Читать книгу ADAC Reiseführer Berlin - Martina Miethig - Страница 19
Оглавление6 Friedrichstraße
Übersichtskarte
Eine legendäre Flaniermeile mit eleganten Einkaufspassagen
■ S Friedrichstraße, U6 Oranienburger Tor, Friedrichstraße, Französische Straße, U2 Stadtmitte
Ihren legendären Ruf erlangte die Friedrichstraße bereits um 1900 – zugleich pulsierende Verkehrsader (rund um den Verkehrsknotenpunkt der Fern- und Stadtbahn), geschäftige Flaniermeile und schillernder Vergnügungsboulevard. Heute sind hier wieder Kaufhäuser, Edeldesigner und bekannte Theater versammelt, darunter der Friedrichstadt-Palast (Nr. 107), das Brechtsche Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm (>) und der Admiralspalast (Nr. 101, www.admiralspalast.de) mit strahlender Fassade und schönem Innenhof von 1911.
Vor allem südlich der Linden sprüht die Friedrichstraße vor Eleganz. Hier tragen die Quartiere, Büro- und Geschäftsblocks mit Cafés, Restaurants, Einkaufspassagen und Edelboutiquen allesamt die Handschrift von Stararchitekten aus der ganzen Welt – mit Stilelementen von Art déco über Bauhaus bis Postmoderne.
p Sehenswert
Tränenpalast
| Ausstellung |
Ein paar Meter weiter umweht den Bahnhof Friedrichstraße ein Hauch von Geschichte. Immerhin fungierte er nach dem Mauerbau 1961 als alleinige Verbindung für Fern-, S- und U-Bahn zwischen beiden Teilen der Stadt. Die kurz nach dem Mauerbau errichtete Grenzabfertigungshalle mit großer Glasfront, an der sich West-Berliner nach dem Besuch im Osten von ihren Verwandten verabschieden mussten, trägt nicht von ungefähr den Beinamen »Tränenpalast«. Heute befindet sich in dem vor einigen Jahren umfassend restaurierten Gebäude die kostenlose Ausstellung »GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung«.
■ Am Bhf. Friedrichstraße, Reichstagsufer 17, www.hdg.de, Di–Fr 9–19, Sa, So 10–18 Uhr, Eintritt frei
© Shutterstock.com: hbpictures
Links und rechts des Checkpoint Charlie kommen Souvenirjäger auf ihre Kosten
Checkpoint Charlie
| Gedenkstätte |
Im August 1961 hatte der Bau der Mauer aus der Friedrichstraße eine Sackgasse gemacht. Den legendären Grenzübergang durften ab diesem Zeitpunkt nur noch Diplomaten und Militärs der Siegermächte, DDR-Funktionäre und Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR passieren. Trotzdem sorgte dieser Kontrollpunkt C, auf Amerikanisch »Checkpoint Charlie«, an der Sektorengrenze oft für Schlagzeilen, etwa als sich hier am 27. Oktober 1961 Panzer der USA und der UdSSR im Abstand von nur 200 m schussbereit gegenüberstanden. Beliebte Fotomotive sind der Nachbau des ersten Kontrollhäuschens hinter einem Wall von Sandsäcken, das zweisprachige Warnschild »Achtung! Sie verlassen den amerikanischen Sektor!« oder die 175 großen Fototafeln der Open-Air Checkpoint Gallery (Friedrichstraße zwischen Zimmer- und Schützenstraße).
Südlich des Checkpoints dokumentiert das Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie die Geschichte dieses Bauwerks und das Leben in der geteilten Stadt von 1961 bis 1989. Sehenswert sind auch das Zentrum Kalter Krieg (Black Box), das man preisgünstiger mit dem Kombiticket für das Rundumpanorama des Künstlers Yadegar Asisi besucht (s.u.).
■ Friedrich-/Zimmerstraße, Mauermuseum: Friedrichstr. 44, www.mauermuseum.de, tgl. 9–22 Uhr, 14,50 €, erm. 9,50 €, Black Box: Friedrichstr. 47, www.bfgg.de/zentrum-kalter-krieg.html, tgl. 10–18 Uhr, 5 €, erm. 2–3,50 €
© laif: Thomas Grabka
Ein Detail aus dem Asisi Panorama – Blick von der Kreuzberger Seite in den Osten
Asisi Panorama – Die Mauer
| 360°-Gemälde |
Übersichtskarte | Online-Karte
4 Eine Zeitreise in die legendären 1980er-Jahre
In diesem 15 Meter hohen Rundumbild von Yadegar Asisi erlebt man die Mauer und das damalige Lebensgefühl in der Kreuzberger Mauernische der 1980er-Jahre in einer gelungenen Foto-Sound-Darbietung. Der Betachter steht dabei mittendrin auf einer vier Meter hohen Aussichtsplattform.
■ Friedrichstr. 205, www.die-mauer.de, tgl. 10–18 Uhr (meist länger in den Ferien und an Feiertagen, s. Website), 10 €, erm. 4–8 €. Tipp: Immer Mo ab 16 Uhr kann man den Eintrittspreis selbst festlegen
© mauritius images: Iain Masterton/Alamy
Das Kulturkaufhaus Dussmann hat unter der Woche bis Mitternacht geöffnet
e Einkaufen
Dussmann – das Kulturkaufhaus
Gut sortierte Buchhandlung mit CD- und DVD-Abteilung auf fünf Etagen, oft Lesungen bekannter Autoren und kleine Konzerte.
■ Friedrichstr. 90, www.kulturkaufhaus.de, Mo–Fr 9–24, Sa 9–23.30 Uhr
Galeries Lafayette
In spektakulärer Architektur von Jean Nouvel lockt die einzige deutsche Dependance des berühmten Pariser Luxuskaufhauses: Feinkost, Mode, Accessoires und Kosmetik mit dem legendären französischen Touch. Unklar ist, ob der Konsumtempel auch nach 2021, dem Ende des aktuellen Mietvertrages, hierbleiben wird, da aus der Friedrichstraße seit einiger Zeit immer mehr Läden abwandern.
■ Friedrichstr. 76/78, www.galerieslafayette.de, Mo–Sa 10–20 Uhr
f Erlebnisse
Ausflugsboote
An der Weidendammerbrücke gibt es zahlreiche Dampferanlegestellen. Vom Wasser aus erlebt man die Stadt stimmungsvoll und ohne Stau (www.reederei-riedel.de, www.sternundkreis.de).