täler und Wälder. Sowie durch Städte und Dörfer. Schritt für Schritt, immer ein Auge auf die Uhr gerichtet, denn bald würde die Pforte geschlossen sein. Diese musste sie erreichen. Wenn sie das nicht schaffte, durfte sie dem Weihnachtsmann nicht helfen und würde zu einem Menschen werden.
Sabrina war gut in der Zeit, hatte schon das Schneereich erreicht, das in der Nähe des Durchgangs lag, als sie das Wimmern eines Babys hörte. Sie sah sich um und folgte dem Geräusch.
Sie fand das Kind hinter einem Baum, in Decken eingepackt. Niemand sonst war hier, niemand reagierte auf Sabrinas Rufe. Es führten keine Spuren im Schnee zu dem Kind, nur ihre eigenen waren deutlich zu sehen.
„Wie lange liegst du denn schon hier?“, fragte sie leise und hob das Baby hoch. „Was mache ich jetzt nur mit dir?“ Ihr Blick wanderte in Richtung des kleinen Dorfes, das sie vor ein paar Stunden hinter sich gelassen hatte. Sie sah auf die Uhr und machte sich auf den Weg.
Am Abend erreichte sie endlich das Dorf, aber dort war niemand. „Hallo?“, rief sie immer wieder. Inzwischen war das Baby in ihren Armen eingeschlafen.
Sabrina betrat ein Gasthaus. Hier rief sie wieder laut: „Hallo?“, aber als Antwort erhielt sie nichts als Stille.
Sie ging in die Küche und machte dem Baby Milch warm. Dann schürte sie das Feuer. Sie packte das kleine Bündel aus und machte ihm eine frische Windel. Zu ihrem Glück fand sie hier genug Tücher. Nachdem sie dem Kind die Flasche gegeben und es pappsatt gerülpst hatte, wickelte Sabrina es wieder ein. Ein Blick auf ihre Uhr ließ sie traurig seufzen, selbst wenn sie sofort losginge, würde sie nicht mehr rechtzeitig ankommen. Außerdem konnte sie schlecht das Kleine hier alleine lassen. Das brächte sie nicht über ihr Elfenherz. So blieb sie und spielte mit dem Baby.
Stunden verstrichen, bis plötzlich die Tür aufging. Mehrere Leute, dick eingepackt, kamen in den beheizten Raum.
„Nils!“, rief eine Frau erleichtert aus. Sofort streckte das Baby seine Hände nach ihr aus.
„Ich habe ihn im Wald gefunden.“ Sabrina war glücklich und traurig zugleich.
„Wie können wir Ihnen danken?“, fragte ein Mann.
„Dass Sie glücklich sind, ist alles, was ich brauche“, antwortete Sabrina und ging zur Tür. „Passen Sie auf ihn auf.“
Der Mann und die Frau drückten die Elfe, während beide vor Freude weinten.
Sabrina rannte los, so schnell war sie noch nie gelaufen. Sie sah die schimmernde Barriere, die immer kleiner wurde. Doch sie schaffte es nicht, traurig hämmerte sie dagegen. Tränen liefen ihr über die Wange.
„Warum weinst du?“, fragte ein Mann.
„Ich habe es nicht geschafft.“
„Aber du hast den Eltern ihr Kind zurückgebracht, es beschützt und aufgepasst, bis es vollkommen in Sicherheit war. Ist das nichts wert?“
„Sehr viel sogar, aber es war meine Aufgabe hierherzukommen und ...“ Es tat ihr weh, darum konnte sie nicht weiterreden.
„Aber ist nicht das, was du getan hast, deine Aufgabe?“ Sabrina hob überrascht ihren Kopf und erblickte den Weihnachtsmann. „Du hast mir geholfen, ein Weihnachtswunder zu ermöglichen.“
„Aber ich habe es nicht rechtzeitig geschafft.“
„Du hast deine eigenen Ziele für jemand anderen zurückgestellt, du brauchtest es nicht mehr zu schaffen.“ Der Weihnachtsmann streckte seine Hand aus und Zauberstaub bedeckte die Elfe. „Willkommen im Weihnachtsland.“
Wieder weinte Sabrina, aber dieses Mal vor Freude, sie streckte ihre Hand aus und konnte das Portal durchschreiten.
Und wenn du gut aufpasst, siehst du sie vielleicht in der Adventszeit, wie sie zu dir kommt und nach dir sieht. Also, sei immer schön brav, du weißt nie, wann du beobachtet wirst.
Luna Day wurde 1982 in Wertigen geboren und wuchs in Augsburg auf, wo sie immer noch lebt, mit ihrem Mann und ihren Zwei Kindern. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie durch Harry Potter und Roll-Play-Games schreiben in Foren. Sie tippt Kindergeschichten, aber auch Fantasy- und Liebesgeschichten. Hofft darauf, ihren ersten Fantayroman bald zu veröffentlichen.