Читать книгу Maunz & Minka - Martina Meier - Страница 18
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Verkuppelt
Sie saß auf der Mauer und betrachtete sich in der Wasserlache auf dem Boden. Ihre grünen Augen glänzten in der Sonne und das seidene Haar ... Ach ...
„Jetzt krieg dich wieder ein!“ Jäh wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Der Grund war Bobi, mein bester Freund.
Ich seufzte: „Wie soll ich ihr nur je klar machen, dass ich sie wirklich mag?“
„Mann! Komm von deiner siebten Wolke wieder runter“, piepste Bobi. Er war sehr klein, aber jeder Mensch hatte Angst vor ihm. Alle schrien sie, wenn er auftauchte, und brachten sich in Sicherheit. Ich wusste gar nicht, was sie an ihm so eklig fanden. Meine Kameraden mochten Bobi nicht. Ständig versuchten sie, ihn zu fangen und fertigzumachen. Aber er war wie schon gesagt klein – und flink.
Auch mich hänselten sie, weil ich mich mit so einem kleinen Wicht abgab. Aber ich machte mir schon lange nichts mehr daraus. Und wir versteckten uns auch nie vor ihnen. Nein! Der Grund, dass wir hier hinter dem Busch saßen, war sie. Marlen. Mein Traum. Ja, nie träumte ich ohne sie. Ich träumte nur von ihr. Immer. Den ganzen Tag. Und nachts. Aber ich wusste nicht, ob ich für sie überhaupt existierte.
Jetzt bewegte sie sich. Sie sprang elegant von der Mauer. Anmutig stolzierte sie den Weg entlang. Oh, ich wusste, warum ich sie liebte! „Los jetzt“, drängelte Bobi, „wenn du sie kriegen willst, dann hinterher.“ Er schob mich aus meinem Versteck. Ich sträubte mich dagegen, aber er hatte ja recht. Wie immer.
Vorsichtig ging ich auf den Weg. Dabei versuchte ich möglichst lässig auszusehen. Ich schlich mich näher an sie heran. Ganz geduckt, um nicht aufzufallen. Da trat ich auf ein Ästchen. Knack! Sie drehte sich zu mir um. Die Röte schoss mir ins Gesicht, aber sie schien nichts zu merken.
„Oh, hallo Collin.“ Ihre Stimme. Wie ein heller Schein in dunkler Nacht.
„Äh, hallo Marlen“, sagte ich schüchtern. Sie sah mich erwartungsvoll an. Bobi hatte gesagt, ich solle es einfach sagen. Aber ob das richtig war? Ich musste es probieren. „Ich liebe dich!“, platzte es mir heraus.
Marlen machte große Augen. Dann wendete sie sich leicht ab. Das war’s. Sie mag mich nicht. Gleich wird sie wegrennen. Ich hab’s verdorben. „Ich liebe dich auch“, sagte sie plötzlich, „ich habe mich nur noch nicht getraut, dir das zu sagen.“
Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sie liebte mich! Mein größter Traum ging gerade in Erfüllung.
Da tauchte Bobi auf: „So, euch beide habe ich ja jetzt verkuppelt. Da können wir ja auf einen Käse in die Mausefalle gehen.“ Ja, für eine Maus war Bobi ziemlich schlau. Ich, Collin, ein Kater, mit einer Maus befreundet, die mich mit meinem Schwarm Marlen, dieser anmutigen Katze, verkuppelt hatte. Manchmal konnte ich mein Leben selbst nicht fassen.
Michaela Blaschek (12) aus Kaufbeuren/Deutschland