Читать книгу Homer meets Harry Potter: Fanfiction zwischen Klassik und Populärkultur - Martina Stemberger - Страница 4

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„Nie wurde so viel gelesen und geschrieben wie heute“: Mit diesem starken Statement beginnt eine Deklaration der Autorengruppe Fiktion aus dem Jahr 2013, die sich mit der „digitalen Zukunft unserer Literatur“ und einer neuen Breitenkultur des „alltägliche[n] Schreiben[s]“ auseinandersetzt. Letzteres „lässt die Schwelle, auch selbst Gedichte, Geschichten und Romane zu verfassen, sinken. Fast jeder kann seine Texte weltweit anbieten und sich über sie austauschen. Wer damit größeren Erfolg hat, kann anschließend auch in traditionellen Verlagen reüssieren“, fügen die Autor*innen optimistisch hinzu (Bremer/Bußmann et al. 2013). Anstatt jener auditiv dominierten „Kultur des Hörens“, die Welsch (1996) heraufziehen sieht, führt die Digitalisierung derart mitten in eine medientechnisch aktualisierte „Ära Gutenberg“ zurück (Eco/Carrière 2011: 14). Geht in der Post-Romantik die Demokratisierung bezüglich der Leserschaft mit der Elitarisierung literarischer Produktion einher (Schlanger 2008: 118), so erscheint diese Arbeitsteilung zusehends obsolet; die Konfrontation mit – auch kanonisch-klassischer – Literatur verlagert sich hin zu kreativer Interaktion.

Höchst instruktiv hinsichtlich dieser neuen populären Lese- und Schreibpraxis ist die Fanfiction, die – Segment und Symptom einer generelleren Transformation der literarischen Kultur unserer Zeit – Anfang des 21. Jahrhunderts eine geradezu explosive Dynamik entfaltet; zu einer Expedition in diese bunte Parallelwelt lädt dieser Dialoge-Band ein.

Homer meets Harry Potter: Fanfiction zwischen Klassik und Populärkultur

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