Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 12 - Martina Meier - Страница 8

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Den Weihnachtsmann gibt es nicht!

Doch, den gibt es!

Als der kleine Johann vom Kindergarten nach Haus kommt, merkt sein großer Bruder Paul sofort, dass etwas nicht stimmt. Johann ist sauer und ganz grummelig. So will Paul von Johann wissen, ob heute etwas passiert ist.

Johann sagt: „Mirco ist ganz doof und nicht mehr mein Freund. Ich rede nie wieder mit ihm.“

„Warum denn?“, fragt Paul.

„Mirco hat gesagt, den Weihnachtsmann gibt es nicht.“

„Und wie kommt Mirco darauf?“

Johann erzählt schluchzend: „Er sagte, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, weil ich letztes Jahr nur einen Spielhund zu Weihnachten bekam. Dabei hatte ich mir ja einen echten Hund gewünscht.“ Nun weint Johann und ist ganz traurig.

Paul möchte seinem kleinen Bruder unbedingt helfen und so hat er eine Idee. Er nimmt den kleinen Johann tröstend in den Arm und sagt: „Pass auf, wir schreiben einen Brief an den Weihnachtsmann und sagen niemandem etwas davon. Und wenn Weihnachten ist, dann bleiben wir heimlich auf und dann wirst du den Weihnachtsmann selbst sehen.“

Paul geht schon lange in die Schule und kann wirklich sehr gut schreiben und auch lesen und rechnen. So schreibt Paul den Weihnachtsbrief:

Lieber Weihnachtsmann,

mein Bruder Johann und ich wünschen uns einen echten, kleinen Hund. Wir versprechen, uns um ihn zu kümmern, ihm zu fressen und trinken zu geben, mit ihm raus zu gehen und ihn lieb zu haben. Bitte bring uns einen echten Hund, das wünschen wir uns beide sehr.

Viele Grüße an dich, deine Elfen, Rentiere und alle deine Helfer, Johann und Paul.

Johann malt dazu noch ein besonders schönes Hundebild. Dann schreibt Paul die Adresse auf den Brief:

An den Weihnachtsmann

Weihnachtspostfiliale

16798 Himmelpfort

Auf dem Weg zur Schule steckt Paul den Brief heimlich in den Briefkasten. Auch ihren Eltern erzählen sie nichts von ihrem Plan. Sie haben ein Brudergeheimnis und warten beide gespannt, wie es weitergeht.

Einige Zeit später kommt eine Antwort vom Weihnachtsmann an Johann und Paul. Es ist ein Dankesschreiben und es sind einige schöne Postkarten mit dabei, aber von ihrem gewünschten Hund – kein Wort. Beide Kinder freuen sich trotzdem darüber. Jetzt gilt es abzuwarten bis zum Wunderweihnachtsfest.

Und dann ist es endlich so weit. Der Wunderweihnachtsabend ist da, aber es ist auch Schlafenszeit für Johann und Paul. Beide müssen ins Bett. Paul hat einen Wecker mit ins Bett genommen und beide haben sich vorgenommen, nicht einzuschlafen, um den Weihnachtsmann zu sehen. Doch dann fallen ihnen vor Müdigkeit die Augen zu.

Plötzlich ist da ein Geräusch um Mitternacht. Paul erwacht davon. Johann schläft. Aber es ist kein Glöckchenklingeln oder der Klang von fliegenden Rentieren. Nein. Es kommt auch nicht aus dem Wohnzimmer, in dem der bunt geschmückte Weihnachtsbaum steht. Es kommt aus dem Gästeklo. Es klingt krampfig und magenschmerzend.

Wer kann das sein?

Paul macht Johann wach. Beide Kinder gehen zum Klo, als grade die Spülung gedrückt wird. Dann hören sie den Wasserhahn … Paul hat zwar weiche Knie, macht aber mutig die Tür auf und sieht – den Weihnachtsmann, der sich gerade die Hände wäscht.

Paul fragt mit großen Augen „Was machst du hier?“ Und Johann lugt ungläubig hinter dem Rücken seines großen Bruders vor.

„Oh, entschuldigt bitte, aber mir ging es nicht gut und ich musste dringend eure Toilette benutzen. Eigentlich wollte ich euch fragen, ob ich ausnahmsweise eure Toilette benutzen darf, aber ihr habt geschlafen und ich wollte euch nicht wecken. Meine Elfen waren krank und so, wie es aussieht, habe ich mich angesteckt. Ausgerechnet heute, am Wunderweihnachtsabend. Ich habe fast alle Geschenke verteilen können, mir fehlt nur noch eure restliche kleine Stadt, aber mir geht’s wirklich sehr schlecht.“

„Können wir dir vielleicht helfen?“, fragt Paul.

„Ja, wenn ihr die restlichen Geschenke verteilen könnt, dann wäre das toll. Meine Rentiere haben die Geschenke im Schlitten und wissen, für wen welches Geschenk ist. Und vorn am Schlitten hängt ein kleines Säckchen mit Zauberpulver. Wenn ihr ein kleines bisschen davon an die Außenwände der Häuser werft, habt ihr einen kleinen Durchgang und ihr könnt unbemerkt rein und raus, um die Geschenke unter die Bäume zu legen. Doch beachtet, der Wunderweihnachtszauber hält nur eine Minute. Danach verschließt sich der Durchgang wieder von selbst.“

Schließlich bereitet Johann dem Weihnachtsmann im Kinderzimmer ein kuscheliges Lager aus vielen Kissen. Dann fasst er den Mut und fragt den Weihnachtsmann, was ihn die ganze Zeit schon beschäftigt: „Weihnachtsmann, wieso hast du mir letztes Jahr einen Spielhund geschenkt?“

Der Weihnachtsmann scheint verwundert: „Wieso fragst du? Gefällt er dir nicht?“

„Doch, er gefällt mir. Aber ich wollte einen echten Hund.“

Der Weihnachtsmann wirkt überrascht und auch etwas nachdenklich: „Oh, das habe ich nicht gewusst. Ich habe dein Bild bekommen mit einem gemalten Hund und meine Elfen und ich haben angenommen, du möchtest einen flauschigen Hund aus Plüsch. So haben meine fleißigen Helfer den Spielhund extra liebevoll von Hand gefertigt, um dir eine besondere Freude zu machen. Es tut mir leid. Es war ein Missverständnis.“

Darauf Johann: „Schon gut. Der Spielhund ist wirklich sehr kuschlig und ich nehme ihn oft in den Kindergarten mit und hab ihn immer bei mir zur Schlafenszeit.“

Während dieses Gesprächs hat Paul dem Weihnachtsmann einen Kamillentee für seinen Magen gemacht und eine Wärmflasche für den Bauch vorbereitet. Dann schleichen sich Paul und Johann still und heimlich zu den Rentieren. Dort klappt alles genauso, wie es der Weihnachtsmann gesagt hat, und die Rentiere sind auch total lieb und wirklich hilfsbereit. So haben beide Kinder an diesem Wunderweihnachtsabend bis zum aufgehenden Morgenrot alle Geschenke unbemerkt verteilt und die Rentiere bringen Paul und Johann wieder sicher nach Hause. Dort wecken sie den eingeschlafenen Weihnachtsmann, der sich noch bei den beiden Jungen für ihre Hilfe, den Kamillentee und die Wärmflasche bedankt. Dann ist er auf einmal verschwunden. Die Jungen fallen extrem müde, ziemlich erschöpft, aber sehr glücklich in ihre Betten und schlafen trotz des aufregenden Abends schnell ein.

Am nächsten Morgen wecken ihre Eltern die beiden auf.

Johann und Paul sagen gleichzeitig: „Mama, Papa, der Weihnachtsmann war bei uns.“

Die Mama antwortet: „Ja, es ist schließlich Weihnachten. Und der Weihnachtsmann hat euch ein Geschenk dagelassen.“

Ein Geschenk liegt wirklich unterm Weihnachtsbaum. Eines für beide. Dennoch bleiben die Fragen: War die ganze Nacht nur ein Traum? Ein Traum, den beide Kinder hatten? Merkwürdig, oder? So gehen beide zum Weihnachtsbaum und da ist ein Karton mit Löchern, auf denen steht: Für Johann und Paul.

Und als sie die löchrige Kiste öffnen, ist darin ein kleiner, echter, wuscheliger Hund. Sie freuen sich sehr, dennoch haben sie klitzekleine Zweifel an der vergangenen Nacht.

Und während Johann noch ganz kurz an Mirco denkt – „da wird der Mirco aber Augen machen“ –, kuschelt er schon mit dem kleinen Hund und überlegt sich mit Mama und Papa bereits einen Namen für ihn. Paul schaut sich in einem unbeobachteten Moment noch mal den Karton an, in dem der kleine Hund war. Und am Boden findet er eine Nachricht, die ihm bisher nicht aufgefallen war:

Danke, Paul und Johann, für eure Hilfe. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Grüße auch von meinen Elfen und den Rentieren. Euer Weihnachtsmann

Susann Scherschel-Peters ist Mama, Diplom-Pädagogin, Trauerbegleiterin/-rednerin und arbeitet hauptberuflich im Beratungsbereich.

Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 12

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