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Die Katze, die den Mond austrank
Es war einmal eine junge Katze, die hieß Minka. Sie war schwarz wie die Nacht und trug weiße Socken an ihren Füßen. Sie wohnte auf einem Bauernhof in einem kleinen Weiler. Untertags schlief sie am liebsten auf dem Heuboden, wo es immer so gut nach getrockneten Kräutern und Heublumen roch. In der stillen Nacht streifte sie oft auf leisen Pfoten im hellen Mondlicht umher.
Eines Nachts hatte Minka Hunger und Durst. Leise schlich sie die alte Treppe des Heulagers herunter. Draußen schien der Mond rund und dick vom Himmel. Minka lauschte in die Nacht hinein und schaute hin und her. Dann schlich sie die Hauswand entlang, bis sie in den Garten kam. Da hinten schien eine Pfütze Milch zu sein. Die kam ihr gerade recht. Sie leckte sich ihr Schnäuzchen und lief darauf zu. Aber was war das? In einer Pfütze spiegelte sich der fette gelbe Mond.
Plötzlich entdeckte Minka auf dem Mond eine Maus. Das war Maunz, die frechste Maus auf dem Bauernhof. Maunz ärgerte Minka, wann es nur ging. Jetzt hüpfte Maunz auch noch auf dem Mond hin und her. Minka lief das Wasser im Munde zusammen. Wenn keine Milch, dann auf jeden Fall diese freche aufdringliche Maus.
Maunz rannte um den Mond herum, Minka hinterher. Maunz machte Minka eine lange Nase und rief: „Fang mich doch.“ Minka rannte auf Maunz zu, aber da war Maunz schon wieder weg. „Du bist viel zu dumm. Du bekommst mich nie“, ärgerte Maunz die schwarze Katze.
„Gleich fress ich dich mit Haut und Haar“, fauchte Minka. Da hüpfte Maunz auf die andere Seite, Minka hinterher. „Gleich gibt’s bei mir einen fetten Mäusebraten“, drohte Minka.
„Von wegen, du lahmer Kater.“
Da wurde Minka zornig: „Na warte!“, fauchte sie und schlug mit ihrer Tatze auf Maunz. Minka traf ein Schwall Wasser in ihr Katzengesicht. „Wie entsetzlich!“ Aber was war das, die kreisrunde Milchpfütze wackelte vor ihren Augen und Maunz war verschwunden.
Minka sah auf die Pfütze, in der die gelbe Scheibe allmählich wieder rund wurde. Aber was war das? Da saß doch wieder Maunz auf dem Mond. Wie konnte das sein?
„Dir werd ich es zeigen“, steigerte sich Minkas Wut. Sie begann, an der Pfütze zu lecken. „Mmh, schmeckt lecker, die Mondmilch.“ Gierig trank sie den Mond in sich hinein. „So, jetzt hab ich dich, du freche Maus“, sagte Minka schließlich.
Plötzlich kicherte jemand hinter ihr: „Hi, hi, hi, denkst du wohl.“ Minka drehte sich um. Auf einem umgedrehten Blumentopf saß Maunz und lachte.
„Ja, glaub ich wohl“, zischte Minka und setzte zum Sprung auf Maunz an. Aber Maunz war längst in ihrem Mauseloch im Holzschuppen verschwunden. Sie warf sich darin auf den Boden, reckte ihre Beinchen zappelnd in die Höhe und hielt sich den Bauch vor Lachen.
„Morgen werde ich mich an dir rächen“, drohte Minka und lief in Richtung Haus, um in der Küche nach etwas Fressbarem zu suchen.
Maxine Marxer (10) aus Marktoberdorf / Deutschland