Читать книгу ADAC Reiseführer Berlin - Martina Miethig - Страница 16
Оглавление3 Holocaust-Mahnmal
Übersichtskarte | Online-Karte
3 Das Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten Juden Europas
■ S1, U55 Brandenburger Tor, U2 Potsdamer Platz
■ Stelenfeld: Ebertstraße/Behrenstraße tgl. 24 Std. zugänglich
■ Ort der Information: Cora-Berliner-Str. 1, www.holocaust-mahnmal.de, April–Sept. Di–So 10–20, Okt.–März Di–So 10–19 Uhr, Hörführung mit Audioguide 3 €, erm. 2 €, So 15 Uhr kostenlose Führung
Südlich von Brandenburger Tor und Pariser Platz wurde 2005 das Holocaust-Mahnmal nach Entwürfen des US-amerikanischen Architekten Peter Eisenman eingeweiht. Das Mahnmal gedenkt der 6 Mio. Juden, die Opfer des Holocaust wurden. Es erstreckt sich über 19.000 m² mit einem eindrucksvollen Stelenfeld – ein von allen Seiten begehbares Labyrinth aus 2711 grauen Betonquadern. Eisenman will sein Werk nicht als Friedhof oder Ehrenfeld verstanden wissen, eher als Ort der Hoffnung, in dem Besucher die Stimmen der Opfer hören sollen. Im Ort der Information unter dem Stelenfeld kann man exemplarisch mehr über einzelne Schicksale erfahren. In der Nähe im Tiergarten befinden sich die Denkmäler für die ermordeten Sinti und Roma Europas, für Homosexuelle sowie »Euthanasie«-Opfer.
Im Blickpunkt
Schatten der Vergangenheit in der Wilhelmstraße
Die Wilhelmstraße war von der Kaiser- bis zur NS-Zeit die Straße der Regierung. Otto von Bismarck residierte als Kanzler des Deutschen Reiches in der alten Reichskanzlei. Das Reichspräsidentenpalais war Amtssitz von Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg. Joseph Goebbels’ Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda, ein aus der Hitler-Diktatur erhaltenes Gebäude, ist der heutige Sitz des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (Nr. 49).
Unter allem erstreckte sich ein gigantisches Bunkersystem mit Krankenstation, Werkstätten sowie dem etwa 250 m² umfassenden Führerbunker für Adolf Hitler. Der Bunkerkomplex wurde 1947–59 gesprengt und das Gelände eingeebnet, um eventuellen »Pilgerbesuchen« vorzubeugen. Seit 2006 weist eine nüchterne Tafel in der Gertrud-Kolmar-Straße in den Ministergärten nahe dem Potsdamer Platz den historischen, doch heute überbauten Ort aus.