Читать книгу Wo die wilden Geister wohnen Band 3 - Martina Meier - Страница 12
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Schock im Gruselhaus
Es war der Abend an Halloween. Tom und seine Schwester Marie waren zu Besuch bei ihren Großeltern in einem kleinen Ort. Die beiden Geschwister sehnten diesen Abend schon lange herbei, da die Großeltern den beiden versprochen hatten, dass sie von Haus zu Haus ziehen durften. Schließlich war ja Halloween! Beim Abendessen waren Tom und Marie schon so aufgeregt, dass sie kaum einen Bissen von ihren Broten hinunterbekamen. Tom kaute sogar so lange auf einem Stück Käse herum, bis dieses so weich wie Watte war.
Als es endlich dunkel wurde, verkleideten sich die Geschwister. Tom als Kürbis und seine Schwester als Hexe. Mit Taschenlampen bewaffnet, zogen die beiden los. Ihre Großeltern winkten ihnen hinterher und riefen: „Grüßt die Geister von uns!“
„Machen wir“, hallte es übermütig von den beiden zurück!
Nach ein paar Häusern, die die beiden erfolgreich ausgeraubt hatten, kamen sie an einem Friedhof vorbei! Die Gräber schimmerten im Mondlicht angsteinflößend. Die beiden mutigen Kinder liefen aber nur schnell daran vorbei. Nach kurzer Zeit kamen sie an ein altes gruselig aussehendes Haus. Marie wollte einfach nur schnell daran vorbeilaufen, doch Tom wurde langsamer und leuchtete mit der Taschenlampe auf die morsche alte Tür des Hauses.
Kaum machte der Junge Anstalten, auf die Tür näher zuzugehen, hielt ihn jemand am Ärmel seines Kostüms fest. Er zuckte zusammen, doch beruhigte er sich schnell wieder, als er die vertraute Stimme wahrnahm, die ihm zuzischte: „Spinnst du?! Was, wenn es da drin spukt?“
Er atmete erleichtert auf, als er feststellte, dass es nur seine Schwester war. Gelassen erwiderte er: „Da drin spuckt es doch nicht, das ist nur so ein altes Haus und ich habe gesehen, dass die Tür nur angelehnt ist! Da passiert schon nichts! Ich geh da jetzt rein!“
Marie zögerte kurz, als ihr Bruder näher auf die Tür zuging, doch sie wollte ihn nicht alleine lassen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und folgte ihrem Bruder tapfer bis an die Tür. Vorsichtig öffnete Tom diese. Sie quietschte und knarzte wie in einem Horrorfilm. Ängstlich klammerte sich Marie an ihren Bruder. Als die Tür ganz offen war, bestaunten die beiden Geschwister die große edle Eingangshalle. Sie waren so versunken in ihrer Bewunderung, dass sie nicht mitbekamen, wie ein Schatten hinter ihnen flink durch die Tür huschte und auch schon wieder in der Dunkelheit verschwand. Tom fragte sich währenddessen, ob das alte Haus nicht einmal eine Villa gewesen war. Marie hingegen betrachtete die vielen alten vergilbten Briefe, die durch den Briefschlitz quollen. Außerdem entdeckte sie ein Bild von einer alten Frau, das voll mit Spinnweben war.
Plötzlich, mitten in dieser unheimlichen Ruhe, hallte es aus dem Keller heraus: „Huuuuahuu!!!!!!!!“
Marie bekam es mit der Angst zu tun, aber Tom nahm seinen allerletzten Mut zusammen und ging langsam und wie auf Samtpfoten die Kellertreppe hinunter. Marie wollte nicht alleine bleiben und folgte ihrem Bruder.
Im Lichtkegel der Taschenlampe konnten die Geschwister nichts Außergewöhnliches erkennen, als sie in einem riesigen Keller ankamen. Auch konnten sie nicht sagen, woher diese schauderhaften Töne kamen. Als die Stimme erneut anfing, zu heulen, lief Tom ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er wollte um Hilfe schreien, doch aus seiner angstverschnürten Kehle kam kein Ton heraus. Der Versuch, wegzurennen, scheiterte, da seine Beine wie angewurzelt stehen blieben. Der Junge traute seinen Augen nicht, als auf einmal ein Geist auf ihn zuschwebte. Seine innere Stimme sagte ihm zwar, dass es echte Gespenster nicht gab, aber in diesem Moment wollte er es nicht glauben.
Aber Moment! Tom stutzte trotz seiner Angst. Das Gespenst schwebte gar nicht! Es wankte hin und her! Blitzschnell sprang er todesmutig auf den Geist zu.
Aber was war das? Er hatte auf einmal ein Lacken in der Hand!
Das war gar kein echtes Gespenst!
Unter dem Lacken war Opa!?
Auf einmal lachten alle gleichzeitig los und hinter einer Säule kam auch Oma zum Vorschein.
Es wurde wild durcheinander gesprochen und es stellte sich heraus, dass Oma und Opa sich einen kleinen Halloweenscherz mit ihnen erlaubt hatten.
Frohen Mutes gingen sie nach Hause und freuten sich auf heißen Kakao und Kekse. Das war vielleicht ein aufregender Halloween-Abend! Aber am Schluss waren sich alle einig:
ECHTE GESPENSTER GIBT ES NICHT!!!
Magdalena Siller (geb. 2008): Bereits als Kindergartenkind machte Magdalena durch ihre künstlerische Kreativität auf sich aufmerksam. Sie liest, malt und zeichnet viel, näht und bastelt sehr gerne. In ihrer Freizeit liebt sie Musizieren, Reiten, Singen, Kochen, Backen und Sport. Magdalena träumt davon, Ärztin zu werden und in ihrer eigenen Praxis eine Galerie zu integrieren.