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Mauzi Mauz und das Glückschweinchen
Es war einmal eine Katze namens Mauzi Mauz. Sie war eine der tüchtigsten und eifrigsten Mäusejägerinnen weit und breit. Als sie eines schönen, sonnigen Tages wieder auf die Jagd ging, entdeckte sie auf einer Lichtung eine kleine, abgemagerte Maus.
„Zwar klein und mickrig, aber doch wohl genügend als Vorfrühstückchen“, sagte Mauzi und schnurrte leise. Dann schlich sie leise vorwärts. Geräuschlos glitt sie an den Bäumen vorbei.
„Oh, ist er schön, piep!“, piepste plötzlich die kleine Maus, die Luzzi hieß.
Mauzi Mauz’ Ohren spitzten sich und richteten sich auf die kleine Maus. Sie hielt eine dünne Schnur in der Hand, die von den Menschen „Kutte“ … nein … „Kette“ genannt wurde.
Es war ein kleiner Anhänger dabei, der halb in, halb aus der Hand der Maus baumelte. Darauf war ein kleines Schweinchen.
Mauzi näherte sich und erkannte, dass etwas darauf stand. Es war die Menschenschrift. „Schade“, dachte Mauzi. „Ich wünschte, ich könnte es le…“
Mauzi erstarrte: „Wieso denke ich an solche blöden Menschendinger und nicht an meine Beute?“, dachte sie, bevor sie ihren anderen Gedanken zu Ende brachte. Sie leckte sich mit ihrer weichen Zunge über die Schnauze. Dann näherte sie sich der Maus wieder.
Doch plötzlich drehte sich Luzzi um, erkannte die Gefahr und flüchtete. Mit großen Sätzen sprang Mauzi Mauz ihr nach. Aber was war das? Luzzi, die schnellste Maus der Welt, huschte wie ein kleiner Tornado unaufhaltsam durch den Wald, immer schneller werdend. Mauzi lief weiter und hatte Mühe, Bäumen auszuweichen. Die kleine, unberechenbare Maus schlug kreuz und quer Haken. Die Kette flog hinter ihr her.
„Wenn ich die verdammte Maus nicht bekomme, soll sie mir wenigstens dieses Kettchen geben! Lorenu Klughu könnte herausfinden, was daraufsteht“, dachte Mauzi und wusste schon eine Lösung!
Sie holte alles aus sich heraus, überholte die Maus unbemerkt, lief weiter und stellte sich ihr in den Weg. Luzzi musste so abrupt stoppen, dass sie in Mauzi reinlief.
„Mau!“, schrie Mauzi auf. Noch nie, nie ist eine klitzekleine Maus mit solcher Wucht in sie reingelaufen! Rasch packte Mauzi Mauz die Kette und jagte davon.
Etwas später war sie bei Lorenu Klughu, der die Kette untersuchte und herausfand, dass da „Glückschweinchen“ daraufstand. „Das ist mau … eine tolle, perfekte Kette. Menschen benutzen sie und bekommen dann Glück!“, sagte der Weise Lorenu mit seiner tiefen Stimme.
Mauzi lächelte, aber plötzlich bekam sie einen verwirrten Ausdruck. „Benutzen? Mau?“, fragte sie und leckte sich die Pfote.
„Hahaha! Benutzen? Damit meinte ich, tragen … immer mit haben … dabeihaben. Verstehst du?“, lachte Lorenu Klughu. „Hiermit gebe ich dir, Mauzi Mauz, du großes Olipomusu („Große Jägerin“), die Kette, die die Menschen Glückschweinchen nennen“, sagte Lorenu, der Weise, feierlich und wollte Mauzi Mauz die Kette um den Hals hängen, doch dann schnappte die Kette erst eine, dann zwei winzige Mäusehändchen und zerrten an ihr. Dann riss Luzzi schließlich mit einem Lachen die Kette aus Lorenus Pfote.
„Olipumpsi! Hahaha!“, lachte Luzzi und zeigte mit einem ihrer kleinen Finger auf Mauzi. „Adieu, Mauzi Pupsi! Hiermit gebe ich Luzzi Zagrahty die Kette! Denn ich hab sie gefunden. Und so ist es mein Recht“, rief Luzzi aus und verschwand aus der Tür.
Ab diesem Tag trat Mauzi immer sehr ehrfürchtig vor Luzzi. Denn man weiß ja nie …
Luana Luise Siantis (11) aus Bonn / Deutschland