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44. Kapitel Deutschland, Bremen

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Die­se Ent­span­nung auf dem So­fa konn­te er jetzt gut ge­brau­chen. Sein Tag im Bü­ro war an­stren­gend ge­we­sen. Mitt­ler­wei­le war es kurz vor 20 Uhr am Abend und er hat­te noch kei­ne Zeit, sich um ir­gen­det­was an­de­res zu küm­mern. Aus­ge­rech­net heu­te wo es im Bun­des­tag um sei­ne Mil­lio­nen ge­hen soll­te, blieb ihm für nichts Zeit. Das Bier aus dem Kühl­schrank woll­te er bei den Nach­rich­ten ge­nie­ßen. Ro­ten­fels wür­de ih­ren An­trag schon durch­ge­bracht ha­ben. Lä­cher­li­che 40 Mil­lio­nen pro Jahr wa­ren doch kei­ne Sum­me mehr für einen Nach­trags­haus­halt. Die­se Sum­me wür­de die Bun­des­re­gie­rung ent­we­der bei den Ge­sund­heits­aus­ga­ben kür­zen oder aus der Ren­ten­kas­se neh­men. Das wa­ren Pea­nuts und das dum­me Ge­sicht des Finanz­mi­nis­ters wür­de ihm den Fei­er­abend ver­sü­ßen. Ne­ben dem Ge­schenk für sei­ne Un­kos­ten war das et­was, wor­auf man sich freu­en konn­te. Ein leich­tes Grin­sen um­spiel­te sei­nen Mund, als er den Fern­se­her ein­schal­te­te. Noch ein biss­chen Wer­bung für ir­gend­wel­che Phar­mapro­duk­te, die für gar nichts nütz­lich wa­ren, au­ßer Geld in die Kas­sen zu spü­len, und dann wür­den auch schon die Nach­rich­ten be­gin­nen.

»Ber­lin. Heu­te am frü­hen Abend wur­de Bun­des­kanz­le­rin An­ge­li­ka Ro­ten­fels«, be­gann die Spre­che­rin und hin­ter ihr war das ver­flucht häss­li­che Ge­sicht die­ser Frau zu se­hen, »noch wäh­rend der Bun­des­tags­sit­zung zum Nach­trags­haus­halt we­gen Mor­des ver­haf­tet.«

Bo­do Eg­gers ver­schluck­te sich an sei­nem Bier und die Fla­sche wä­re im fast aus den Hän­den ge­rutscht.

»In­ter­po­l­agen­ten, zu­sam­men mit der Po­li­zei von Ber­lin, führ­ten sie in Hand­schel­len ab. Ihr wird zur Last ge­legt einen Be­am­ten des Pa­tent­am­tes am Mon­tag ver­gif­tet zu ha­ben. Of­fen­bar war die Bun­des­kanz­le­rin in ei­ne Ak­ti­on der CIA ver­wi­ckelt und soll­te ne­ben In­for­ma­tio­nen auch ein Pa­tent der SilOld AG an den US-Ge­heim­dienst ge­gen Geld über­ge­ben.«

Die Bun­des­kanz­le­rin war ver­haf­tet wor­den, noch be­vor sei­ne Mil­lio­nen ge­neh­migt wur­den.

»Ei­ne ge­naue Sum­me ist der­zeit noch un­be­kannt. Die CIA hat ent­spre­chen­de Gerüch­te de­men­tiert, al­ler­dings ha­ben un­se­re Pres­se­diens­te in Fol­ge der Ver­haf­tung In­for­ma­tio­nen von der SilOld AG er­hal­ten. Un­ter an­de­rem war ein Te­le­fon­ge­spräch von CIA Agent John Clark­son mit Ro­ten­fels auf­ge­zeich­net wor­den. Clark­son wur­de be­reits am Mon­tag in sei­nem Bü­ro er­schos­sen, nach­dem er den Auf­trag er­teilt hat­te, Bun­des­kanz­le­rin Ro­ten­fels zu tö­ten.«

Dem Chef des Ener­gart Kon­zerns wur­de übel. Die­se falsche Schlan­ge hat­te ihm ein Pa­tent vor­ent­hal­ten, das die­se Ak­ti­en­ge­sell­schaft be­an­tragt hat­te, und mach­te mit ei­nem Aus­lands­ge­heim­dienst ge­mein­sa­me Sa­che. Dann kam auch noch her­aus, dass man sie ab­murk­sen soll­te. Sei­ne Mil­lio­nen wa­ren futsch, der gan­ze Auf­trag so gut wie nicht mehr zu er­fül­len und sein Ge­schäfts­mo­dell be­droht.

»Die vom US-Ge­heim­dienst ge­schick­te Agen­tin wur­de am Abend eben­falls in ei­nem na­he ge­le­ge­nen Park­haus von In­ter­pol ver­haf­tet.«

Das durf­te ein­fach al­les gar nicht wahr sein. Wü­tend warf er die Bier­fla­sche in die Ecke des Wohn­zim­mers. Glass­plit­ter ver­teil­ten sich zu­sam­men mit der Flüs­sig­keit über dem La­mi­nat.

»Ly­on. In Frank­reich wur­de ges­tern be­reits der Auf­trags­mör­der Co­dy Fo­ley fest­ge­nom­men. Er war vor dem In­ter­pol­haupt­ge­bäu­de in ei­nem Café an­ge­schos­sen wor­den. Nach sei­nem Part­ner Sjaak Vis wird der­zeit noch ge­fahn­det. Fo­ley wur­de kurz vor der Schuss­ver­let­zung noch mit ei­nem Mann ge­se­hen. Zeu­gen­aus­sa­gen zu Fol­ge soll es sich da­bei um den Bo­dy­guard Mi­cha­el Korn ge­han­delt ha­ben. In­ter­pol hat heu­te be­stä­tigt, das Korn für die Or­ga­ni­sa­ti­on tä­tig ist, und heu­te in Ber­lin die CIA Agen­tin in dem Park­haus am Tier­gar­ten fest­neh­men konn­te, die Bun­des­kanz­le­rin Ro­ten­fels tö­ten soll­te.«

Hat­te sich denn heu­te al­les ge­gen ihn ge­wen­det. Er hat­te Sjaak Vis und sei­nen Part­ner an­ge­heu­ert, um die­ses Ma­te­ri­al in die Fin­ger zu be­kom­men. 20 Mil­lio­nen soll­ten die bei­den Mör­der da­für be­kom­men. Die wei­te­ren Leu­te hat­te er aus ei­ge­ner Ta­sche noch da­zu ge­bucht, um die­se In­ter­pol­trup­pe aus­zu­schal­ten. Mach­te denn plötz­lich kei­ner mehr sei­nen Job? Die­se In­for­ma­tio­nen aus den Nach­rich­ten wa­ren ihm zu viel. Eg­gers schal­te­te die Flim­mer­kis­te ab. Sjaak Vis hat­te schon ei­ne An­zah­lung er­hal­ten, die er jetzt in den Wind schrei­ben konn­te. Die­ser ver­fluch­te Auf­trags­mör­der und sein Kom­pli­ze wa­ren die bes­ten Voll­stre­cker, die für Geld über­haupt nur zu fin­den wa­ren. Ei­ner da­von war schon ver­haf­tet und der an­de­re wur­de von In­ter­pol und der Po­li­zei ge­jagt. Sei­ne Er­satz­trup­pe war noch nicht ein­mal in Er­schei­nung ge­tre­ten und die Schlacht war schon fast ge­schla­gen. Jetzt wuss­te er, dass ne­ben ihm auch die CIA die Fin­ger im Spiel hat­te. Soll­te er das Ri­si­ko ein­ge­hen, sei­ne Spu­ren zu ver­wi­schen und mit ih­nen sei­nen In­for­man­ten bei In­ter­pol auch ver­schwin­den las­sen? Nur wen konn­te er jetzt noch schi­cken. Die bes­ten Op­tio­nen wa­ren schon im Ein­satz, was ihn Mil­lio­nen ge­kos­tet hat­te und kei­ner da­von brach­te ir­gend­was zu­stan­de. Bo­do Eg­gers stand ei­ne lan­ge schlaflo­se Nacht be­vor. Er muss­te über­le­gen, was jetzt zu tun war.

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