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Spezielle Sammelpublikationen

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Eine Sammelpublikation ist eine Aufsatzsammlung, für die verschiedene Autoren Texte zu einem gemeinsamen Thema beisteuern. Ein Herausgeber, der in der Regel den inhaltlichen Anstoß zu einem solchen Band gegeben hat, übernimmt die wissenschaftliche, konzeptionelle und organisatorische Verantwortung:

Mary Hunter und James Webster (Hrsg.), Opera buffa in Mozart’s Vienna, Cambridge 1997

In der Praxis entstehen solche Sammelwerke häufig aus einem bestimmten Anlass heraus. Vorträge auf wissenschaftlichen Kongressen, Konferenzen, Tagungen oder Symposien etwa werden normalerweise einige Zeit später in schriftlicher Form in einem sogenannten Kongressbericht veröffentlicht. Auch Kongresse haben in der Regel ein gemeinsames Thema, unter dessen Titel der Bericht dann erscheint:

Ulrich Leisinger (Hrsg.), Bach in Leipzig – Bach und Leipzig. Konferenzbericht Leipzig 2000, Hildesheim 2002

Größere Kongresse wie die jährlich stattfindende Tagung der Gesellschaft für Musikforschung (GFM), der größten musikwissenschaftlichen Organisation im deutschsprachigen Raum, bieten neben einem großen Hauptsymposium oft noch weitere kleinere Symposien zu anderen Themengebieten an und geben auch die Möglichkeit für sogenannte freie Referate, in denen insbesondere Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungsprojekte auch unabhängig von übergeordneten Themen vorstellen können. Auch diese Vorträge können in einem Kongressbericht erscheinen:

Detlef Altenburg und Rainer Bayreuther (Hrsg.), Musik und kulturelle Identität. Bericht über den Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung in Weimar 2004, Bd. 3: Freie Referate und Forschungsberichte, Kassel 2012

|55| Ein anderer Anlass, zu dem Sammelpublikationen herausgegeben werden, sind Jubiläen verdienstvoller Wissenschaftler. Zum 60. oder 65. Geburtstag eines Professors ist es nach deutscher Tradition üblich, eine sogenannte Festschrift zusammenzustellen, in der verschiedene Personen, die den Jubilar auf seinem akademischen Lebensweg begleitet haben, einen wissenschaftlichen Beitrag veröffentlichen können. Je nach Bedeutung und Forschungsinteressen des Beschenkten und der Gesamtkonzeption des Bandes haben Festschriften ebenfalls ein gemeinsames Thema oder sind methodisch und thematisch ungebunden. So kann es durchaus passieren, dass hier ein Aufsatz über die Wirkmechanismen von Filmmusik und eine philologische Studie über eine mittelalterliche Motette in einem Buch versammelt sind.

Eine thematisch gebundene Festschrift:

Dorothea Redepenning und Joachim Steinheuer (Hrsg.), Inszenierung durch Musik. Der Komponist als Regisseur. Liber amicorum für Silke Leopold, Kassel 2011

Eine freie Festschrift:

Ludwig Finscher (Hrsg.), Festschrift für Walter Wiora. Zum 30. Dezember 1966, Kassel 1967

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