Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 66
44. Kapitel Deutschland, Bremen
ОглавлениеDiese Entspannung auf dem Sofa konnte er jetzt gut gebrauchen. Sein Tag im Büro war anstrengend gewesen. Mittlerweile war es kurz vor 20 Uhr am Abend und er hatte noch keine Zeit, sich um irgendetwas anderes zu kümmern. Ausgerechnet heute wo es im Bundestag um seine Millionen gehen sollte, blieb ihm für nichts Zeit. Das Bier aus dem Kühlschrank wollte er bei den Nachrichten genießen. Rotenfels würde ihren Antrag schon durchgebracht haben. Lächerliche 40 Millionen pro Jahr waren doch keine Summe mehr für einen Nachtragshaushalt. Diese Summe würde die Bundesregierung entweder bei den Gesundheitsausgaben kürzen oder aus der Rentenkasse nehmen. Das waren Peanuts und das dumme Gesicht des Finanzministers würde ihm den Feierabend versüßen. Neben dem Geschenk für seine Unkosten war das etwas, worauf man sich freuen konnte. Ein leichtes Grinsen umspielte seinen Mund, als er den Fernseher einschaltete. Noch ein bisschen Werbung für irgendwelche Pharmaprodukte, die für gar nichts nützlich waren, außer Geld in die Kassen zu spülen, und dann würden auch schon die Nachrichten beginnen.
»Berlin. Heute am frühen Abend wurde Bundeskanzlerin Angelika Rotenfels«, begann die Sprecherin und hinter ihr war das verflucht hässliche Gesicht dieser Frau zu sehen, »noch während der Bundestagssitzung zum Nachtragshaushalt wegen Mordes verhaftet.«
Bodo Eggers verschluckte sich an seinem Bier und die Flasche wäre im fast aus den Händen gerutscht.
»Interpolagenten, zusammen mit der Polizei von Berlin, führten sie in Handschellen ab. Ihr wird zur Last gelegt einen Beamten des Patentamtes am Montag vergiftet zu haben. Offenbar war die Bundeskanzlerin in eine Aktion der CIA verwickelt und sollte neben Informationen auch ein Patent der SilOld AG an den US-Geheimdienst gegen Geld übergeben.«
Die Bundeskanzlerin war verhaftet worden, noch bevor seine Millionen genehmigt wurden.
»Eine genaue Summe ist derzeit noch unbekannt. Die CIA hat entsprechende Gerüchte dementiert, allerdings haben unsere Pressedienste in Folge der Verhaftung Informationen von der SilOld AG erhalten. Unter anderem war ein Telefongespräch von CIA Agent John Clarkson mit Rotenfels aufgezeichnet worden. Clarkson wurde bereits am Montag in seinem Büro erschossen, nachdem er den Auftrag erteilt hatte, Bundeskanzlerin Rotenfels zu töten.«
Dem Chef des Energart Konzerns wurde übel. Diese falsche Schlange hatte ihm ein Patent vorenthalten, das diese Aktiengesellschaft beantragt hatte, und machte mit einem Auslandsgeheimdienst gemeinsame Sache. Dann kam auch noch heraus, dass man sie abmurksen sollte. Seine Millionen waren futsch, der ganze Auftrag so gut wie nicht mehr zu erfüllen und sein Geschäftsmodell bedroht.
»Die vom US-Geheimdienst geschickte Agentin wurde am Abend ebenfalls in einem nahe gelegenen Parkhaus von Interpol verhaftet.«
Das durfte einfach alles gar nicht wahr sein. Wütend warf er die Bierflasche in die Ecke des Wohnzimmers. Glassplitter verteilten sich zusammen mit der Flüssigkeit über dem Laminat.
»Lyon. In Frankreich wurde gestern bereits der Auftragsmörder Cody Foley festgenommen. Er war vor dem Interpolhauptgebäude in einem Café angeschossen worden. Nach seinem Partner Sjaak Vis wird derzeit noch gefahndet. Foley wurde kurz vor der Schussverletzung noch mit einem Mann gesehen. Zeugenaussagen zu Folge soll es sich dabei um den Bodyguard Michael Korn gehandelt haben. Interpol hat heute bestätigt, das Korn für die Organisation tätig ist, und heute in Berlin die CIA Agentin in dem Parkhaus am Tiergarten festnehmen konnte, die Bundeskanzlerin Rotenfels töten sollte.«
Hatte sich denn heute alles gegen ihn gewendet. Er hatte Sjaak Vis und seinen Partner angeheuert, um dieses Material in die Finger zu bekommen. 20 Millionen sollten die beiden Mörder dafür bekommen. Die weiteren Leute hatte er aus eigener Tasche noch dazu gebucht, um diese Interpoltruppe auszuschalten. Machte denn plötzlich keiner mehr seinen Job? Diese Informationen aus den Nachrichten waren ihm zu viel. Eggers schaltete die Flimmerkiste ab. Sjaak Vis hatte schon eine Anzahlung erhalten, die er jetzt in den Wind schreiben konnte. Dieser verfluchte Auftragsmörder und sein Komplize waren die besten Vollstrecker, die für Geld überhaupt nur zu finden waren. Einer davon war schon verhaftet und der andere wurde von Interpol und der Polizei gejagt. Seine Ersatztruppe war noch nicht einmal in Erscheinung getreten und die Schlacht war schon fast geschlagen. Jetzt wusste er, dass neben ihm auch die CIA die Finger im Spiel hatte. Sollte er das Risiko eingehen, seine Spuren zu verwischen und mit ihnen seinen Informanten bei Interpol auch verschwinden lassen? Nur wen konnte er jetzt noch schicken. Die besten Optionen waren schon im Einsatz, was ihn Millionen gekostet hatte und keiner davon brachte irgendwas zustande. Bodo Eggers stand eine lange schlaflose Nacht bevor. Er musste überlegen, was jetzt zu tun war.