Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10 - Martina Meier - Страница 12

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Der Weihnachtskarpfen

Der Max verbringt fast jeden Sommer,

genau geplant auf Punkt und Komma,

beim Huberbauer auf der Alm,

tauscht gegen Bergesluft den Qualm

der Stadtluft, die ihn sonst umgibt.

Der Bauer seinerseits, der liebt

und schätzt den Max auch als Person

und bringt, Sie ahnen es wohl schon,

dem Max was mit, so Zeit er hat,

ist ab und zu er in der Stadt.

Und diesmal bringt in einem Zuber

dem Max zuliebe der Herr Huber

als Gabe einen frischen Fisch

zum Festschmaus für den Weihnachtstisch.

Damit er frisch bleibt bis zum Fest,

ist er lebendig noch. Der Rest –

das Köpfen, Schuppen, Filetieren –

das wäre dann noch auszuführen.

Herr Huber geht. Der Max bleibt stumm.

Den Karpfen siedelt er schnell um

ins Badezimmer zu der Tanne.

Bald schwimmt der Karpfen in der Wanne

ganz ohne Scheu und unverdrossen

und fächelt sachte mit den Flossen

und sieht den Max voll Neugier an.

Der tauft ihn Kuno ganz spontan.

Alsbald der Max zu Liese spricht:

„Was lieb mich anschaut, töt’ ich nicht!“

Worauf ihn Liese, die Max kennt,

Kuno, den Unkillbaren nennt.

Auch ihr gefällt der Fisch so gut,

dass sie ihm nichts zuleide tut.

Doch wollen sie’s nicht übertreiben,

er kann nicht in der Wanne bleiben,

wenn auch ein hübsches Exemplar,

so viel ist Max und Liese klar.

So kommt’s, dass in der Heil’gen Nacht

Max heimlich auf den Weg sich macht,

zum nahen Park mit Kuno schleicht,

bis er den Ententeich erreicht.

Dort lässt er Kuno schließlich frei.

Doch sind noch lange nicht vorbei

die Skrupel punkto Fleischkonsum.

Wie wär’s mit Vegetariertum?

Am Weihachtstag serviert die Liese

drum Röstkartoffeln mit Gemüse

und abends gibt es dann Fondue

aus Käsebrei. Was dachten Sie?

Aus dem Zyklus „Max Mustermann und Lieschen Müller“

Franziska Bauer lebt in Großhöflein in Österreich.

Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10

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